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Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Titel: Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Gee
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es und ging dann hinüber, um sich zu setzen. Aber noch ehe er es tun konnte, begann Caryll.
    »Fünfhundert Pfund in Banknoten liegen in Ihrem Schreibtisch«, sagte er. Seine Stimme war klar und besonnen.
    Lord Petre fröstelte. Aber er war entschlossen, nichts preiszugeben. »Darf ich fragen, weshalb Sie in meinen Schreibtisch geblickt haben, Sir?«, fragte er. »Ich halte dieses Möbelstück stets verschlossen.«
    »Ich war mit Ihrer Mutter hier«, erwiderte Caryll. »Sie hat mich gebeten, nachzusehen. Ihr Bediensteter, Jenkins, hat uns den Schreibtisch geöffnet. Er schien zu wissen, dass Sie das Geld dort verwahren.«
    Lord Petre bemühte sich verzweifelt zu enträtseln, was hier vor sich ging. Konnte John Caryll einer der Agenten sein, die in den Plan involviert waren? Aber wenn er hier war, um diese Tatsache zu enthüllen, weshalb sprach er dann so kalt – und weshalb hatte er vorher nichts gesagt? Und was war mit seiner Mutter? Es war unvorstellbar, dass sie eine Komplizin war. Sie hatte einen Horror vor den Jakobiten. Lord Petre erschauerte. Was ging hier vor?
    »Es ist nicht üblich, eine so große Summe privat in Verwahrung zu haben, Mylord«, sagte Caryll. Seine Ruhe war bedrohlich.
    »Mir war nicht bewusst, dass meine Privatangelegenheiten Objekt einer Untersuchung wären«, antwortete Petre. »Das Geld soll zur Bezahlung einer Spielschuld dienen.«
    »Wem schulden Sie denn diese Summe?«, fragte Caryll mit einem kalten Lächeln. »Vielleicht kann ich assistieren, es beschleunigt zu übergeben.«
    »Ich bezahle meine Schulden selbst«, versetzte Lord Petre. Er stockte verunsichert, überlegte, wie er Caryll zwingen konnte, seine Karten offenzulegen. »Ich schulde das Geld James Douglass, einem Gentleman, den Sie nicht kennen.«
    »Douglass!«, rief John Caryll in spöttischem Ton. »Ihr Geschmack in puncto Freundschaften ist nicht so erlesen wie bei anderen Dingen, stelle ich fest. Wieso schulden Sie James Douglass fünfhundert Pfund?«
    Also wusste Caryll von Douglass.
    »Wie ich schon sagte, es sind Spielschulden«, erwiderte er, um Zeit zu gewinnen. Caryll blickte ihn weiterhin stumm an. Er schien diesen Wortwechsel zu genießen, er lächelte, während er an Lord Petres Nerven zerrte.
    »Ich muss Sie bitten, mich nicht anzulügen, Mylord«, sagte Caryll. »Lassen Sie mich offen reden: Ich weiß, dass Sie sich mit den Jakobiten eingelassen haben.«
    Lord Petre sank das Herz in die Hosen. Seine Mutter wusste es also. Wie hatte sie es herausbekommen?«
    »Die Nachricht erschreckt Sie, und das sollte sie auch«, sagte Caryll. »Wirklich ein tollkühner Plan. Aber es kommt noch schlimmer. Wir haben erfahren, dass Sie beteiligt sind an einem Komplott, die Queen zu ermorden. Ich kann kaum glauben, dass das wahr ist.«
    »Darf ich fragen, wie Sie an diese Information gelangt sind, Sir?«, fragte Lord Petre und tat sein Bestes, die Ruhe zu bewahren. »Gehören Sie noch zu den Jakobiten?«
    »Ganz gewiss nicht«, erwiderte Caryll. »Ihr Diener hat es mir erzählt.«
    Jenkins! Der hatte ihn verraten. Aber Jenkins war selbst ein Jakobit, der würde doch nicht abtrünnig werden, wenigstens in einem solchen Moment. Lord Petre begann zu stammeln. »Mein Diener! Der ist doch ein Königstreuer. Ich kann das nicht glauben. Und der Tag in White’s Coffee-House …« Lord Petre murmelte nur noch. Es musste etwas mit Molly zu tun haben. Aber er hatte Jenkins doch schon Geld gegeben. »Sie wussten Bescheid über Francis Gerrard. Ich habe das als Warnung für unsere Leute betrachtet. Sind Sie vielleicht ein Agent, Sir?«
    Hier flammten Carylls Augen vor Zorn auf. » Ich ein Agent?«, spuckte er aus. »Sie waren doch selbst Zeuge all des Unglücks, das über meine Familie gekommen ist,weil mein Onkel des Verrats verdächtigt – lediglich verdächtigt – wurde«, sagte er. »Dieser Umstand hat das gesamte Leben meiner Kinder zerstört, ganz zu schweigen von meinem eigenen. Ich müsste ja verrückt sein, mich mit denen zu verbünden. Und doch haben Sie genau das Ihrer Familie angetan! Sie haben ihre Mutter und ihre Schwester der schlimmsten Gefahr ausgesetzt.«
    »Wieso wussten Sie denn über Gerrard Bescheid?«
    »Sie waren schon immer naiv, Robert. Meine Verbindungen zu den Jakobiten sind historisch. Es sind Männer der Generation meines Onkels. Meine ältesten Bekannten – Freunde. Ich bin kein Verräter, Sir.«
    Lord Petre sagte nichts.
    »Sie haben den gesamten Besitz der Familie Petre gefährdet«, fuhr Caryll fort.

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