Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
Vom Netzwerk:
Unsere Situation ist ganz ähnlich, nicht wahr?“
    Nein, dachte sie, unsere Situation ist vollkommen anders, denn Ramiz liebt Celia.
    Laut sagte sie: „Auch wenn mein Vater mit dir übereinstimmen sollte, ich bin nicht deiner Meinung.“ Ihre Hoffnung war verflogen. Ihr Traum war ausgeträumt. Sie hatte im Hamam Jamil ihre Liebe bewiesen, während er nur sein Vergnügen gesucht hatte. Mehr würde er nie tun.
    Die Enttäuschung traf sie – obwohl sie darauf vorbereitet war – wie ein Schlag in den Unterleib. Unwillkürlich krümmte sie sich ein bisschen. Dann allerdings richtete sie sich mit großer Willenskraft wieder auf und sagte: „Es tut mir leid, Jamil, ich kann dich nicht heiraten. Denn du wünschst dir keine Gefährtin, sondern nur eine Frau, die dir Lust schenkt und deine Kinder zur Welt bringt.“
    Noch während sie sprach, begriff sie, dass sie zu weit gegangen war. Sein Gesicht verfinsterte sich, und er erhob sich, um drohend auf sie hinabzuschauen. „Ich dachte, du hättest gelernt, keine unverschämten Bemerkungen mehr zu machen. Ich dachte, du hättest während deines Aufenthalts hier in Daar-el-Abbah gelernt, deinen Verstand zu gebrauchen. Schade, dass ich mich getäuscht habe.“
    Sein Zorn traf sie wie ein neuerlicher Schlag. Aber sie war bereit sich zu wehren. Ihre Augen blitzten wütend auf, und sie öffnete den Mund zu einer Entgegnung.
    Doch Jamil kam ihr zuvor. „Sie sind der Ehre nicht würdig, die ich Ihnen antun wollte, Lady Cassandra. Vergessen wir also dieses Gespräch. Ich werde alles in die Wege leiten, damit Sie recht bald zu Ihrer Schwester zurückkehren können. Bis dahin möchte ich Sie bitten, Ihre Räumlichkeiten nicht zu verlassen.“
    Er stellte sie unter Hausarrest! Welch eine Ungerechtigkeit! Welch eine Arroganz! Wortlos schaute sie ihm nach, als er mit großen Schritten auf die Tür zuging.
    Vielleicht, dachte er, hat es doch einen Sinn, an Traditionen festzuhalten. Womöglich hatte sein Vater mit all seinen Lehren recht gehabt! Für einen Fürsten gab es nichts Wichtigeres als seinen Stolz. Auch wenn er nicht unbesiegbar war, so musste er doch unbesiegbar scheinen! Und wenn das bedeutete, dass er auf ewig einsam bleiben würde, dann musste er sich eben damit abfinden.
    Jamil hatte die Tür schon fast erreicht, als er bemerkte, dass sein überlanger Kaftan hinter ihm über den Boden schleifte. Mit einer gereizten Geste öffnete er die Brosche, die das Kleidungsstück am Hals zusammenhielt. Es fiel zu Boden. Heftig riss Jamil die Tür auf.
    Cassie zuckte zusammen, so laut fiel die Tür hinter Jamil ins Schloss. Sie war allein. Jamil war fort. Und er hatte all ihre Hoffnungen, all ihre Träume mitgenommen. Ihre Beine gaben nach, und schluchzend sank sie zu Boden.
    Mehr als eine Stunde verging, ehe sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie den Thronsaal verlassen konnte. Jamil hatte ihr das Herz gebrochen. Aber noch fühlte sie Stolz und einen Rest Tatkraft in sich.
    Ich muss Daar-el-Abbah verlassen, dachte sie, solange ich dazu noch in der Lage bin; ich muss fort, ehe er mich ganz und gar zerstört.
    Jamil kochte vor Wut, als er in seine Gemächer zurückeilte. Sie hatte es tatsächlich gewagt, ihn abzuweisen! Noch dazu auf eine so unverschämte Art!
    Es fiel ihm schwer, das zu glauben.
    Er verstand es überhaupt nicht.
    Und er würde es nicht akzeptieren!
    Verflucht, er wollte sie noch immer. Nachdem er sich einmal entschieden hatte, sich gegen die Tradition zu stellen, um Cassie zu seiner Gattin zu machen, würde er sich nie mit einer anderen Frau zufriedengeben können. Er konnte sich nicht erklären, warum das so war. Aber so war es! Er spürte, dass er Cassie nicht zufällig begegnet war. Das Schicksal hatte etwas damit bezweckt. Dabei glaubte er eigentlich nicht an so etwas wie „Schicksal“. Und doch … Er war sich sicher, dass sie füreinander bestimmt waren. Deshalb würde er sich nie damit abfinden, dass sie ihn nicht wollte.
    Während er sich umzog, fluchte Jamil ausgiebig. Zunächst in seiner Muttersprache, dann in allen der fünf anderen Sprachen, die er beherrschte. Es half nichts. Es war einfach unvorstellbar, dass eine Frau – ausgerechnet eine Frau – es gewagt hatte, sich seinen Wünschen zu widersetzen. Und schlimmer noch: Diese Frau, die ihn, den Scheich al-Nazarri, Herrscher über Daar-el-Abbah, abwies, hatte sich vor einiger Zeit gegen den Willen ihrer Familie mit einem Dichter verlobt, der weder Geld noch Talent besaß.
    Jamil zog eine

Weitere Kostenlose Bücher