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Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Titel: Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Ceming Jürgen Werlitz
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sie den Hauptmann und die Ältesten – denn diese waren auch anwesend, um Wache zu halten. (39) Und währendsie noch erzählten, was sie gesehen hatten, sahen sie erneut, wie drei Männer aus dem Grab herauskamen, die zwei den einen stützten, und ein Kreuz ihnen folgte. (40) Das Haupt der ersten beiden reichte bis zum Himmel, das (Haupt) dessen aber, der von ihnen gehalten wurde, überragte den Himmel. (41) Und eine Stimme hörten sie vom Himmel fragen: „Hast du den Entschlafenen verkündigt?“
    (42) Und die Antwort kam vom Kreuz: „Ja!“
11. K APITEL
    Mt 27,54; Mk 15,39; Worte, die dort aber direkt nach dem Tode Jesu gesprochen werden.
    (43) Da beratschlagten sie miteinander, wegzugehen und es dem Pilatus zu melden. (44) Und während sie noch überlegten, zeigte sich der Himmel wiederum geöffnet, und ein Mensch stieg herab und ging in das Grab hinein. (45) Als die Männer des Hauptmanns das sahen, liefen sie mitten in der Nacht fluchtartig zu Pilatus, das Grab verlassend, das sie zu bewachen hatten, erzählten alles, was sie gesehen hatten, in großer Angst und sagten: „Er war wahrhaftig Gottes Sohn.“
    Mt 27,24 (beim Urteilsspruch durch Pilatus)
    (46) Pilatus antwortete und sagte: „Ich bin rein vom Blut des Sohnes Gottes, ihr aber habt es so gewollt.“
    Mt 28,11–15
    (47) Nach und nach kamen alle herbei, baten ihn und riefen ihn an, dem Hauptmann und den Soldaten zu befehlen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten. (48) „Denn es ist besser für uns,“ sagten sie, „uns der größten Sünde vor Gott schuldig zu machen, als in die Hände des Volkes der Juden zu fallen und gesteinigt zu werden.“
    (49) Also erteilte Pilatus dem Hauptmann und den Soldaten Redeverbot.
12. K APITEL
    Mk 16,1–6
    Mk 16,3
    (50) In der Morgenfrühe des Herrentages aber nahm Maria Magdalena, die Jüngerin des Herrn, – aus Furcht vor den vor Zorn glühenden Juden hatte sie am Grab des Herrn nicht das getan, was Frauen an den von ihnen geliebten Toten zu tun pflegten –, (51) die Freundinnen mit sich und ging zum Grab, wo man ihn hingelegt hatte. (52) Trotz ihrer Angst, die Juden könnten sie sehen, sagten sie: „Wenn wir auch nicht an jenem Tag, an dem er gekreuzigt wurde, weinen und trauern konnten, so wollen wir das doch jetzt an seinem Grabe nachholen. (53) Wer aber wird uns denn den Stein, der vor dem Eingang des Grabes liegt, wegrollen, damit wir hineingehen, uns neben ihn setzen und unsere Verpflichtungen erfüllen können? (54) – Gewaltig war nämlich der Stein. – Auch haben wir Angst, dass uns jemand
13. K APITEL
    Mk 16,6
    (55) Bei ihrer Ankunft fanden sie das Grab geöffnet. Als sie näher traten und sich dorthin vorbeugten, sahen sie da inmitten des Grabes einen Jüngling sitzen, schön und mit einem leuchtenden Gewand bekleidet, der zu ihnen sprach: (56) „Warum seid ihr gekommen? Wen sucht ihr? Doch nicht etwa jenen Gekreuzigten? Er ist auferstanden und weggegangen.Wenn ihr es aber nicht glaubt, so beugt euch vor und schaut den Platz an, an dem er lag: Er ist nicht da. Denn er ist auferstanden und dorthin gegangen, woher er gesandt worden ist.“
    (57) Da ergriffen die Frauen entsetzt die Flucht.
14. K APITEL
    Joh 21,1–4

Zu Andreas als Bruder von Petrus siehe Mt 10,2; zu Levi Mk 2,14
    (58) Am letzten Tag der Ungesäuerten Brote machten sich viele auf den Heimweg, als das Fest zu Ende war. (59) Wir aber, die zwölf Jünger des Herrn, weinten und trauerten, und ein jeder zog sich voll Trauer über das, was sich zugetragen hatte, in sein Haus zurück. (60) Ich aber, Simon Petrus, und mein Bruder Andreas gingen mit unseren Netzen ans Meer, und mit uns war Levi, der Sohn des Alphäus, den der Herr […]

D AS N IKODEMUSEVANGELIUM

    In dem heute vorliegenden Nikodemusevangelium sind zwei ursprünglich selbständige Teile zu einer Einheit verschmolzen. Der erste mit dem Titel Pilatusakten, beschäftigt sich mit dem Prozess Jesu vor Pilatus, der Kreuzigung und Auferstehung; der zweite erzählt von der Höllenfahrt Christi und wurde auch so genannt. Während die Pilatusakten aus einer sehr frühen Tradition, vermutlich aus dem 2. Jahrhundert stammen – der Kirchenvater Justin aus Rom erwähnt sie in einer seiner Schriften –, beruht die Höllenfahrt Jesu auf einer späten, rein legendarischen Tradition
.
    Das den Pilatusakten nachträglich vorangesetzte Vorwort versucht ihnen Autorität zu verleihen, indem behauptet wird, bei der vorliegenden Schrift handle es sich um die griechische Übersetzung

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