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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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landest auf beiden Beinen? Wie zum Teufel hast du das gemacht?«
    Wovon redete Pookie? Bryan konnte das nicht. Niemand konnte das.
    Heißer als je zuvor strömte das Fieber über ihn hinweg wie eine Welle, als wäre es wütend, weil er es ignoriert hatte, und wollte ihm das heimzahlen. Der Schmerz nagte an seinen Gelenken und seinen Muskeln. Sein Gesicht fühlte sich feucht und klebrig an. Vorsichtig fasste er sich an die Stirn, und als er die Hand wieder wegnahm, waren seine Finger voller Blut.
    Mit durchgedrückten Armen, die Hände auf dem Brustbein des Jungen, setzte Pookie die Herzmassage fort. Schließlich hielt er inne, um an dessen Hals nach dem Puls zu tasten.
    Bryan wartete und hoffte, dass Pookie ein Lebenszeichen fühlen würde, doch Pookie schüttelte den Kopf und verneinte so seine stumme Frage.
    »Immer noch kein Puls.« Pookie nahm die Herzmassage wieder auf.
    Die näher kommenden Sirenen wurden lauter. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Beamten eintreffen würden. Bryan sah zu, wie Pookie versuchte, den Jungen zu retten. Vielleicht gehörte das immer noch zu seinem Traum. Möglicherweise wäre der Junge noch am Leben, wenn Bryan Erste Hilfe geleistet hätte, anstatt ihm eine Pistole ins Gesicht zu halten.
    »Bryan, verschwinde von diesem Transporter«, sagte Pookie.
    Rote und blaue Lichter durchschnitten die Nacht, als mehrere Streifenwagen in die Geary einbogen. Wieder sah Bryan hinunter auf den Jungen. Der Körper war entsetzlich verbrannt und nach einem Sturz aus vier Stockwerken Höhe zerschmettert. Wenn Bryan nicht von dem Teenager geträumt hätte, wäre dann alles trotzdem so gekommen? Wie konnte es sein, dass er so viel Wut und so viel Hass gegenüber jemandem empfand, dem er nie begegnet war?
    »Bryan!«
    Pookies Schrei riss Bryan aus seinen Grübeleien.
    »Runter mit dir!«, sagte sein Partner. »Ich werde mich um alles kümmern. Du hältst die Klappe. Überlass das Reden mir, verstanden?«
    Bryan nickte und glitt den Van hinab. Das Nächste, was er begriff, war, dass er mit seinem Hintern auf den Betonplatten des Bürgersteigs saß und mit dem Rücken an jenem Gebäude lehnte, von dem ein in Flammen stehender Jay Parlar in den Tod gestürzt war.
    Auf dem Dach des Transporters setzte Pookie unbeirrt seine Herzmassage fort. Es spielte keine Rolle, ob der Junge noch einen Puls hatte. Pookie würde so lange weitermachen, bis der Notarzt eintraf.
    Bryan schloss die Augen.
    So fühlte es sich also an, wenn man verrückt wurde.

Alex Panos handelt
    E inen halben Block von dem zerstörten Van entfernt standen zwei Teenager an der Ecke Geary und Larkin und schoben die Köpfe gerade so weit vor, dass sie die Szene überblicken konnten, die sich mit vier Streifenwagen, dem Notarzt und Polizisten an allen Ecken und Enden vor ihnen abspielte. Der eine der beiden Jungen war deutlich größer als der andere. Der Kleinere trug ein schwarzes Sweatshirt, dessen Kapuze er sich über den Kopf gezogen hatte. Sein Name war Issac Moses.
    Der andere Junge trug eine dunkelrote Jacke mit goldenen Ärmeln und den goldenen Initialen BC auf der Brust. Sein Name war Alex Panos, und er wollte unbedingt wissen, was eigentlich vor sich ging.
    »Heilige Scheiße«, sagte Issac. »Alex, dieser Bulle – ich habe gedacht, dass er Jay erschießt.«
    Alex nickte. »Ich kenne diese Schweine. Der in Schwarz ist Bryan Clauser. Der Dicke heißt Pookie Irgendwas. Sie waren bei uns zu Hause.«
    »Bei dir zu Hause? Heilige Scheiße, Mann, heilige Scheiße . Was sollen wir machen?«
    Alex wusste es nicht. Er warf einen Blick auf das einfache schwarze Sweatshirt seines Freundes. Issac war davon überzeugt, dass jemand versuchte, jeden umzubringen, der die Farben der BoyCo trug, also verzichtete er darauf. Alex hatte Issac deshalb Weichei genannt, doch nachdem er gesehen hatte, was mit Jay passiert war, wäre es vielleicht eine gute Idee, sich von den Boston-College-Farben zu verabschieden.
    »Alex, Mann, ich habe Angst«, sagte Issac. »Vielleicht sollten wir zu den Cops gehen.«
    »Du Schwachkopf, das sind die Cops .«
    »Ja, schon, aber du hast gesagt, dass sie zu dir nach Hause gekommen sind, und sie haben keinen Scheiß abgezogen, stimmt’s? Dieser Bulle in Schwarz hat Jay auch nicht wirklich erschossen. Außerdem waren beide Cops auf der Straße. Sie haben Jay nicht angezündet und ihn vom beschissenen Dach dieses beschissenen Gebäudes geworfen, stimmt’s?«
    Alex sah die Straße hinab. Einer der Polizisten, die zu

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