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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Nun-was kann ich für Sie tun?«
    Chris holte ein Notizbuch und einen Bleistift aus ihrer Handtasche und bemühte sich, eine professionelle Miene aufzusetzen. »Ich habe Grund zu der Annahme, daß Sie Mr. Tynan kennen. Wissen Sie, wo er sich im Augenblick befindet?«
    Red lachte. »Wie ich Ty kenne, befindet er sich in diesem Augenblick mit drei von meinen besten Mädchen in einer Badewanne.«
    Chris war so schockiert, daß sie Notizbuch und Bleistift fallen ließ und sich rasch bückte, um beides wieder aufzuheben und ihr bekümmertes Gesicht zu verstecken.
    Red, die am anderen Ende des Sofas saß, sagte: »Oh, gütiger Himmel, so schlimm hat es Sie erwischt? Wie lange sind Sie denn mit ihm zusammen gewesen?«
    »Nur ein paar Tage«, sagte Chris, ihren Rock glättend, und sah Red mit hochrotem Gesicht an.
    »Und Sie haben sich in ihn verliebt«, stellte Red nüchtern fest.
    »Mehr oder weniger«, murmelte Chris, hob den Kopf, wollte etwas sagen und stand statt dessen auf. »Dieser Mann macht mich noch wahnsinnig«, bekannte sie mit leidenschaftlicher Stimme. »Ich dachte, Sie wüßten vielleicht etwas über ihn. Er sprach von Ihnen, als ob er Sie gut zu kennen schien.«
    »Ich schätze, ich kenne ihn so gut wie irgendeine. Ich habe geholfen, ihn großzuziehen. Hören Sie, Honey- jeden Tag verlieben sich irgendwelche Frauen in Ty. Er sieht so unverschämt gut aus, und mit seiner Stimme kann er jede Frau zu praktisch allem überreden. Aber ich kann ihnen verraten, daß er meines Wissens noch nie etwas mit einem guten Mädchen wie Ihnen gehabt hat.«
    »Genau das hat er mir auch gesagt. Oh, Miss Red«, fuhr Chris fort und setzte sich wieder auf das Sofa, »Ich bin in meinem Leben noch nie verliebt gewesen und weiß nicht einmal, ob ich es jetzt bin, aber dieser Mann hat etwas Faszinierendes an sich, und ich möchte so viel wie möglich über ihn erfahren.«
    Red sah sie eine Weile stumm an. »Jedenfalls hat er Besseres verdient, als ihm das Leben bisher vergönnen wollte. Er ist ein guter Junge, hat aber in seinem Leben noch nie eine Chance gehabt, nur an Gelegenheiten, sich zu verschlechtern, mangelte es ihm nie. Können Sie mir verraten, wenn ich Ihnen von Ty erzählen soll, wie es kommt, daß er nicht mehr im Gefängnis sitzt?«
    »Mein Vater hat ihn aus dem Gefängnis herausgeholt. Haben Sie schon mal was von Delbert J. Mathison gehört?«
    »So oft, wie man hier täglich Bier bestellt. Tynan hat sich doch hoffentlich nicht mit einem Mann wie Mathison angelegt, oder? Der würde ihn lebendig zum Frühstück verspeisen, wenn es darauf ankäme.«
    »Delbert J. Mathison ist mein Vater«, sagte Chris und winkte mit beiden Händen ab, als Red sich für ihre Bemerkung entschuldigen wollte. »Ich kenne ihn besser als jeder andere. Aus irgendeinem Grund holte er Ty aus dem Gefängnis, damit er mich aus der Wohnung meines Gastgebers entführen und nach Hause bringen sollte. Als ich Ty fragte, wie denn mein Vater auf ihn gekommen sei, antwortete er, weil er einen Weg durch den Regenwald wußte. Doch ich fürchte, mein Vater muß noch andere Gründe für seine Wahl gehabt haben, nur kenne ich sie nicht.«
    Chris senkte den Kopf. »So einem Mann wie Ty bin ich noch nie begegnet, und ich mag ihn sehr. Ich spüre, daß viel mehr in ihm steckt, als man auf den ersten Blick vermutet. Ich... ich fürchte, ich habe mich ihm an den Hals geworfen. Da sagte er mir, daß mein Vater ihn ins Gefängnis zurückschicken würde, falls er mich anrührte. Unnötig zu sagen, daß ich mich in den letzten Tagen der Reise von ihm ferngehalten habe.«
    »Ich sagte Ihnen ja, daß Ty keine unschuldigen Mädchen anfaßt. Denn als er das einmal gemacht hat, wurde er ins Gefängnis geworfen und wäre heute bereits tot, wenn nicht einige von unseren Mädchen sich für ihn eingesetzt hätten.«
    Mit erwartungsvoller Miene wartete Chris darauf, daß die Frau ihr davon ausführlicher erzählte. Red war älter, als Chris sie anfangs geschätzt hatte: Das lag wohl auch an ihrer Haut, die noch jugendlich straff und gepflegt aussah.
    Red stand auf und besorgte sich noch einen Whisky mit viel Wasser. »Gewöhnlich rühre ich zu dieser Tageszeit keinen Tropfen Alkohol an, aber das Wiedersehen mit Ty und die Sorgen, die ich mir seinetwegen wieder machen muß, wecken in mir das Verlangen, mich zu betrinken und in diesem Zustand zu bleiben. Sie hatten recht, als Sie sagten, ich scheine ihn gut zu kennen. Ich bin eine von vier Frauen, die versuchten, ihm so gut es

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