Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
Vom Netzwerk:
Lücke. »Alle Mann Vorsicht«, sagte er und zog . Die falsche Wand brach in der Mitte auf. Splitterndes Sperrholz und Fliesenteile flogen auf die Schienen.
    Vier Taschenlampen leuchteten in den schmalen Tunnel. Bryan erkannte ein Säulengewirr aus Back-, Natur- und Bausteinen, das sich in der Ferne verlor.
    »Das ist es«, sagte Aggie.
    Bryan brauchte die Bestätigung nicht, denn er konnte riechen , dass er die richtige Stelle erreicht hatte. Er beugte sich vor, bis seine Nase den Boden berührte. Hier.
    Aggie schob seinen Kopf in den Tunnel. »Hier habe ich den Jungen abgesetzt. Wenn du reingehst, wirst du auf dem Boden mehrere Fußabdrücke sehen. Folge ihnen mit größter Vorsicht.«
    Bryan stand auf. Er nahm Adam die Taschenlampe ab und betrat den Tunnel. Er ließ den Lichtstrahl über die Decke, die Wände und den Boden gleiten. Er sah die Fußabdrücke, von denen Aggie gesprochen hatte.
    Aggie packte ihn am Ärmel. »Ich habe meinen Teil der Abmachung eingehalten. Lass mich gehen. Bitte zwing mich nicht, wieder hineinzugehen, bitte .«
    Bryan hatte durchaus Mitleid mit dem Mann, aber es hielt sich in Grenzen. Möglicherweise hing es nämlich einzig und allein von Aggie ab, ob sie Pookie fanden, solange sein Partner noch am Leben war, oder niemals.
    Und ganz egal, was kommen mochte, jemand würde für Robin bezahlen.
    Mit allen Augen … mit allen Zähnen.
    »Du kommst mit uns«, sagte Bryan. Er drehte sich um und sah John an. »Du behältst Aggie im Auge. Wenn er versucht, abzuhauen, schieß ihm ins Bein.«
    John nickte. »Alles klar.«
    John würde nicht auf Aggie schießen. Bryan wusste das, aber hoffentlich wusste Aggie es nicht.
    »Alle Mann mir nach«, sagte Bryan, und dann setzte er seinen linken Fuß vorsichtig in den ersten Fußabdruck.

Der Adler
    D er Mann mit dem Schlangengesicht hob Dr. Metz hoch, die eine Hand unter das Gesäß des alten Mannes gelegt, die andere um seinen Nacken.
    Schuldig! Schuldig!
    Pookie konnte nicht mehr tief atmen. Es schien sogar, als bekäme er überhaupt keine Luft mehr. Wieder schloss er die Augen. Er konnte das nicht mit ansehen.
    Rex’ horizontaler Daumen hob sich und deutete dann nach unten. »Sly, vollstrecke das Urteil!«
    Metz schrie auf, doch es war nur ein kurzer Schrei, der in einem widerlichen Knacken endete.
    Die Menge grölte in blutrünstiger Begeisterung – ein wilder Chor, der Pookie in den Ohren schmerzte und seinen Körper schüttelte.
    Er hörte und spürte, wie die Maskierten an ihm vorbeieilten, um Metz’ Leiche zu beseitigen und bei ihrer Rückkehr wieder leicht an ihm entlangstreiften.
    »Der nächste Kriminelle!« Jedes Wort von Rex war ein tiefer, heiserer Schrei, jede Silbe voller Wahnsinn und psychotischer Lust.
    »Ihn! Bringt mir den da!«
    Mach die Augen auf, mach die Augen auf!
    Doch Pookie konnte nicht. Er konnte einfach nicht.
    Hände packten ihn. Seine Augen öffneten sich ohne sein Zutun, als Panik in ihm aufstieg, an seinem Herz zerrte und ihm in den Bauch trat; und als er nach vorn blickte, gab es nur eines zu sehen:
    Rex Deprovdechuk, der in seine Richtung deutete.

Bluthund
    B ryan konnte den Geruch zwar nicht sehen, und doch war es, als hinge noch immer ein schimmerndes Band in der bewegungslosen Luft. Die Zirkulation war gering, sodass das, was im U-Bahn-Tunnel kaum aufzuspüren gewesen war, jetzt seine Nase und sein Denken erfüllte. Der Geruch sprach etwas Tiefes in ihm an und weckte sein Verlangen, alles zu töten, was der Geruchsquelle gefährlich werden könnte. Dieser Drang war so mächtig, dass Bryan hoffte, er würde diese Quelle hier unten nirgendwo finden; denn er wusste nicht, wie er sich verhalten würde, sollte es doch dazu kommen.
    Nachdem sie die aus Säulen bestehende Falle hinter sich gelassen hatten, bewegten sie sich zügiger. So schnell sie konnten, eilten sie durch einen schmalen Tunnel aus Erde, Backsteinsplittern, zerbrochenen Betonplatten, rostigen Metallteilen und rußgeschwärztem Holz.
    Dann – Geräusche. Schwach. Zunächst nicht mehr als ein Flüstern. Ein Flüstern, das unter den Geräuschen, die Bryans eigene Bewegungen verursachten, beinah verschwand. Er blieb stehen und gab den anderen ein Zeichen, ebenfalls stehen zu bleiben. Er lauschte und begriff: Es war das Lärmen einer Menge, dünn und schwach. Sein Ursprung lag etwas weiter vor ihnen im Tunnel.
    Aggie hatte berichtet, dass dieser Tunnel in die Arena mit dem Schiffswrack führte.
    Bryan sah die anderen an.
    »Wir sind schon ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher