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Die Verborgenen

Die Verborgenen

Titel: Die Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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habe auch ein paar gute Neuigkeiten mitgebracht.«
    »Du kannst meinen Penis in höchstens einer Woche um fünf Zentimeter verlängern?«
    John stieß ein lautloses Gelächter aus, bei dem seine Schultern auf und ab hüpften. »Hör auf, deinen Spam-Mails zu glauben. Erinnerst du dich noch an die lokale Anfrage wegen der Symbole? Wie sich jemand vor neunundzwanzig Jahren bemühte, Informationen darüber zu erhalten? Ich habe im Archiv die alten Ausdrucke aus der Datenbank gefunden. Sie steckten in einigen dieser nie wieder benutzten Hefter, die schon so lange rumliegen, dass keiner weiß, ob man sie wegwerfen soll oder nicht. Ich habe eine zwölfstündige Herkulesarbeit damit verbracht, Seite für Seite nach den entsprechenden Daten zu suchen, und endlich habe ich den Namen und die Adresse des Mannes gefunden, von dem die Anfrage stammte. Er lebt noch und arbeitet sogar noch unter derselben Adresse wie damals. Er ist Wahrsager in North Beach.«
    Ein Name und eine Adresse. Verdammt, eine echte Spur.
    »John, das ist wirklich beeindruckend«, sagte Pookie. »Du hast es immer noch drauf, Bruder.«
    Johns Lächeln verschwand. Er sah aus dem Fenster hinaus auf die Mason Street. »Ich hab’s immer noch drauf? Ich schaffe es kaum, meine Wohnung zu verlassen, Pooks. Ich hatte beinah einen Panikanfall, als ich hierherkam, um dich zu treffen. Ich meine, schließlich ist es da draußen noch dunkel , weißt du?«
    Pookie wusste gar nichts. Er konnte sich kaum vorstellen, wie es sich anfühlte, wenn man einmal ein Straßencop gewesen war und sich jetzt – es gab kein besseres Wort – hinter einem Schreibtisch wegduckte , ohne dass man in der Lage gewesen wäre, irgendetwas daran zu ändern.
    »Du tust, was du kannst«, sagte Pookie und kam sich sofort wie ein Idiot vor, weil er versuchte, den Dingen irgendeine positive Wendung zu geben.
    John starrte noch immer aus dem Fenster. Alle Worte der Welt würden ihm nicht helfen können.
    »Wir sollten etwas essen«, sagte Pookie. »Kennst du die Pfannkuchen mit Schokoladenraspeln, die sie hier machen? Ich schwöre, die bestehen aus in Gold getauchtem Crack.«
    »Werdet ihr euch nicht mit dem Wahrsager unterhalten, du und der Terminator?«
    »Prioritäten«, sagte Pookie. »Ohne Kohle bleibt die kleine Eisenbahn einfach auf den Schienen stehen. Außerdem bezweifle ich, dass ein Wahrsager um sechs Uhr morgens schon wach ist. Wie heißt dieser Typ eigentlich?«
    »Der Name auf dem Antrag lautete Thomas Reed, aber für seinen Wahrsagerkram benutzt er einen anderen.«
    »Und zwar?«
    »Mister Biz-Nass.«
    »Interessant«, sagte Pookie. »Los, bestell etwas. Hey, ist es rassistisch, wenn ich dir vorschlage, ein Grillhähnchen mit Waf feln zu wählen?«
    »Unglaublich rassistisch«, sagte John. »Und es klingt köstlich. Ich nehme es.«
    Sie bestellten. Pookie riss einen der kleinen Zuckerbeutel von dem Stapel vor sich auf und schüttete den Inhalt in seinen Kaffee.
    »Eine Sache noch, Mister Burns. Was die gelöschten Dateien angeht, versteht es sich wahrscheinlich von selbst, aber …«
    »Ich soll die Angelegenheit für mich behalten?«
    Pookie nickte. »Ich glaube, die ganze Sache könnte gefährlich werden.«
    John sank ein wenig in sich zusammen. Wieder sackte sein Kopf nach unten, während sich seine Schultern hoben. »Ich bin nicht dumm. Wir sind dabei, etwas auszugraben, von dem jemand will, dass es nicht wieder auftaucht. Wenn der Betreffende das herausfindet, will er vielleicht, dass auch wir nicht mehr auftauchen. Aber du hältst immer noch zu mir.«
    Pookie wünschte sich, er könnte sechs Jahre in der Zeit zurückreisen, bis in jene Nacht im Tenderloin, wo sie Blake Johansson hatten hochgehen lassen wollen. Pookie hätte Johans son außer Gefecht setzen können, doch er hatte gezögert. Wegen dieses Zögerns bekam John Smith eine Kugel in den Bauch, eine Kugel, die einen großartigen Polizisten von der Straße holte.
    »Bestell schon, BMB«, sagte Pookie. »Das Frühstück geht auf mich.«

Wie der Vater, so der Sohn
    B ryan schnitt mit dem Messer in seine zweite Krakauer. Ein kleiner Strahl Fett schoss heraus und landete auf seinem Daumenrücken. Das Fett war heiß, aber nicht so sehr, dass er sich daran verbrannt hätte. Er tupfte das Fett mit einem Stück Roggenbrot auf und schob es sich in den Mund.
    »Es freut mich zu sehen, dass sich deine Manieren nicht allzu sehr verändert haben, mein Sohn.«
    Bryan lächelte mit vollem Mund. Wenn man bedachte, dass sein Dad in der

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