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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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daran, sich bei ihrem Vater zu bedanken. „Wenn er glaubt, seine Anwesenheit sei dir nicht wichtig, begleitet er uns vielleicht nie wieder“, erklärte sie.
    „Oh Baba“, rief das Mädchen, „ich bin so froh, dass du mitgekommen bist! Reitest du morgen wieder mit uns aus?“
    „Wenn meine Arbeit es zulässt, ja“, versprach er. „Und jetzt wird Fakir dir zeigen, wie du das Pony trocken reiben musst. Jeder Reiter ist für das Wohlergehen seines Tieres verantwortlich.“ Dann wandte er sich Cassie zu, die gerade absteigen wollte. „Unsere Pferde sind noch frisch und brennen darauf, sich zu bewegen. Lassen Sie uns ein Stück galoppieren.“
    Freudig überrascht stimmte sie sogleich zu. In gemächlichem Schritt verließen sie also zum zweiten Mal die Stadt. Vor dem Tor beschleunigten die Pferde ihr Tempo, ohne dazu ermutigt worden zu sein. Und gleich darauf flogen sie förmlich über den Wüstensand. Cassie hätte vor Begeisterung am liebsten gejauchzt.
    Tatsächlich erschien Jamil auch am nächsten Tag zu Linahs Reitstunde. Anschließend unternahm er erneut einen Ausritt mit Cassie. Das wiederholte sich auch am dritten Morgen.
    Sobald Jamil die Stadt mit ihren Bewohnern, seinen Untertanen, hinter sich gelassen hatte, schien er ein anderer Mensch zu werden. Man konnte förmlich sehen, wie alles Staatsmännische von ihm abfiel und er zu einem Menschen wurde, der die Freiheit genoss, die die unendliche Weite der Wüste ihm versprach.
    Cassie, die die karge Landschaft ebenso liebte wie er, freute sich, dass ihre Ausflüge sie von Tag zu Tag weiter von der Stadt und den landwirtschaftlich genutzten Gebieten fortführten. Es begeisterte sie, wenn sie inmitten der Wüste ein paar seltene Pflanzen oder ihr unbekannte kleine Tiere entdeckte. So verging die Zeit für sie und Jamil wie im Flug.
    Es kam vor, dass Halim den Scheich, der früher nie so lange ausgeblieben war, voller Ungeduld und sichtlich besorgt erwartete. Doch selbst er konnte nicht leugnen, dass seinem Fürsten diese unbeschwerten Stunden guttaten. Andererseits beunruhigte es ihn zutiefst, dass die Menschen begannen, darüber zu klatschen, wie viel Zeit der Herrscher mit der englischen Gouvernante verbrachte. Nun, das Gerede würde aufhören, sobald dessen Verlobung mit der Prinzessin Adira bekannt gegeben wurde. Also konzentrierte Halim seine Energie darauf, alles für die Hochzeit vorzubereiten.

5. KAPITEL
    W enn Cassie morgens erwachte, freute sie sich auf die Stunden, die vor ihr lagen. Sie verspürte kein Heimweh mehr, zweifelte nicht mehr an sich selbst, sondern war zuversichtlich und fröhlich.
    Auch Linah fühlte sich sichtlich wohl. Die Kombination aus körperlicher und geistiger Anstrengung tat ihr gut. Ihre Intelligenz und ihr überraschend zum Vorschein gekommener Sinn für Humor halfen ihr, sich mit der neuen Situation abzufinden. Sie gab sich nur noch selten trotzig und hatte kaum noch Wutanfälle. Allerdings fiel es ihr nach wie vor schwer, sich auf körperliche Zeichen der Zuneigung einzulassen. Daher freute es Cassie besonders, als das Kind einmal auf dem Weg zum Stall seine kleine Hand in ihre schob.
    Cassie, schon immer eine schöne Frau, wurde während dieser Zeit noch schöner. Ihre Haut war weich und rosig, ihre Augen leuchteten, ihr Haar glänzte, ihre Bewegungen verrieten Anmut, Energie und Lebensfreude. Manchmal, wenn sie im Schatten des Zitronenbaums saß, summte sie gut gelaunt vor sich hin. Sie war glücklich.
    Das lag daran, dass es ihr gelungen war, Linahs Leben zu verändern. Endlich tat sie etwas, auf das sie stolz sein konnte. Jamil war mit ihr zufrieden. Ja, sie hatte wirklich allen Grund, glücklich zu sein. Sie wusste nicht recht, was sie am meisten freute: dass Linah nicht mehr so einsam war und sich deshalb besser benahm oder dass sie selbst in Jamil zu ihrem großen Erstaunen einen wahren Freund gefunden hatte.
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, denn sie hatte nicht vergessen, wie Jamil einmal zu ihr gesagt hatte, er brauche keine Freunde. Nun, es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass ihre Freundschaft für ihn ebenso wichtig war wie für sie. Sonst hätten sie nicht so entspannt miteinander umgehen können. Ihre Gespräche wären weniger offen verlaufen, sie hätten nicht so fröhlich miteinander lachen können, und ganz gewiss hätten sie die gemeinsamen Ausritte nicht so genossen.
    „Wir sind Freunde“, sagte sie laut. Es hörte sich gut an. Und es war wahr. Etwas anderes wünschte sie sich nicht. Denn

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