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Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition)

Titel: Die Verführung der Arabella Fermor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Gee
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eine seit langer Zeit bestehende Vertrautheit. Charlotte Bromleigh war die älteste Tochter einer wohlhabenden katholischen Familie, Charlottes Vater aber, dessen katholische Geistesverfassung eher weltlich ausgerichtet war, hatte beschlossen, seine Tochter jenem kleinen, beengten Kreis infrage kommender papistischer Gentlemen zu entziehen, dem jeder sie zugehörig glaubte. Er hatte ihre Verbindung mit dem protestantischen Lord Castlecomber arrangiert, seit Kurzem Erbe einer irischen Peerswürde und dringend des Geldes bedürftig, um sein Anwesen instand zu setzen. Lord Castlecomber, der sich wenig um die Feinheiten der Religion scherte, war durchaus bereit gewesen, die reiche, hübsche Tochter einer der ältesten Familien Englands zu heiraten, und so wurde Charlotte Bromleigh die Gattin eines Peers.
    Arabella hatte sich immer gerne eingebildet, immun zu sein gegen Eifersucht, aber nun gestand sie sich ein, dass sie neidisch auf Lady Castlecomber war. Zum Teil beneidete sie sie um die Sicherheit, welche die Ehe ihr gab; die Gewissheit, dass Wohlstand und Status ihr sicher waren – aber im Grunde beneidete sie Charlotte, weil Lord Petre sie berührt hatte. Die Intimität ihrer Beziehung war fast körperlich spürbar gewesen. Als sie heute Abend gesehen hatte, wie er die Hand nach Charlotte ausstreckte, da hatte sie es plötzlich gewusst: Sie wollte, dass er dasselbe mit ihr tat!
    Immerhin war Lady Castlecomber verheiratet, und Arabella nicht. Eine noch so eigenständige Frau ohne adelige Herkunft besaß keine wirkliche Freiheit. Aber dennoch – wie war eine Verbindung mit einem Mann wie Robert Petre zu erreichen? Arabella hatte seine Mutter kennengelernt und wusste, dass sie eine kalte, zielstrebige Frau war. Sie war zu Arabella als kleinem Mädchen sehr nett gewesen, aber sie würde gnadenlos sein,wenn es um den Statuserhalt ihrer Familie ginge, und keine sentimentale Erwägung würde sie zustimmen lassen, dass ihr Sohn ein Mädchen mit weniger als zehntausend Pfund heiratete.
    Andererseits war Lord Petre volljährig. Wenn er sich seiner Familie widersetzte, konnten sie eine Verbindung seiner Wahl nicht wirklich verhindern. Aber sie rief sich zur Ordnung: Sie hatte doch bereits gesehen, dass Lord Petre alle Vergnügungen, alles Entgegenkommen offenstand. Wieso sollte er eine Arabella Fermor heiraten?
    Lord Petre mochte die Art, wie Charlotte Bromleigh ihm in die Schulter biss, wenn sie einen Orgasmus hatte. Sie gab kaum Laute von sich, aber wenn er seine Hände auf ihre angezogenen Schenkel legte, die sich fest um seinen Körper schmiegten, dann spürte er das Zittern in ihren Muskeln. Das Fleisch ihrer Taille war noch erhitzt von den Korsettstangen. Er stemmte sich in die Höhe und ergoss sich auf ihren Bauch.
    Charlotte lachte ihn aus. »Auch wenn mein Mann in der Stadt wäre, hättest du ruhig in mir kommen können«, sagte sie. »Es wär mir bei weitem lieber, dass ein Sohn von dir seinen Titel erbt, als einer von ihm. Aber er ist ja ein misstrauischer Hund, und er würde uns wahrscheinlich auf die Spur kommen.«
    »Ach, mir ist dein Bauch genauso lieb«, meinte er. »Wenn wir es jetzt plötzlich anders machten, würde ich die alten Zeiten vermissen.« Er presste das ganze Gewicht seines Körpers auf ihren und blieb einen Augenblick so liegen. Als ihr das Atmen schwer wurde, rollte er mit einem Lächeln von ihr herunter.
    »Und magst du meinen Mund?«, fragte sie, ihre Unterhaltung fortsetzend.
    Als er ihn küsste, spürte er ihre Zähne an seiner Zunge.
    »Ja, der ist sehr schön«, flüsterte er und küsste sie erneut. Sie wand sich aus seiner Umarmung und rutschte im Bett abwärts. Er verspürte prickelnde Erregung, als sie ihre Hand und dann ihre Lippen um sein Glied schloss. Oh ja, dies mochte er am liebsten von allem, dachte er, als er sah, wie sie zu ihm aufblickte.
    Später lagen sie beieinander – Charlotte auf dem Rücken -, und er fuhr mit den Fingern die Linie ihrer Nase, ihrer Augenlider und ihrer Wangenknochen entlang.
    »Ich glaube nicht, dass du deinen Mann so sehr hasst, wie du behauptest, weißt du.«
    Verblüfft über diese Bemerkung setzte sie sich auf. »Oh, ich hasse ihn nicht«, sagte sie in lässigem Ton, auf ihre Ellbogen gestützt. »Er ist mir gleichgültig. Natürlich, wenn er kommt und mit mir vögelt, dann fürchte ich schon, dass ich mir den Tripper von einer seiner Huren einfange. Aber sonst habe ich nichts gegen die Ehe. Ich habe nie erwartet, jemanden so Wunderbares wie dich

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