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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Tynan. Ich denke nicht daran, noch einmal mit Ihnen ins Bett zu gehen, und das ist endgültig!« Mit diesen Worten schwenkte sie auf dem Absatz herum und stieg, den Wassereimer wütend unter den Arm geklemmt, wieder hügelan.
    »Du wirst es doch wieder tun«, sagte Ty hinter ihr. »Und ich würde dir empfehlen, dich nicht von Prescott anfassen zu lassen.«
    »Du dickschädliger, aufgeblasener... Cowboy. Ich werde dir nie mehr erlauben, mich anzufassen!« Sie warf den Eimer in die Quelle und badete dann, einem Impuls folgend, ihr Gesicht im kalten Gebirgswasser. Sie wußte nicht, ob sie eine Abkühlung brauchte oder sich nur Tynans Küsse von der Haut spülen wollte. Beides wohl, denn es kochte in ihr.
    Sie blieb eine Weile neben der Quelle sitzen, ehe sie zur Holzhütte zurückkehrte und sich neben Pilar zum Schlafen niederlegte. In der Nacht wachte sie ein paarmal auf, richtete sich kerzengerade auf und blickte um sich. Und immer, wenn sie hochschreckte, sah sie Tynan regungslos vor der Wand des Anbaus sitzen und den alten Mann beobachten.
    Als der Morgen hereinbrach, hatte sie das Gefühl, nicht eine Minute geschlafen zu haben. Sie setzte sich auf, rieb sich den schmerzenden Rücken und blickte sich um. Ty hatte seinen Posten verlassen, und Asher stand vor der Blockhütte und sattelte sein Pferd. Sie ging zu ihm.
    »Der alte Mann macht Ty Schwierigkeiten«, sagte Asher statt einer Begrüßung zu ihr. »Wir müssen ihn vermutlich auf einem Pferd festbinden, um ihn von hier wegzubekommen.«
    Chris unterdrückte ein Gähnen. »Ich hoffe, Ty wirft ihn quer über den Sattel und bindet ihn mit dem Gesicht nach unten fest.«
    Asher faßte sie am Arm und zog sie dichter an sich. »Wir werden uns jetzt eine Weile nicht sehen. Ich hoffe, Sie werden mich vermissen. Außerdem hoffe ich, daß Sie über meinen Antrag nachdenken werden.« Er fing an, ihren Hals zu küssen. »Und ich hoffe, daß du ja sagst.«
    In der nächsten Sekunde lag Asher auf dem Boden, und Tynan riß Chris von ihm weg. Dann stellte sich Ty breitbeinig über ihn, die Arme mit den Fäusten angewinkelt.
    »Kommen Sie, Prescott, stehen Sie auf. Sie haben sich schon lange eine Abfuhr verdient. Oder sind sie nicht Manns genug, sich mit jemandem zu schlagen, der Ihnen gewachsen ist? Sind Sie etwa nur bei Frauen stark?«
    »Um Himmels willen, was soll denn das?« sagte Chris und half Asher vom Boden auf.
    Tynan rückte mit angewinkelten Armen gegen Asher vor.
    »Wenn Sie ihn noch einmal anfassen«, sagte Chris, »werde ich, so wahr ich hier stehe, mit ihm zu meinem Vater reiten. Was, in aller Welt, ist nur in Sie gefahren?«
    Tynan senkte seine Fäuste und blickte sie verwirrt an. »Ich weiß es nicht«, antwortete er verdutzt. »Sie sollten jetzt aufbrechen, Prescott, und das Tageslicht nützen. Der alte Mann wird mit Ihnen reiten, aber Sie dürfen ihn keine Sekunde aus dem Auge lassen. Ich bin sicher, er weiß jetzt, daß wir uns hier nur verstecken, und er wird alles daransetzen, sein Wissen zu Geld zu machen.«
    Er blickte Asher noch einmal ein wenig verlegen von der Seite an, ehe er sich zu Chris umdrehte. »Sie werden doch nicht mit ihm reiten, oder? Ich meine, es war vereinbart, daß ich Sie zu Ihrem Vater zurückbringe. Außerdem muß sich jemand um Pilar kümmern.«
    Chris blickte ihn eine Weile an. »Nein«, sagte sie schließlich, »ich werde nicht mit ihm reiten. Es sei denn, Sie versuchen Asher noch einmal zu schlagen. Und könnten Sie uns jetzt einen Augenblick allein lassen? Ich möchte mich nämlich von ihm verabschieden.«
    Tynan rührte sich nicht von der Stelle. »Dann sagen Sie ihm jetzt Lebewohl. Er muß sofort aufbrechen.«
    »Falls Sie sich einbilden...«, schnaubte Chris und wollte ihm noch einmal gründlich die Meinung sagen, als sie Pilar ihren Namen rufen hörte. »Ja, ich komme«, rief sie zurück, drehte sich dann zu Asher um und legte ihm mit Vorbedacht die Arme um den Hals, weil sie ihm zum Abschied einen Kuß geben wollte, um Tynan zu zeigen, daß er kein Recht hatte, ihr irgendwelche Vorschriften zu machen.
    Doch ihre Lippen erreichten den Mund von Asher nicht, weil Tynan sie wieder von ihm wegriß und an sich drückte.
    »Steigen Sie auf Ihr Pferd, Prescott«, sagte er in einem bedrohlich ernsten Ton.
    Asher zögerte einen Moment, setzte dann aber mit einem Seufzer einen Fuß in einen Steigbügel. »Wir werden das später regeln«, sagte er und sah auf den alten Mann zurück, der aufbruchbereit auf Tynans Pferd saß.
    Tynan, der

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