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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sie unglücklich machte.
    Er hob ihren Kopf und küßte sie, seine Hände in ihren Haaren, als wollte er sie nie mehr loslassen.
    Sie umfaßte seinen Hals, um ihn näher an sich heranzuziehen. Das war es, wonach sie sich so lange gesehnt, aber gegen das sie sich, so schien es ihr, eine Ewigkeit gewehrt hatte.
    Er streckte sie auf den Decken aus und legte sich neben sie, berührte sie sacht, während er sein Hemd auszog.
    Sein Bein zwischen ihren Beinen, rieb er seine rauhe Haut an ihrem Körper, während er sie küßte.
    Plötzlich bewegte er sich von ihr fort und hob den Kopf, als lauschte er. »Ich muß gehen. Da ist jemand in der Nähe.«
    »Das ist nur Pilar«, sagte sie und versuchte ihn wieder zu sich hinunterzuziehen. »Sie wird uns nicht stören.«
    Tynan richtete sich auf und zog sich wieder sein Hemd an. »Jemand kommt den Berg herauf.« Er blickte Chris mit einem resignierenden Blick an. »Mein Glück oder auch mein Unglück will es wohl so, daß dein Vater bereits hier eingetroffen ist«, sagte er, und Chris fürchtete schon, er würde in diesem Moment in Tränen ausbrechen. »Du solltest dich lieber anziehen. Wenn es doch nicht dein Vater ist, können wir das später noch fortsetzen. Aber wenn er es ist, könnte er handeln, ohne viel zu fragen, wenn er seine Tochter dabei ertappt, wie sie ihren angeheuerten Pfadfinder küßt.« Als sie den Mund öffnete, um zu widersprechen, legte er rasch die Hand darüber. »Bitte jetzt nicht! Mach es mir nicht schwerer, als es sowieso schon ist, sondern zieh dich bitte an und laß mich nachsehen, wer da den Berg heraufkommt.«
    Tynan trat von ihr weg und betrachtete sie mit einem Blick, in dem sich Trauer, Begehren und Schmerz miteinander mischten. Als sie angezogen war, faßte er sie am Arm und zog sie an sich. »Seit ich dich kennengelernt habe, bin ich um zwanzig Jahre älter geworden. Ich hoffe inbrünstig, daß das irgend jemand , nur nicht dein Vater ist.« Nach einem raschen Kuß ließ er sie wieder los, nahm sie bei der Hand und führte sie auf die Lichtung hinaus.
    Chris konnte Pilar im Anbau auf ihrem Heulager sehen. Sie schlief.
    »Schau in meinen Satteltaschen nach. Dort wirst du einen Feldstecher finden. Bring ihn mir.«
    Chris beeilte sich, Tynans Bitte nachzukommen. Pilar stützte sich auf einen Ellbogen und blickte sie an.
    »Glücklich heute morgen?« fragte Pilar.
    »Ich bin schon glücklicher gewesen«, erwiderte Chris, während sie in den Satteltaschen suchte. »Ich wäre außerordentlich glücklich, wenn Tynan es vorgezogen hätte, die Nacht in seiner Bettrolle zu verbringen.«
    Pilar stöhnte und fragte dann: »Was ist denn nun wieder los?«
    »Ty sagt, er würde jemand den Berg heraufkommen hören. Ich habe bisher nicht das leiseste Geräusch vernommen, aber er will nachsehen, wer es ist. Ah, hier ist ja der Feldstecher.«
    »Ich komme mit euch«, sagte Pilar, war in der nächsten Sekunde aus den Decken heraus und lief hinter Chris den Berg hinunter.
    Tynan lag auf einem Felsen, so flach und unauffällig wie eine Eidechse, und mußte sich den Frauen durch Zuruf bemerkbar machen, weil sie sonst an ihm vorbeigelaufen wären. »Sie sind es«, sagte er mit todtrauriger Stimme. »Ich wußte doch, daß es so kommen würde.« Er streckte die Hand nach dem Feldstecher aus, den Chris in ihrer Rechten hielt.
    Pilar und Chris kletterten neben ihm auf den Felsen. »Bist du sicher, daß es mein Vater ist?« fragte Chris aufgeregt.
    »Wer es auch ist- ich hoffe sehr, daß er uns Lebensmittel mitbringt«, sagte Pilar.
    »Nach der Größe des Trupps zu schließen, muß Mathison seine ganze Ranch mitgebracht haben.«
    Chris nahm ihm den Feldstecher aus der Hand. Ihr Vater war nicht zu übersehen, schien zu groß zu sein für das Pferd, das er unter dem Sattel hatte, und ritt so gerade, als habe er einen Ladestock im Rücken. Selbst auf diese Entfernung sah er noch zornig aus. Sie setzte das Glas ab und merkte, daß Ty sie mit einem spöttischen Blick von der Seite musterte.
    »Möchtest du dir von mir einen Revolver leihen, damit du dich gegen ihn verteidigen kannst?« fragte er mit hochgezogener Braue.
    »Wer ist der Mann, der neben ihm reitet?« fragte Pilar, die jetzt durch das Glas schaute.
    »Den habe ich noch nie gesehen«, antwortete Ty.
    Chris stemmte sich vom Felsen hoch. »Ich schätze, ich sollte das so rasch wie möglich hinter mich bringen. Wenn einer von euch beiden zart besaitet ist, muß er sich noch rasch ein dickes Fell wachsen lassen. Das

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