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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Jungen nicht umgebracht. Jetzt, da Pookie von der Unschuld seines Partners überzeugt war, musste er dafür sorgen, dass Bryan nicht mehr so völlig fertig war und sich wieder mit ganzer Energie seinen Aufgaben widmen konnte.
    Pookie ging auf das Diner zu und sah Black Mr. Burns mit einem Tablet-Computer vor sich in einer Nische sitzen. John hatte die Schultern hochgezogen und den Kopf gesenkt. Sogar an einen so öffentlichen Ort zu gehen, war schwierig für ihn. Einst war John Smith ein geradezu vorbildlicher Cop gewesen. Jetzt hatte er Angst vor seinem eigenen Schatten, und das war eine echte Tragödie. Im Augenblick allerdings lieferte er Pookie ungewollt einen eher erheiternden Anblick, denn er trug eine dunkelviolette Motorradjacke.
    Es waren nur wenige Gäste im Diner. Drei Arbeiter saßen in einer Nische und sicherten sich einen kohlenhydratreichen Start in den Tag. Ein Trio Nachtschwärmer saß auf runden Hockern und lehnte sich gegen die schwarze Steinplatte der Theke. Das letzte In-Lokal, von dem als absolutem Geheimtipp noch kaum jemand etwas gehört hatte, schien offenbar gerade geschlossen zu haben, und das Hipster-Trio wollte die Nacht mit einem Stapel Pfannkuchen beenden.
    Pookie glitt auf die Bank gegenüber seinem alten Partner. »Wie läuft’s denn so, Purple Rain?«
    »Was?«
    »Die Jacke«, sagte Pookie. »Du kommst mit deiner Maschine und trägst Lila? Wie das?«
    John seufzte. » Muss ein Schwarzer in einer violetten Jacke unbedingt wie Prince aussehen?«
    Pookie nickte. »Absolut. Wie geht’s Apollonia und den verrückten Kids der New Power Generation?«
    »Dein Hass als Vertreter einer Minderheit auf eine andere Minderheit ist wirklich traurig«, sagte John. »So sorgst du nur dafür, dass die Weißen auch weiterhin alle Fäden in der Hand behalten. Hör zu, es gibt ein paar wichtige Dinge, über die ich mit dir reden muss. Ich habe ein paar alte Sachen ausgegraben. Interessanter Stoff.«
    »Interessanter Stoff? Ich hoffe, du weißt, dass du dich auf mich verlassen kannst. Ich werde der Lehrerin nichts davon erzählen.«
    »Ich bin familienfreundlich.«
    »Einige Dinge ändern sich nie. Also, was konntest du mir nicht am Telefon sagen? Ehrlich gesagt, das ist das erste Mal, dass mich nach fünfzehn Jahren bei der Polizei jemand um ein konspiratives Treffen bittet. Natürlich abgesehen von deiner Mom.«
    »Ja, sie hat mir davon erzählt«, sagte John. »Sie meinte, du hättest einen kleinen Penis.«
    Pookie schüttelte den Kopf. John hatte versucht, auf sein Geplänkel einzugehen, doch er war ein unverbesserlicher Nerd. »Versuch’s das nächste Mal mit etwas mehr Slang, BMB. Du kannst in ein Tabellenkalkulationsprogramm keinen Humor eintragen.«
    John zuckte mit den Schultern. »Na schön, sei’s drum. Ich habe die Informationen über den Fall aus New York City. Viel ist es nicht. Ziel des Killers waren Frauen zwischen zwanzig und dreißig. Vier Opfer sind bekannt, aber vielleicht gab es mehr, denn er hatte sich auf Prostituierte konzentriert, die allein arbeiteten. Das Dreieck- und Kreissymbol wurde an jedem Tatort gefunden. Anscheinend liebte er es, die Finger seiner Opfer zu verspeisen.«
    »Köstlich«, sagte Pookie. »Wie ist sein Name?«
    »Die Polizei hat nie herausgefunden, wer er war«, sagte John. »Die Presse nannte ihn den Ladyfinger-Killer.«
    »Wahnsinnig originell.«
    »Allerdings. Als die vierte Leiche gefunden wurde, fand man auch den Täter. Er war genauso tot wie sein Opfer.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Sauerstoffmangel. Jemand hat ihm die Finger abgeschnitten und dafür gesorgt, dass er daran erstickte.«
    Ausgleichende Gerechtigkeit. »Also wissen wir, dass die Sym bole eindeutig mit einem Serienkiller in New York in Verbindung stehen. Sonst noch was?«
    »Das ist alles«, sagte John. »Keine anderen Fälle davor oder danach. Und damit kommen wir zum konspirativen Teil.« Er beugte sich vor. »Erinnerst du dich noch? Ich hatte dir doch gesagt, dass es so aussieht, als hätte jemand die Symbole versehentlich aus dem System des SFPD gelöscht?«
    Pookie nickte.
    »Das stimmt nicht. Ich meine, es war kein Versehen.«
    »Jemand hat die Information bewusst gelöscht? Bist du sicher?«
    »Ja. Er oder sie ist dabei ganz methodisch vorgegangen.«
    Das veränderte alles. Wenn die Symbole absichtlich aus dem System genommen worden waren, dann waren Bryans merkwürdige Träume möglicherweise Teil von etwas viel Größerem.
    »Beeindruckend, BMB«, sagte Pookie. »Aber ich

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