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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Beifahrersitz, klaubte ein paar Beeren zusammen und warf sie sich in den Mund. Sie waren überreif und mit Insektenlöchern übersät, aber sie schmeckten trotzdem noch süß und saftig, und er fand es nett, überhaupt etwas zu essen zu haben.
    Nick legte sich auf die Rückbank des Fords und lauschte dem Regen, der auf das Dach trommelte. In den letzten Wochen hatte es immer wieder genieselt, aber nun wurde der Niederschlag stärker. Nick störte das nicht. Er hatte hier ein sicheres Gefühl. Dieser Ford war mit Abstand das am wenigsten kaputte Fahrzeug unter all den Autos, die zerbeult oder völlig zerstört auf diesem Geisterparkplatz standen.
    Ja, Nick musste zugeben, dass er es ziemlich gut getroffen hatte. Der Parkplatz war wie ausgestorben gewesen, als er ihn letzte Woche zufällig entdeckte, und glücklicherweise hatte sich das auch nicht geändert. Die Schreie und das Geheul, das er immer wieder hörte, drangen aus weiter Entfernung heran, und Nick fühlte sich hier in seinem 30.000 Dollar teuren Unterschlupf in der Nähe eines Flusses und jeder Menge Beerensträucher sehr wohl.
    Das perfekte Plätzchen für Nick, um sich nach seiner Begegnung mit einigen Tunnelbewohnern zu erholen. Es war ihm gelungen, lebend aus dem Hinterhalt herauszukommen, aber er hatte einen verstauchten Knöchel, ein paar geprellte Rippen und mehrere üble Kratzer davongetragen. Seine Verletzungen waren beinahe verheilt, aber seine Rippen taten immer noch weh.
    Nick sah auf seinen Körper hinunter. Er war einst ein ziemlich korpulenter Mann gewesen, mit einem Risiko für Typ-2-Diabetes und diverse Herzerkrankungen, aber nun konnte er jeden einzelnen Knochen und jeden Muskel an Brust und Bauch erkennen. Er strich mit der Hand über seine straffe Haut, die schmutzverschmiert und mit Kampfnarben übersät war. Er hatte unglaublich viel Gewicht verloren, und auch wenn es sich gut anfühlte, leichter zu sein, war es keine freiwillige Entscheidung gewesen, sondern allein das Ergebnis von zu wenig Nahrung.
    Trotzdem, verglichen mit anderen Überlebenden ging es ihm ganz gut. Er wurde nicht von einem der animalischen Stämme als Gefangener gehalten, hatte keine Gliedmaßen verloren und drohte auch nicht an irgendeiner schrecklichen Dschungelkrankheit zu sterben.
    Nick setzte sich auf, als er Schreie hörte. Im Gegensatz zu den Schreien der vergangenen Woche kamen diese ganz aus der Nähe.
    Er spähte durch die zerbrochene Windschutzscheibe über das Meer aus Autowracks und auf dem Dach liegender Autos hinweg und glaubte, eine Bewegung auszumachen. Zwei Personen huschten zwischen den statuenhaften Bäumen und üppigen Farnen hindurch. Sie rannten, und als die beiden das Labyrinth aus Autos erreicht hatten und sich hinter einem der Fahrzeuge versteckten, erkannte Nick, wovor sie davonliefen.
    Drei Baumbewohner schwangen sich an den Lianen von Baum zu Baum, und ihre langen, geschmeidigen Körper wirkten auf unheimliche Weise anmutig. Als sie sich dem Paar näherten, das sich hinter dem Auto versteckte, ließen sie sich auf den Boden fallen und begannen, nach ihnen zu suchen.
    »Wir wissen, dass ihr hier irgendwo seid«, rief einer der Baumbewohner. »Und wenn wir euch finden, werden wir euch die Haut vom lebendigen Leib abziehen.«
    Einer der Baumbewohner sprang auf eines der Autos und ließ seinen Blick durch den umliegenden Dschungel schweifen.
    Scheiße. Scheiße, verdammt noch mal, dachte Nick und rutschte weiter nach unten.
    Er wollte da nicht mit hineingezogen werden. Er spielte mit dem Gedanken, auf dem Rücksitz des Wagens zu bleiben, sich die alten Lumpen überzuwerfen, mit denen er sich wärmte, und einfach abzuwarten, bis die Baumbewohner die beiden Überlebenden geschnappt hatten und sich mit ihren Gefangenen in ihre Behausungen hoch oben in den Baumkronen zurückzogen.
    Ja, das hätte er tun können.
    Die Baumbewohner verfügten weder über den ausgeprägten Geruchssinn, den die Löwen im Laufe der Jahre entwickelt hatten, noch über das bemerkenswerte Sehvermögen der Tunnelbewohner. Er konnte den Gesetzen des Dschungels und der natürlichen Nahrungskette einfach ihren Lauf lassen.
    Aber so ein Mensch war Nick nicht.
    Er konnte sich nicht feige wie eine verängstigte Maus unter der Decke verkriechen und zulassen, dass zwei andere Überlebende von diesen bestialischen, affenartigen Schlägertypen geschnappt wurden.
    Er war weder der Stärkste noch der Tapferste oder Schnellste, sondern ein ehemaliger Buchhalter, dessen Vorstellung

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