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Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Titel: Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Gee
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beträchtliche Stückzahl davon, und weder sind die Töchter hübsch noch die Söhne reich. Misslich. Aber ich dachte, der junge Caryll würde eine der Töchter Throgmorton heiraten?«
    »Die neigten zu sehr dazu, ins Kloster einzutreten«, erklärte Alexander. »Caryll konnte nicht sicher sein, dass die Lady mit seinem Sohn das Bett teilen würde, und sie wünschte sich womöglich, in Frankreich zu leben.«
    Jervas lachte. »Kein ideales Eheweib«, meinte er. »Aber so jammervoll das Eheleben auch sein muss, einem französischen Kloster ist es doch gewiss vorzuziehen.« Er aß eine Scheibe Schinken.
    »Nunja, die Partie ist besiegelt«, sagte Alexander, »und Caryll kommt nach London, die Arrangements zu erledigen. Ach ja, ich sehe gerade, der Brief war zunächst fehlgelaufen, womöglich ist er also schon hier.«
    »Kenneth Mackenzie, Marquis of Seaforth«, meinte Jervas, »klingt ziemlich nobel. Ob das glückliche Paar wohl einen Maler sucht, der ihr Bild malt, frage ich mich?«
    Alexander schmunzelte. »Bei Mackenzie würde ich nicht auf einen Auftrag hoffen«, erwiderte er. »Das ist zwar eine noble Familie, aber verarmt. Der Marquis ist Jakobit.«
    »Ein Jakobit! Großer Gott – was denkt sich Caryll denn dabei? Ich dachte, er hätte es so gerade geschafft, sich aus dem Schlamassel der Verratsaffaire seines Onkels freizukämpfen.«
    »Caryll sagt, die Mackenzies seien keine Spione oder Verschwörer, Jervas. Lediglich Befürworter der jakobitischen Sache. Um ehrlich zu sein, ich selbst verstehe es allerdings auch nicht. Ich nehme an, er denkt, keine bessere Partie zustande bringen zu können.« Alexander aß sein Ei auf und blickte nachdenklich in die Tiefen seiner Tasse. »Wenigstens hoffe ich, dass sie keine Spione und Verschwörer sind, weil Caryll mich gebeten hat, das junge Paar Ende Juli von London nach Ladyholt zu begleiten. Es wäre mir nicht lieb, auf dem Weg nach Hause verhaftet zu werden.« Er lachte. »Meinem Vater wäre das wohl nur allzu recht.«
    Auch Jervas lachte. »Stimmt, seinen schlimmsten Befürchtungen wäre Genüge getan, und ihm bliebe nichts zu wünschen übrig.«
    Alexander dachte über die Reise nach. Es wäre vielleicht eine ganz gute Idee, eine Weile nach Binfield zurückzukehren. Er hatte nahezu nichts geschafft, seit er in London war, und das Gedicht, das er auf dem Wasser zu komponieren begonnen hatte, flehte förmlich darum, aufgeschrieben zu werden. Er fragte sich, ob sein Vater und seine Mutter wohl überrascht wären, wenn er unangemeldet ankäme.
    Seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt durch Jervas, der anfing, im Frühstückssalon auf und ab zu gehen.
    »Wenn du darauf bestehst, mit dem jungen John Caryll und seiner jakobitischen Braut über Land zu fahren, dann tust du dir damit keinen Gefallen.«
    »Die Carylls sind alte Familienfreunde seit meiner Kindheit. Ich kann sie nicht aus rein politischen Gründen im Stich lassen«, erwiderte Alexander, obwohl er sich fragte, ob Jervas womöglich recht hatte.
    »Ein Grund, so gut wie jeder andere, seine Freunde im Stich zu lassen«, gab Jervas zurück und kam an den Tisch zurück. »Aber du siehst, ich werde kribbelig, Pope, und fange an, dich aufzuziehen. Lass uns zu Will’s gehen und uns die Neuigkeiten der Stadt anhören.«
    Sie waren nicht die Ersten, die an diesem Tag ins Coffee-House kamen. Als sie zur Tür hereintraten, wurde Alexander von seinem Verleger Tonson begrüßt, der mit Jonathan Swift und John Gay dort Kaffee trank. Auf der anderen Seite sprangen Jervas’ Freunde Tom Breach und Harry Chambers auf und riefen ihn zu sich. Das Stimmengemurmel der Unterhaltungen war heute lauter als sonst. Im ganzen Raum lag eine spürbare Erregung in der Luft, und Alexander war überzeugt, dass etwas Wichtiges geschehen war. Als er Jervas nachblickte, der zu Tom und Harry hinüberging, sah er, dass auch James Douglass da war. Ihre Blicke begegneten sich, und Douglass hob eine Augenbraue, aber Alexander blickte weg.
    Aber schon erheischte Tonson, der aufgesprungen war, seine Aufmerksamkeit. »Haben Sie schon gehört, Pope?«, rief er und drückte ihm eine Ausgabe des Daily Courant in die Hand. »Ein Trupp Jakobiten ist festgenommen worden. Sie haben heute Nacht versucht, in die City einzudringen.«
    Unwillkürlich blickte Alexander zu Douglass zurück, der ihn immer noch anstarrte. Konnte Douglass von seinem Verdacht wissen? Vielleicht hatten Douglass und Lord Petre ihn ja gesehen am Abend der Maskerade. Caryll hatte Lord Petre die

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