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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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nah«, sagte er. »Schaltet die Taschenlampen aus. Bleibt dicht hinter dem Mann vor euch. Bewegt euch vorsichtig, aber schnell . Von jetzt an kein Wort mehr.«
    Er schaltete seine Taschenlampe aus und schob sie in eine Innentasche seiner Seemannsjacke. Nacheinander erloschen die anderen Taschenlampen. Dunkelheit erfüllte den Tunnel.
    Sie waren nicht mehr weit entfernt. Er würde sich Maries Kinder schnappen für das, was sie Robin angetan hatten und für das, was sie Pookie angetan hatten.
    Ob Monster, Mensch, Außerirdischer, Engel oder Dämon – was auch immer da unten sein mochte, Bryan Clauser würde dafür sorgen, dass es für seine Taten bezahlte.

Rock in der Arena
    B ryan sah Licht – ein schimmernder, schmaler Bogen, etwa dreißig Meter vor ihm.
    Dunkle Umrisse bewegten sich vor diesem Licht.
    Mit lautlosen, sicheren Schritten ging Bryan weiter.
    Die Stimme eines einzelnen Menschen, der von weit her etwas sagte, die Worte verzerrt durch das Murmeln der Menge. Und dann das Rasen der Menge wie aus einer Kehle.
    Schuldig!
    Näher. Fünfzehn Meter.
    Die Umrisse vor ihm nahmen Gestalt an. Hügel, die zu Menschen unter Decken wurden, die sich immer wieder einer vor den anderen schoben, als reckten sie die Hälse, um irgendetwas besser sehen zu können.
    Bryan blieb stehen und drehte sich um. Adam war direkt hinter ihm. Jetzt wirkte er nicht mehr so mutig. Adam hatte den Mund zusammengekniffen und zwang sich, langsam zu atmen. Nein, er wirkte tatsächlich nicht mehr so mutig, aber er war noch immer hier – und war Mut nicht etwa genau das?
    Hinter Adam – Alder. Keineswegs verängstigt. Vielleicht hatte er so viele Jahrzehnte hinter sich, dass er seine eigene Sterblichkeit akzeptieren konnte. Jeder stirbt. Man kann es mit beschwingtem Schritt tun, oder man kann im Krankenhaus in seiner eigenen Scheiße liegend draufgehen, während sie einen durch Gummischläuche füttern.
    Dann John Smith, der die Nachhut bildete. Er hatte sicher Angst, aber er sah nicht so aus. Vielleicht hatte er in sechs Jahren Feigheit gelernt, seine Angst zu verbergen. Oder vielleicht war John auch einfach nur bereit, denn eines stand fest: Niemand konnte ihn mehr einen Feigling nennen.
    Bryan ging weiter. Noch sieben Meter.
    ba-da-bum-bummmm
    Er hielt inne. Kniff die Augen zusammen. Öffnete sie wieder. Der Geruch des Babys. Das Gefühl der Nähe seines Volks, das in seiner Brust vibrierte. Die Menschen hinter ihm waren nicht sein Volk.
    ba-da-bum-bummmm!
    Warum würde er Maries Kinder umbringen? Warum würde er seine Brüder, seine Schwestern, seine wahre Familie umbringen?
    Wieder schloss er die Augen. Er stellte sich die beiden Menschen vor, die immer zu ihm gestanden hatten.
    ba-da-bum-bummmm!
    Warum würde er Maries Kinder umbringen? Weil sie Pookie entführt hatten. Weil sie Robin ermordet hatten.
    Bryan öffnete die Augen wieder und sah durch den Tunnel nach vorn.
    Er war nur noch knapp fünf Meter entfernt und damit so nah, dass er die Füße unter einer der Decken sehen konnte. Blaue Füße. Fellbedeckt. Die Füße eines Monsters.
    ba-da-bum-bummmm! ba-da-bum-bummmm!
    Moment … hatte er Aggie übersehen? Bryan sah nach hinten und ging die Gesichter durch. Adam, Alder, John. Allesamt bereit, an seiner Seite zu kämpfen.
    Aber kein Aggie?
    Bryan gab John ein Zeichen, indem er beide Hände zu einer fragenden Geste hob. John sah zunächst verwirrt aus, doch dann begriff er. Er drehte sich rasch um, fand niemanden, wandte sich wieder nach vorn und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Aggie war ihnen entwischt. Es spielte keine Rolle. Der Mann hatte seine Aufgabe erledigt. Bryan hoffte, dass Aggie es nach draußen schaffen würde.
    Anderthalb Meter. So nahe, dass Bryan die Hand ausstrecken und das Wesen mit den blauen Füßen an der hinteren Seite des Simses packen konnte. Wahrscheinlich konnte er es sogar so schnell packen, dass die Kreaturen davor nichts davon mitbekamen.
    Erneut erklang die widerhallende Stimme. Sie kam von einer Stelle, die Bryan nicht sehen konnte. Doch sie war so nah, dass er die Worte verstand und den Sprecher erkannte.
    Rex.
    »Und wie lautet das Urteil über den Angeklagten wegen seiner aus Hass gegen unser Volk begangenen Verbrechen?«
    Schuldig!
    Eine neue Stimme. »Selbst wenn du mich umbringst, ändert das nichts daran, dass du ein wertloser Schwachkopf bist, du kleiner Scheißer.«
    Bryan hielt inne. Pookies Stimme – er lebte . Bryan holte tief Luft.
    Wieder begann Rex zu schreien. Seine heiseren

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