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Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Titel: Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Gee
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seinen Wortwechsel mit Douglass gehört hatte.
    »Ich schreibe deine gute Stimmung eher dem Einfluss von Miss Fermor zu als deinem Bekannten hier mit dem braunen Ross. Ich nehme an, du bist hergekommen, um Arabella zu treffen – nicht ihn.«
    Lord Petre war erleichtert und beschloss, ihr nicht direkt darauf zu antworten. »James Douglass ist unterhaltender, als du dir vorstellen kannst«, erwiderte er.
    »Ah, dieser Gentleman ist also James Douglass«, meinte sie. »Mein Mann behauptet, er sei immer noch in Afrika. Es schaudert einen, wenn man sich ausmalt, was er dort macht.«
    »Er ist schon vor Monaten nach England zurückgekehrt. Neuigkeiten verbreiten sich halt langsam.«
    »Einige Neuigkeiten langsamer als andere, da wirst du mir wohl beipflichten. Jedenfalls aber muss ich dich rügen, dass du Umgang mit diesem Mr. Douglass pflegst. Ich hätte nicht gedacht, dass du so unappetitliche Freunde hast.«
    Er blickte sie scharf an, sah aber an ihrem Gesicht, dass sie die Bemerkung nicht ernst gemeint hatte. »Das gehörte ja in der Vergangenheit auch nicht zu meinen Gepflogenheiten, wie du weißt«, sagte er.
    »Und wird auch in Zukunft nicht zu deinen Gepflogenheiten gehören, denke ich«,versetzte sie.»Nennen wir also deine gegenwärtige Situation eine bedauerliche Episode.«
    »Darf ich fragen, ob du damit auf mehr anspielst als auf meinen Umgang mit Mr. Douglass?«
    »Nicht, wenn du möchtest, dass ich ehrlich zu dir bin, Robert.«
    Er lächelte.
    »Es ist schön, dich zu sehen, Charlotte.«
    »Und dich zu sehen! Aber ich will dir nicht länger schmeicheln, indem ich dir sage, dass ich dich vermisse, denn unsere Freundschaft ist nun mal so, dass sie das Elend gelegentlicher Unterbrechungen aushalten muss.«
    »Sie haben sich schon immer so treffend auszudrücken gewusst, Lady Castlecomber«, antwortete er, als sie sich der Gruppe zugesellten, in der Arabella stand.
    Als Teresa und Martha mit Jervas und Alexander das Picknickareal verließen, gingen sie paarweise – Teresa und Alexander vorweg, hinter ihnen Martha und Jervas. Martha hatte nicht den raschen Schritt ihrer Schwester, und sie hatte es auch weit weniger eilig, von der Picknickwiese wegzukommen. Also schlenderten sie und Jervas gemächlich hinter den anderen her.
    Teresa war erleichtert, der Gesellschaft entkommen zu sein, und froh, dass sie Alexander hatte, der ihren Arm nahm. Der Anblick, wie Lord Petre und Arabella gemeinsam davonritten, hatte sie tief deprimiert. Sie wusste nicht genau, wie eng die Freundschaft der beiden war, unübersehbar aber war sie ziemlich intim. Sie konnte sich nicht länger etwas vormachen: Sie selbst war nicht Gegenstand von Lord Petres Aufmerksamkeit. Diese Wahrheit war umso bitterer, als sie spürte, dass sie es sich schon längst hätte eingestehen müssen.
    In sehr gedämpfter Stimmung wandte sie ihre Gedanken dem jüngsten Verlauf ihrer Freundschaft mit Alexander zu. Sie dachte an den unglückseligen Tag im St. James Park zurück – da hatte er sie just in dem Augenblick gerettet, als sie sich nach der bitteren Kränkung durch Arabella und Lord Petre so mutterseelenallein gefühlt hatte. Die Erinnerung daran bedrückte sie. Sie hätte nicht mit James Douglass auf und davon gehen sollen. Als Alexander sie dann in der Lindenallee weinend angetroffen hatte, da hatte sie das nur noch heftiger gedemütigt, weil sie wusste, dass sie ihn früher so oft gemein behandelt hatte. Es hatte sie erleichtert, dass Lord Petre heute bei dem Picknick Alexander seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte; und seine Bewunderung musste echt sein. Alexander verdiente das schließlich.
    Wo waren sie hin, die alten, leichten Tage ihrer Freundschaft? Sie zwang sich, einzugestehen, dass sie sich, seit sie in der Stadt war, Alexander gegenüber bei jeder Gelegenheit schlecht benommen hatte. Als er sie am Tag nach dem Zwischenfall mit Douglass besuchte, da hatte sie ihn gekränkt, hatte sich damit gebrüstet, dass Lord Petre sie in einem Moment beiläufiger Gastfreundlichkeit zu seinem Picknick eingeladen hatte. Sie wusste, das hatte ihn verletzt, und trotz alledem blieb er ihr weiterhin zugetan, schritt hier neben ihr her ohne auch nur einen strafenden Blick.
    Alexander unterbrach ihre trostlosen Gedanken: »Mir scheint, Lord Petre hatte nicht das Vergnügen, dich reiten zu sehen?«
    »Nein, hatte er nicht«, versetzte Teresa, verblüfft, ihn das sagen zu hören. »Aber woher wusstet du?«
    »Wenn er dich einmal gesehen hätte«, antwortete

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