Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften
25. März, unter dem Konsulat von Rufus und Rubellio, im 4. Jahr der 202. Olympiade, unter dem Hohenpriester der Juden Josef Kajafas.
Zu Nikodemus siehe die Einführung.
Was Nikodemus über das Kreuz und Leiden des Herrn berichtet hat, hat Nikodemus den Hohenpriestern und den anderen Juden überliefert. Zusammengestellt hat es dieser Nikodemus aber auf Hebräisch.
1. K APITEL
Mt 26,3–5; vgl. Apg 4,1
Mt 13,55
(1) Rat hielten die Hohenpriester und Schriftgelehrten Annas, Kajafas, Semes, Dathaes und Gamaliel, Judas, Levi, Naphtali, Alexander, Jairus und die übrigen Juden, und dann gingen sie zu Pilatus und klagten Jesus wegen zahlreicher Vergehen an: „Wir wissen vondiesem, dass er Sohn von Josef, dem Zimmermann, und von Maria geboren ist, und da sagt er von sich selbst, er sei der Sohn Gottes und ein König.
Job 9,13–34
Zu Beelzebul vgl. Mt 12,24: „Als aber die Pharisäer es hörten, sagten sie: ‚Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Fürsten der Dämonen.‘“ Beelezebul gilt im NT als oberster Teufel. Sein Name bedeutete ursprünglich „Erhabener Herr“ (Baal zebul), wurde aber häufig in Beelzebub, „Herr der Fliegen“ bzw. „Mistgott“ verballhornt.
Darüber hinaus entweiht er den Sabbat und will das Gesetz unserer Väter abschaffen.“
Pilatus fragte: „Und was tut er, und was will er abschaffen?“
Die Juden antworteten: „Wir haben ein Gesetz, niemanden am Sabbat zu heilen. Er aber hat Lahme, Krüppel und Ausgezehrte, auch Blinde, Gelähmte und von Dämonen Besessene am Sabbat mit üblen Praktiken geheilt.“
Pilatus fragte sie: „Mit welchen üblen Praktiken?“
Sie antworteten ihm: „Ein Zauberer ist er, und durch Beelzebul, den Fürsten der bösen Geister, treibt er Dämonen aus, und alles gehorcht ihm.“
Pilatus entgegnete: „Man treibt nicht mit einem unreinem Geist Dämonen aus, sondern mit dem Gott Asklepios.“
Asklepios, lateinisch Äskulap, ist ein griechischer Gott, der von den Römern seit einer Seuche im Jahre 293 v. Chr. als Gott der Heilkunst verehrt wurde.
(2) Die Juden sagten zu Pilatus: „Wir halten es deiner Größe angemessen, dass er vor deinen Richterstuhl geführt und angehört wird.“
Pilatus rief sie zu sich und sagte: „Sagt mir, wie kann ich, der ich ein Statthalter bin, einen König verhören?“ Sie erwiderten ihm: „Wir sagen nicht, dass er ein König ist, sondern er sagt es von sich selbst.“
Pilatus rief den Boten herbei und sagte zu ihm: „Mit Milde soll Jesus hergebracht werden!“
Der Bote ging hinaus, und als er ihn erkannte, huldigte er ihm auf den Knien. Er nahm sein Handtuch, breitete es auf dem Boden aus und sagte zu ihm: „Herr, schreite darauf und geh hinein, denn der Statthalter ruft dich.“
Als aber die Juden sahen, was der Bote tat, beschwerten sie sich lautstark bei Pilatus: „Warum hast du ihn nicht durch einen Herold herzitieren lassen, sondern durch einen Boten? Denn der Bote hat sich, als er ihn erblickte, vor ihm niedergeworfen und sein Tuch auf dem Boden ausgebreitet und hat ihn wie einen König wandeln lassen.“
Sach 9,9; Mt 21,6–9: „Die Jünger (…) brachten den Esel mit dem Füllen (…), und er setzte sich darauf. Viele aus der Volksmenge breiteten ihre Mäntel auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Scharen (…) riefen: ‚Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der I Höhe.“
(3) Pilatus rief den Boten herbei und sagte zu ihm: „Warum hast du das getan, dein Tuch auf den Boden ausgebreitet und Jesus veranlasst, darauf zu schreiten?“ Der Bote antwortete ihm: „Herr Statthalter, als du mich nach Jerusalem zu Alexander gesandt hast, sah ich ihn auf einem Esel reiten, und die Kinder der Hebräer hatten Zweige in ihren Händen und riefen, andere aber breiteten ihre Gewänder aus und sagten: ‚Errette uns, du in der Höhe! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!‘“
(4) Da schrien die Juden auf und entgegneten ihm: „Die Kinder der Hebräer haben auf Hebräisch gerufen, woher weißt du’s auf Griechisch?“
Da antwortete der Bote: „Ich habe einen Juden gefragt: ‚Was bedeutet denn das, was sie auf Hebräisch rufen?‘ Und er hat es mir übersetzt.“ Pilatus fragte sie: „Was riefen sie denn auf Hebräisch?“
Der aramäische Wortlaut des Satzes ist nicht richtig wiedergegeben.
Die Juden antworteten ihm: „Hosanna membrome baruchamma adonaj!“
„Und wie
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