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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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forschenden Blick zu Chris hinüber, während sie nicht mehr von ihrem Teller hochsah. Eine halbe Stunde später, als die Tafel aufgehoben wurde, packte er sie am Arm. »Komm mit mir vors Haus. Ich muß mit dir reden.«
    Er zerrte sie buchstäblich hinaus in den Garten, damit die Leute im Haus ihn nicht hören konnten: »Nun heraus mit der Sprache - wer ist dieser Farmer, der wie ein Bankräuber aussieht? Ist es der, an den ich denke?«
    »Ja«, sagte sie, »aber ich hatte keine Ahnung, daß er uns folgen würde. Er sagt, er sei für mich verantwortlich, bis er mich bei meinem Vater abgeliefert habe.«
    »Also habe ich ihn wieder auf dem Hals. Chris, ich hoffe, du vernarrst dich nicht noch einmal in ihn. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es zu der Rolle der zahmen Diana passen würde, wenn sie dem Gärtner nachstellt.«
    Sie war froh, daß es schon dunkel wurde und er ihr errötendes Gesicht nicht sehen konnte. »Nein, ich werde nicht noch einmal so dumm sein. Außerdem hat er eine Frau mitgebracht. Er will mit mir genausowenig zu tun haben wie ich mit ihm. Beruhigt das deine Eifersucht? Könnten wir wieder ins Haus zurückgehen? Ich bin schrecklich müde.«
    Asher blickte auf etwas, das sich über ihrem Kopf befand, und dann packte er sie plötzlich und preßte seinen Mund auf den ihren. Chris dachte, daß das wohl ein Kuß sein sollte, sich aber gar nicht so anfühlte. Seine Augen waren offen und starrten auf etwas, das sich hinter ihr befand. Sie begann, sich gegen ihn zu stemmen; aber dann hörte sie jemand hinter sich pfeifen und wußte sofort, wer das war. Sie zog Asher fester an sich und versuchte ein bißchen Leidenschaft in ihren Kuß hineinzulegen. Das schien bei Asher zu funktionieren, weil er nun seine Augen zumachte und sie ebenfalls fester an sich zog; doch Chris war sich nur Tynans Gegenwart bewußt.
    »Aha- frisch Verheiratete«, sagte Tynan, als er an ihnen vorbeikam. »Es tut gut, Leute zu sehen, die ineinander verliebt sind.«
    Chris drängte nun Asher mit einiger Gewalt zur Seite, reckte das Kinn in die Luft und ging an Ty vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    Als Asher in ihr gemeinsames Zimmer zurückkam, packte Chris gerade Laken und Decken auf die Couch. »Ich hasse diesen Mann. Ich verabscheue ihn! Ich wünschte, er wanderte zurück ins Gefängnis und würde dort verrotten!«
    »Es sah mir aber nicht so aus, als würdest du ihn hassen«, sagte Asher steif. »Ich hatte eher den Eindruck, als wolltest du mich dazu benützen, ihn eifersüchtig zu machen.«
    »Eifersüchtig? Er behauptete, es wäre ihm unerträglich, mich mit anderen Männern zusammen zu sehen, aber es macht ihm überhaupt nichts aus. Er hat nur das Geld im Sinn, das mein Vater ihm versprochen hat.«
    »Vielleicht war er eifersüchtig, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war und noch kein... kein solches Haus besucht hat, wie Red es besitzt.«
    Chris’ Augen wurden ganz groß. »Ehe er mit dieser lieblichen Pilar zusammengezogen ist.« Sie schlug mit der Faust auf ein Kissen. »Wie ich diesen Mann hasse! Ich wünschte, ich hätte ihn nie in meinem Leben gesehen. Ich wünschte, ich müßte ihn nie mehr sehen. Ich...«
    Asher faßte sie bei den Schultern und drehte sie zu sich um. »Chris, du protestierst zuviel. Ich wüßte eine Methode, wie du ihn vergessen kannst.« Er begann, seinen Kopf zu ihr hinunterzusenken. »Du bist von ihm besessen, weil du nichts hast, was du an seine Stelle setzen könntest.« Er berührte ihren Hals mit seinen Lippen. »Verbringe die Nacht mit mir. Ich werde dafür sorgen, daß du ihn vergißt. Ich werde dafür sorgen, daß du alles vergißt- bis auf uns beide. Wir würden ein echtes Paar sein, und wenn wir dieses Haus verlassen und zu deinem Vater zurückkommen, lassen wir uns trauen.«
    Chris versuchte, an der Art, wie er ihren Hals küßte, Gefallen zu finden. Er sah gut aus, er roch gut, da war absolut nichts Verkehrtes an ihm- nur daß kein Funken übersprang. Sie hätte im Stehen einschlafen können, während er sie küßte. Da sie höflich war, unterdrückte sie nur ein Gähnen.
    »Bitte, Asher, wir wollen nichts überstürzen. Ich... ich bin noch nicht mit mir im reinen. Ich habe doch eben erst mit einem Mann schreckliche Erfahrung gemacht und bin mit meinem Gefühl noch nicht so weit, daß ich einem anderen Vertrauen schenken könnte. Habe bitte Verständnis dafür.«
    Er löste sich von ihr mit einem verletzten Blick, der Schuldgefühle bei ihr weckte. Sie haßte es zu

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