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Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften

Titel: Die verbotenen Evangelien: Apokryphe Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Ceming Jürgen Werlitz
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wird dieses Hosanna und so weiter übersetzt?“
    „Errette uns, du in der Höhe! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!“
    Pilatus sagte zu ihnen: „Wenn ihr die Rufe bestätigt, die von den Kindern gesagt worden sind, welchen Fehler hat dann der Bote gemacht?“
    Da schwiegen sie. Also sagte der Statthalter zum Boten: „Geh hinaus und führe ihn herein, wie es dir beliebt!“
    Da ging der Bote hinaus, verhielt sich wie beim ersten Mal und sagte zu Jesus: „Herr, komm herein, der Statthalter ruft dich!“
    (5) Als Jesus hineinging und die Bannerträger die Banner hielten, verbeugten sich die Brustbilder auf den Bannern und huldigten Jesus. Als die Juden dieses Verhalten der Banner sahen, wie sie sich verbeugten und Jesus huldigten, schrien sie über die Maßen gegen die Bannerträger. Pilatus aber fragte die Juden: „Wundert ihr euch etwa darüber, wie sich die Brustbilder verbeugten und Jesus huldigten?“
    Die Juden antworteten Pilatus: „Wir haben gesehen, wie sich die Bannerträger verbeugt und ihm gehuldigt haben.“
    Da zitierte der Statthalter die Bannerträger her und sprach zu ihnen: „Weshalb habt ihr so gehandelt?“ Sie antworteten dem Pilatus: „Wir sind Griechen und außerdem Tempelsklaven, weshalb sollten wir ihm huldigen? Vielmehr: Als wir die Brustbilder hielten, haben sie sich von selbst verbeugt und ihm gehuldigt.“
    (6) Pilatus sagte zu den Synagogenvorstehern und Ältesten des Volkes: „Wählt euch starke und kräftige Männer aus! Sie sollen die Banner halten, dann werden wir sehen, ob sie sich von selbst verbeugen.“
    Und die Ältesten der Juden suchten zwölf kräftige und starke Männer aus. Je sechs ließen sie die Banner halten, und diese stellten sich vor dem Stuhl des Statthalters auf. Pilatus sprach zum Boten: „Führe ihn aus dem Prätorium hinaus und dann so, wie es dir beliebt, wieder herein!“
    Jesus und der Bote verließen das Prätorium. Da rief Pilatus die, die vorher die Brustbilder gehalten hatten, und sagte zu ihnen: „Beim Heil des Kaisers! Wenn sich die Banner (jetzt) nicht beugen, sobald Jesus hereinkommt, werde ich euch köpfen lassen!“ Der Statthalter befahl, dass Jesus ein zweites Mal hereinkommen sollte. Der Bote verhielt sich wie beim ersten Mal und bat Jesus laut, dass er seinen Fuß auf sein Tuch setzen möge. Und er trat darauf und kam herein. Als er aber hereinkam, verneigten sich die Banner wiederum und huldigten Jesus.
2. K APITEL
    Mt 27,19: „Während er auf dem Richterstuhl saß, schickte seine Frau zu ihm und ließ sagen: ‚Habe nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute seinetwegen viel im Traum gelitten.‘“
    (1) Als Pilatus das sah, wurde er von Angst gepackt und wollte vom Richterstuhl aufstehen. Als er noch überlegte aufzustehen, schickte ihm seine Frau folgende Botschaft: „Nichts sei zwischen dir und diesem gerechten Mann! Denn vieles habe ich wegen ihm in der Nacht erlitten.“
    Da rief Pilatus alle Juden herbei und sagte zu ihnen: „Ihr wisst, dass meine Frau gottesfürchtig ist und lieber nach jüdischer Sitte mit euch leben würde.“ Sie antworteten ihm: „Das wissen wir!“
    Pilatus sagte zu ihnen: „Seht, meine Frau schickte zu mir und ließ mir sagen: ‚Nichts sei zwischen dir und diesem gerechten Mann! Denn vieles habe ich wegen ihm in der Nacht erlitten.‘“
    Die Juden antworteten dem Pilatus: „Haben wir dir nicht gesagt, dass er ein Zauberer ist? Sieh hin, deiner Frau hat er einen Traum geschickt.“
    (2) Pilatus aber ließ Jesus zu sich rufen und sagte zu ihm: „Was sagen diese nur über dich aus? Willst du denn nichts erwidern?“
    Joh 19,11
    Jesus sprach: „Wenn sie nicht die Macht hätten, würden sie auch nichts vorbringen. Denn ein jeder hat Macht über seinen Mund, Wahres und Falsches zu reden. Sie werden es selbst sehen.“
    Zu den Vorwürfen 1: Mt 1,18–25; 2: Mt 2,16–18 und 3: Mt 2,13–15.
    (3) Die Ältesten der Juden antworteten und fragten Jesus: „Was werden wir sehen? Erstens, dass du aus Unzucht geboren bist; zweitens, dass deine Geburt in Bethlehem zur Ermordung von Kleinkindern geführt hat; drittens, dass dein Vater Josef und deine Mutter Maria nach Ägypten geflohen sind, weil sie im Volk nicht anerkannt waren.“
    Mt 1,18
    (4) Einige der Zuschauer, gottesfürchtige Juden, sagten: „Wir bestreiten, dass er aus Unzucht geboren worden ist, denn wir wissen, dass Josef Maria geheiratet hat und er nicht aus Unzucht geboren ist.“ Pilatus sagte zu den Juden, die

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