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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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glaube ich, daß mein Vater dich dafür angeheuert hat, ihm zu helfen, daß er sich in mich verliebt.«
    »Ich möchte von dir nicht einmal wissen, wie du das herausbekommen hast; aber das war, ehe...«
    »Ja? Das war, ehe was passierte?« Sie blickte mit zornigen Augen zu ihm hoch.
    Er fing sie wieder ein, preßte sie an sich, vergrub sein Gesicht einen Augenblick lang an ihrer Schulter und küßte sie dann wie ein Verdurstender.
    »Tu das bitte nicht, Ty«, sagte sie mit einer Stimme, als stünde sie große Qualen aus. »Bitte laß mich in Ruhe.« Sie versuchte ihn von sich wegzuschieben, aber er wollte sie nicht loslassen.
    »Chris, ich kann nicht ertragen, daß er dich anfaßt. Ich kann das einfach nicht mit ansehen.« Seine Hände glitten an ihrem Rücken auf und nieder, streichelten sie, berührten ihren Hals, während seine Daumen mit ihren Ohrläppchen spielten.
    Sie konnte sich etwas von ihm lösen, um ihn befremdet anzusehen.
    »Du kannst das nicht ertragen? Welches Recht hast du, mich an etwas zu hindern? Welches Recht hast du, dich zu meinem Verhalten zu äußern? Ich habe mich deinetwegen zum Narren gemacht, und du hast mir alles, was ich dir sagte, ins Gesicht zurückgeschleudert. Und nun stehst du hier und sagst zu mir, ich dürfe nicht mit einem Mann sprechen, der die ehrenhaftesten Absichten hat?«
    »Mein Verhalten ist nicht weniger ehrenhaft. Ich bin stets fair und aufrichtig zu dir gewesen. Und nun habe ich dir gerade angekündigt, daß ich auf Prescott schießen werde, wenn er es noch einmal wagen sollte, dich anzufassen. Ehrlicher als ich kann man gar nicht sein.«
    »Du!« fauchte sie und löste sich mit einem Ruck aus seinem Griff. »Was du von mir verlangst, ist überhaupt nicht ehrenhaft. Alles, was du von mir willst, ist, daß ich... daß ich...« Sie war froh, daß man im Dunkeln ihr rotes Gesicht nicht sehen konnte.
    »Und was ist so verkehrt daran? Du scheinst jedenfalls damals nichts dagegen gehabt zu haben. Aber, Chris, ich möchte mich nicht mit dir streiten. Es war eine schöne Nacht, die wir miteinander verbracht haben. Außerdem habe ich seither keine Frauen mehr gehabt.«
    Chris war sicher, daß sie jeden Moment vor Wut platzen würde. »Du hattest seitdem keine Frauen- man beachte die Mehrzahl - gehabt? Soll ich dich deswegen vielleicht bedauern? Erwartest du, daß ich mich deinen Wünschen füge, weil du auf der Flucht bist und daher keine Gelegenheit hattest...«
    »Ich hatte genügend Gelegenheiten«, widersprach er. »Ich wollte nur nicht haben, was sich mir bot.«
    Chris schluckte ein paarmal. Glaubte er wirklich, Anspruch auf ihr Mitgefühl zu haben? »Du erwartest also von mir, daß ich... Das ist doch... So etwas Ungeheuerliches ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht zugemutet worden! Dann sollst du jetzt wissen, daß Asher mich soeben gefragt hat, ob ich ihn heiraten möchte! Er bat mich nicht um ein Schäferstündchen, sondern ob ich bereit wäre, mein Leben mit ihm zu teilen.«
    »Er möchte sein Leben mit dem Geld deines Vaters teilen.«
    »Wo ist denn da der Unterschied zwischen euch beiden? Er will mein Geld, und du meinen Körper. Keiner von euch beiden scheint mich haben zu wollen. Nun, lassen Sie sich eines gesagt sein, Mr. Tynan«, fuhr sie fort und rückte ihm dabei dicht auf den Leib. »Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich einen von euch haben möchte. Ganz gewiß habe ich kein Verlangen nach dem, was Sie mir anzubieten haben.«
    Er faßte nach ihrem Arm. »Chris, du möchtest mich haben. Ich weiß es. Ich sehe es in deinen Augen. Und ich möchte dich haben. Wo ist da das Problem?«
    Sie blickte ihn ernst an, während ihre Wangenmuskeln zuckten. »Und beabsichtigen Sie auch die Heirat in Ihr Angebot mit aufzunehmen?« fragte sie leise.
    Er wich einen Schritt vor ihr zurück, als sei sie mit einer ansteckenden Krankheit behaftet. »Heirat? Du weißt, daß das unmöglich ist, Chris. Dein Vater würde mich mit meinem lebenslänglichen Urteil ins Gefängnis zurückschicken, und du würdest keinen Ehemann mehr haben. Das kann ich dir nicht antun.«
    »Männer!« schnaubte sie. »Euer Gedächtnis funktioniert nur dann, wenn es euch in den Kram paßt. Mein Vater hat Sie gewarnt, daß Sie ins Gefängnis zurückmüssen, wenn Sie mich anfassen ; und Sie waren mehr als bereit, diese Gefahr auf sich zu nehmen, weil Sie das, worum es ging, haben wollten. Doch nun führen Sie diese Klausel als Hinderungsgrund an, wenn ich von Heirat spreche. Hören Sie mir jetzt gut zu,

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