Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verbotene Geliebte des Scheichs

Die verbotene Geliebte des Scheichs

Titel: Die verbotene Geliebte des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT
Vom Netzwerk:
Kinder. Wenn ihr schon die Liebe ihres zukünftigen Mannes versagt blieb, konnte sie sich wenigstens an der unverhohlenen Sympathie der Bevölkerung wärmen.
    Der Marktplatz in der berühmten Altstadt war ein einziger bunter, orientalischer Basar. Es wimmelte nur so von Verkaufsständen unterschiedlichster Art, deren Besitzer ihre Waren in schrillen Rufen anpriesen. Kalila schlenderte die Marktstände entlang, nahezu überwältigt von der Vielfalt der Angebote.
    „Gefällt es dir?“, fragte Aarif leise, dicht neben ihr. Kalila wandte den Kopf und lächelte ihm zu. „Es ist wundervoll hier.“
    Aarif warf einem der Händler einige Brocken auf Arabisch zu, die sich für Kalila schrecklich grob anhörten, doch angesichts des zahnlosen Grinsens des Alten musste sie sich wohl irren. Der Mann gab etwas Ähnliches zurück, und dann ging es eine Weile hin und her, bis auch Aarifs dunkles Gesicht von einem zufriedenen Grinsen erhellt wurde.
    „Und, hast du ein gutes Geschäft gemacht?“, fragte Kalila amüsiert.
    Aarif hob die breiten Schultern. „Er wäre auf jeden Fall schrecklich enttäuscht gewesen, wenn ich nicht wenigstens versucht hätte zu handeln.“
    „Natürlich. Ich …“ Sie brach ab, als sie sah, wie der Händler einen Ballen türkis schimmernder Seide hochhob, und hörte, wie Aarif befahl, sie in den Plast zu liefern. Offenbar sprach er jetzt keinen Dialekt, da ihr mäßiges Arabisch ausreichte, um ihn zu verstehen. „Das hast du doch nicht etwa für mich gekauft …?“
    Aarif hob erneut die Schultern, aber die Geste wirkte diesmal sehr viel gezwungener als zuvor. „Die Farbe wird fantastisch an dir aussehen. Außerdem ist es in Calista Sitte, der Braut ein Geschenk zu machen.“
    „Ist das nicht eigentlich Zakaris Vorrecht?“, entfuhr es ihr wider Willen, und Kalila hätte sich am liebsten geohrfeigt, als sie sah, wie Aarifs Gesicht sich verschloss.
    „Vielleicht, aber er ist nicht hier, um es zu tun.“
    „Danke …“, sagte sie weich und legte eine Hand auf seinen Unterarm.
    Aarif schaute auf ihre schlanken Finger hinab, dann hob er den Kopf und begegnete gelassen ihrem suchenden Blick. „Gern geschehen … Schwägerin.“
    Kalila errötete und zog ihre Hand zurück.
    Sie ließen sich noch zwei weitere Stunden treiben. Genossen die Zeit zwischen kostbarer Seide oder Satin und billigerer Baumwolle und Cordsamt und sahen etliche Stände mit exotischen Früchten und Gewürzen. Die Farbenpracht und der geradezu betäubende Duft nach Zimt, Kardamom, Paprika und verschiedenen Currys faszinierten Kalila.
    Daneben gab es aber auch eine Reihe von typischen Touristenständen mit teilweise kitschigen Ansichtspostkarten von Calista und Mitgliedern des Königshauses, billige Elektronik und ausgesprochen hässliche Souvenirs.
    Kalila genoss mit allen Sinnen das grellbunte Kaleidoskop von Geräuschen und Düften, die pulsierende Energie, die in der Luft lag und sich auf sie übertrug. Sie fühlte sich ungeheuer lebendig, als Teil eines Ganzen, das sie ihren Kerker im Palast und, was viel schlimmer war, das Gefängnis in ihrem eigenen Kopf vergessen ließ.
    Aarif schlug vor, den Lunch in einem exklusiv wirkenden Restaurant einzunehmen, das über private Gasträume verfügte, wo sie sich mit einem ausgezeichneten Menü stärken könnten, doch Kalila war dagegen, dem Tumult auf dem Marktplatz zu entfliehen, wie Juhanah es offensichtlich gern getan hätte.
    Sie hatte plötzlich Angst, dass in der steifen, formellen Umgebung auch Aarifs Skrupel erneut zutage treten und ihn von ihr entfernen könnten. Dazu war die gestohlene Zeit in Kalilas Augen viel zu kostbar.
    Also aßen sie an einem der Marktstände frisch zubereitetes, saftiges Kebab mit den Fingern und spülten es mit warmer Orangenlimonade herunter. Für Kalila das beste Essen aller Zeiten … umgeben von Lärm und Trubel, mit der Sonne auf ihrem Haar und Aarifs selbstvergessenem Blick auf ihrem lachenden Gesicht.
    Kein noch so kleines Lächeln entspannte seinen herben Mund, und trotzdem hatte sich etwas in seiner Haltung zu ihr geändert, das fühlte sie. Anders als die lustvolle körperliche Intimität in jener Nacht, war diese sanfter, bedachter und ging viel tiefer.
    Nach der kurzen Pause widmeten sie sich dem anderen Teil des Marktes, der mehr den fliegenden Händlern, Schaustellern und Artisten vorbehalten war. Hier präsentierten sich Akrobaten, Schwert- und Feuerschlucker dem Publikum. Ebenso wie die obligatorischen Schlangenbeschwörer, die ihre

Weitere Kostenlose Bücher