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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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dem Saloon hinauszubewegen, während Asher, seinen Rücken an Tynans Rücken, vor ihm herging und die Menge beobachtete, die sich draußen auf der Straße anzusammeln begann. Ihre Sattelpferde warteten bei der Zügelstange.
    »Reite, wie du noch nie in deinem Leben geritten bist«, rief Tynan Asher zu, ehe er in nördlicher Richtung aus der Stadt hinaussprengte.
    Asher folgte Ty dichtauf, der sein Pferd in einen Wald hineinlenkte, und eine Weile glaubte Asher, Ty wüßte genau, welche Route sie nehmen müßten, bis er nach kurzer Zeit vom Pfad abwich und sein Pferd zwischen die Bäume hineintrieb. Er sah auch, daß Ty dort mehrere Male anhielt und sich umblickte. »Du kennst diese Gegend gar nicht -oder doch?« fragte Asher.
    »Wenn ich sie kennen würde, hätte ich auch gewußt, wo Dysan wohnt. Steig vom Pferd. Ich glaube, das ist die richtige Stelle.«
    »Was für eine Stelle? Wo sind wir?«
    »Dort, wo wir jemanden treffen werden.«
    »Wen?« fragte Asher, bekam aber diesmal keine Antwort, während Ty sich von seinem Pferd herunterschwang und die Satteltaschen abschnallte. Die Zähne vor Schmerz zusammenbeißend, schwang auch Asher sich aus dem Sattel.
    »Laß mich mal dein Bein sehen«, sagte Ty, als Asher sich vorsichtig auf die Erde hinunterließ. Nach einer groben, aber gründlichen Untersuchung holte Ty eine Whiskyflasche aus seiner Satteltasche. »Das wird zwar höllisch brennen, aber damit ist auch jede Möglichkeit einer Bleivergiftung gebannt. Du hast Glück gehabt. Das ist eher eine Verbrennung als ein Streifschuß. So eine Wunde heilt rasch wieder, wenn sie dir auch vorläufig Beschwerden machen wird.«
    Ash hätte fast laut aufgeschrien, als Tynan ihm den
    Whisky in die offene Fleischwunde goß, doch gelang es ihm, sich zu beherrschen.
    »Deine erste Schußwunde?« fragte Ty amüsiert.
    »Die erste in dieser Woche«, antwortete Asher und versuchte, seinen Atem wiederzufinden.
    Eine Stunde später lagen beide Männer lang hingestreckt unter einem Baum, als Asher ein Geräusch hörte, das sich Tynan von rückwärts näherte. Er blickte Ty an, doch der sah ihn nur warnend an, damit er stumm bleiben sollte. Dann tat Tynan so, als würde er schlafen, und Ash beobachtete fasziniert, wie eine Frau, nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht alt, sich von hinten an Ty heranpirschte und dabei so wenig Geräusche zu machen suchte, wie das einem Menschen im Wald nur möglich war.
    Als sie eben Ty erreichte, der, seinen Hut über dem Gesicht, zu schlafen schien, langte er mit dem Arm rasch hinter sich, packte sie und zog sie auf seinen Schoß.
    »Laß mich los!« schrie sie ihn an.
    »Aber, Belle, solltest du noch immer einen Zorn auf mich haben?«
    »Ich würde dir ein Messer zwischen die Rippen stechen, wenn ich könnte!«
    Tynan hielt sie mühelos fest, rang nur mit ihren Händen, mit denen sie ihm offentsichtlich ins Gesicht fassen und die Wangen zerkratzen wollte. »Du weißt, daß ich nie die Absicht hatte, dir etwas anzutun, aber das Mädchen war erst dreizehn Jahre alt. Ich konnte nicht zulassen, daß du es an diesen alten Bock verkaufst.«
    »Du hättest nicht mein ganzes Haus zusammenschießen müssen, um die Kleine zu retten. Ich habe damals alles verloren und mußte zurück auf die Straße, um für den Schaden aufkommen zu können, den du angerichtet hast.«
    Tynan begann, ihren Hals zu liebkosen. »Ich wette, du hast dabei ein Vermögen verdient.«
    »Habe ich nicht!« schrie sie ihn an, beruhigte sich dann aber etwas. »Nun ja, vielleicht habe ich mir etwas damit verdienen können. Was machst du denn hier? Und nach Dysan zu fragen - bist du etwa lebensmüde?«
    »Ich möchte ihn nur finden. Weißt du etwas über ihn?«
    »Nicht genug, daß ich mein Leben verlieren möchte, indem ich dir etwas über ihn sage. Was hat er dir angetan?«
    »Er hat Chris Mathison entführt«, mischte Asher sich hier ein. »Erlauben Sie, daß ich mich vorstelle? Asher Prescott, stets zu Ihren Diensten, Ma’am!« rief er und nahm seinen Hut ab.
    Die Frau versuchte, ihre Hände aus Tynans Griff zu befreiein, doch der ließ das nicht zu. »Also gut- was verlangt ihr von mir?« Und mit einem Seufzer fügte sie hinzu: »Eines Tages wird es ein Gefallen zuviel sein, um den du mich bittest, Tynan!«
    »Was mir an euch Frauen so gut gefällt, ist eure Gebefreudigkeit«, sagte Tynan.
    Da wurde die Frau auf Tynans Schoß plötzlich ganz steif. »Chris? Ist das etwa deine Frau? Tynan, wenn du mich hierhergelockt hast, damit ich dir

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