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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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leise zu sein – wir wollen schließlich nicht, dass dieses Arschloch rausfindet, wo wir sind.«
    »Gott, ich glaube, ich muss mich übergeben.«
    Beth hörte, wie Candice sich bewegte und probierte, den Ausgang zu finden.
    Wenige Augenblicke später hörte sie Candice würgen.
    Es klang, als würde jemand einen Eimer voll Wasser ausleeren, das ganz in der Nähe auf den Beton platschte. Dann folgten erneut Würgegeräusche.
    Beth hoffte inständig, dass das Dröhnen des Wasserfalls laut genug war, um Candice zu übertönen.
    Beth war kalt und ihr Körper fühlte sich steif und wund an. Sie ging auf ihre Hände und Knie und tastete mit einer Hand nach der glatten Rinde des Baums. Als sie ihn fand, bewegte sie sich nach rechts und kroch durch die Spalte.
    Sie blickte sich um – das einzige Licht stammte von dem Feuer, das drüben bei Bruces Auto brannte. Es war kleiner geworden, aber sie sehnte sich nach der Wärme.
    »Candice, geht’s dir gut?«
    Das Würgen hatte nachgelassen und Beth hörte nur noch ein leises Husten zu ihrer Linken.
    Es folgte ein Furzen, und ein Gestank nach Verwesung erfüllte die Luft.
    Dann ein Weinen.
    Und eine neuerliche Runde Würgen.
    Beth kniete zitternd in der Dunkelheit und dachte: Das wird eine lange Nacht.

Fünf
    Paul schlief sehr unruhig und beim ersten Tageslicht stieg er aus dem schützenden BMW. Der Morgen war bitterkalt und in der diesigen Luft waberte leichter Nebel. Die Kletterpflanzen durchzogen den Dschungel mit grünen und braunen Streifen und schlangen sich hin und wieder wie eine riesige Halskette durch die Luft. Er schaute auf die Uhr, um nachzusehen, wie spät es war, musste jedoch feststellen, dass sie stehen geblieben war. Die Zeiger verharrten auf kurz nach sieben – ungefähr die Zeit, zu der Bruce in der vergangenen Nacht ihr Lager angegriffen hatte. Paul streifte die Rolex vom Handgelenk und warf sie auf den Boden. »Die brauch ich wohl nicht mehr«, sinnierte er, und nachdem er im Fluss kurz ein wenig Wasser getrunken hatte, machte er sich daran, Harold zu beerdigen.
    Während die Kakadus ihr Morgenlied kreischten, hob er eine neue Grube neben den Gräbern von Mildred und Sam aus. Obwohl er völlig erschöpft war, schaffte er es, Harolds Leiche durch den Dschungel und über den Fluss zu schleppen und in das flache Grab hineinzurollen. Nachdem er die Öffnung zugeschüttet hatte, sprach Paul ein paar wenig religiöse Worte, taumelte zurück zum Fluss und ließ sich ins kalte Wasser plumpsen.
    Während er badete, schaute er zu, wie der Dreck flussabwärts schwamm, und bemerkte, dass Fische an ihm vorbeiglitten. Forellen, wenn ihn nicht alles täuschte.
    Paul watete aus dem Wasser und holte einen der Speere aus dem Auto.
    Dann ging er zurück zum Fluss und schlich langsam am Ufer entlang, den Speer zum Angriff bereit erhoben.
    Er entdeckte mehrere Fische im Wasser und stürzte sich mit dem Speer auf sie, aber sie waren zu schnell für ihn – oder er zu langsam. Er kämpfte sich weiter durch den dichten Dschungel, wild entschlossen, einen Fisch zu fangen und sich zum Frühstück ein Festmahl zuzubereiten.
    Er bog gerade um die Ecke, als eine weitere Forelle neben ihm durchs Wasser platschte.
    Diesmal hatte Paul Erfolg. »Erwischt!«, sagte er und grinste.
    Er zog triumphierend den Speer heraus, an dem sein Fang zappelte.
    Als er die Waffe wieder sinken ließ, fiel sein Blick auf den umgestürzten Betonpfeiler, der an einer der Ebereschen lehnte – oder genauer gesagt, auf die Kletterpflanzen, die von oben herunterhingen. Die meisten pendelten wie zu lange Stücke eines Seils über der Säule und kringelten sich auf dem Boden zusammen. Einige schlangen sich sogar um den Pfeiler, und es sah ganz danach aus, als wollten sie ihn erwürgen. Die Kletterpflanzen am Fuß der Säule waren kaum mehr als einen Meter vom Boden entfernt. Solange die Lianen nicht abrissen, konnte er sie als Seile benutzen und an dem Pfeiler in die dritte Ebene hinaufklettern.
    Das wird allerdings eine höllische Kletterei, besonders mit meinen angeknacksten Rippen.
    Aber er musste es probieren.
    Es war seine einzige Chance, hier herauszukommen.
    Und Bruce zu erwischen – dieses Arschloch verdient es, bestraft zu werden. Ich hoffe nur, dass mit Beth und Candice alles okay ist.
    Paul streifte den Fisch vom Speer ab und warf ihn auf den Boden. Er holte das Zippo aus dem Wagen, ging zurück zum Pfeiler, griff nach einer der tief hängenden Lianen, die über dem Fundament der Betonsäule

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