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Die verbotene Reise: Die Geschichte einer abenteuerlichen Flucht - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition)

Die verbotene Reise: Die Geschichte einer abenteuerlichen Flucht - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition)

Titel: Die verbotene Reise: Die Geschichte einer abenteuerlichen Flucht - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wensierski
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aus der sandigen Erde. Marie hatte ein Taschenmesser dabei, und schnell hatten sie zwei Hände voll Spargel beisammen.
    Als sie vom Feld zurückkehrten, sahen sie schon von weitem, dass ihre Fahrräder verschwunden waren. Conny legte die Beute in einer Furche ab und deckte sie mit abgerupftem Unkraut zu.
    Als sie sich dem Haus näherten, kam ihnen die peinliche Erkenntnis: Hier musste wohl der Spargelbauer wohnen. Vorsichtig schauten sie in die Hofeinfahrt. Ihre Fahrräder standen an eine Wand gelehnt und um sie herum der Bauer mit seiner Familie. Sie waren ertappt worden und gaben sofort zu, dass sie Spargel hatten klauen wollen. Das stimmte den Bauern milder, er gab ihnen die Fahrräder zurück und sie machten sich aus dem Staub.
    Nachdem sie ein Stückchen geradelt waren, wollte Conny doch noch einmal umkehren und den Spargel holen. Sie machte sich allein auf den Weg, Marie wartete. Doch Conny kam mit leeren Händen zurück. Der Bauer war ihnen offenbar zuvorgekommen.
    EINIGE TAGE SPÄTER sollte Jens seinen Vortrag über den Baikalsee für die Urania halten. Er freute sich auf die Veranstaltung. Sie würde wieder vor großem Publikum in der Berliner Stadtbibliothek in der Breiten Straße stattfinden.
    Die Frauen, mit denen er seine Veranstaltungen seit langem absprach, hatten Jens gebeten, vorher bei ihnen im Verwaltungsbüro vorbeizukommen. Nachdem sie ihn begrüßt hatten, führte eine der beiden ihn gleich in ein Nebenzimmer und setzte sich mit Jens an einen kleinen Tisch voller Broschüren.
    Sie schaute ihn an, fing an zu sprechen, schluckte und begann erneut.
    Da waren zwei Herrn im grauen Anzug hier. Die haben Fragen über Sie gestellt. Sie wissen schon.
    Sie sah ihn verlegen an. Jens ahnte, worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde.
    Sie dürfen nicht mehr im großen Saal auftreten.
    Jetzt war es Jens, der schlucken musste, sein Bart verbarg, wie er die Lippen zusammenpresste. Es ging um ihn und seine Zukunft hier. Damit war die Möglichkeit, Vorträge zu halten und auf diese Weise Geld zu verdienen, nun also auch verbaut. Und er konnte nichts dagegen machen.
    ALS ER ZURÜCK in die Rykestraße kam, war Marie nicht da. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel:
    Du findest mich bei Conny oder abends dann hier. Bin so glücklich und sehne mich nach Dir!
    Er ging in der leeren Wohnung langsam auf und ab. Sein Blick fiel auf die Landkarte über dem Bett.
    Auf dem Fußboden stand die schwarze Schreibmaschine, die er auf dem Garagenhof in Pankow entdeckt hatte. Auf den kleinen Typenhebeln waren kyrillische Buchstaben.
    Jens hob die Maschine auf den Schreibtisch, spannte ein leicht vergilbtes Blatt Papier ein und begann, ein paar Buchstaben zu tippen.
    Er holte die Einladung mit dem längst abgelaufenen Datum wieder hervor, die er von Hannes an der Müritz erhalten hatte. Darin lud eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der Pflanzenproduktionskooperative Ainak Bajanchongor zu einem Biologentreffen in die Mongolei ein. Jens war Biologe. Für ihn könnte so eine Einladung zu einem Visum für die Mongolei reichen. Er wollte es in seiner Heimatstadt beantragen, wo er noch gemeldet war. Für Marie würde das nicht funktionieren, aber er hatte von einer anderen sehr erfolgversprechenden Möglichkeit gehört, die würde für sie beide passen.
    Jens legte auf der alten Schreibmaschine los und verfasste eine weitere Einladung in die Mongolei. Ein mongolischer Bergsteigerverein bat zu einer Hochgebirgsexpedition in das Altaigebirge. Man würde sich auf Jens und Marie als Teilnehmer der alpinistischen Exkursion sehr freuen. Es sei dem Verein eine Ehre.
    Jens war tatsächlich schon lange Mitglied im sozialistischen Bergsteigerverein. Marie war auf seinen Rat hin ebenfalls eingetreten.
    Drei Versuche brauchte Jens, dann war er mit dem Ergebnis zufrieden. Was ihm noch fehlte, war ein Stempel, der das Papier offizieller erscheinen lassen würde. Dazu suchte er nach einer größeren Rubelmünze, die er von einem Aufenthalt in der Sowjetunion übrig hatte.
    Er machte zunächst einige Probedrucke mit roter Stempelfarbe. Natürlich sah man, dass die Schrift spiegelverkehrt war, wenn er die Münze auf das Papier gedrückt hatte. Dann kam er auf die Idee, sie ganz leicht zu drehen. Das verwischte die russische Schrift, während die kommunistischen Symbole deutlich genug blieben. Das Ergebnis sah nun überzeugend aus, und als Marie zur Tür hereinkam, strahlte er sie an und hielt ihr das hausgemachte Dokument entgegen.
    Da ist unsere

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