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Die Verfuehrung Des Ritters

Die Verfuehrung Des Ritters

Titel: Die Verfuehrung Des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinen.
    Ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Hüfte, alles schmiegte sich an ihn. Eine Einladung.
    Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung hob er sie hoch, hielt sie fest an sich gedrückt, den Mund hungrig auf ihren gedrückt. Er drückte seine Hand gegen ihren Bauch und schob sie höher, bis sein Daumen unter der Rundung ihrer Brust ruhte.
    Gwyn warf den Kopf zur Seite und stöhnte auf. Sie wusste nicht, was sie als Nächstes getan hätte, hätte Noir sieh nicht in diesem Moment bewegt und einen Schritt zur Seite gemacht.
    Griffyn aber wusste es sein-genau. Er wusste, was er mit ihr gemacht hätte. Aber als Noir sich bewegte, brachte ihn diese Bewegung zur Besinnung. Seine Hand schnellte vor und fasste nach den Zügeln.
    Griffyn hob leicht den Kopf. Sie hatte die Augen fast geschlossen. Nur ein schmaler Streifen ihrer grünen Augen blitzte hinter
    den Lidern auf. Ihr Gesicht war von beginnender Leidenschaft gezeichnet: rote geöffnete Lippen und gerötete Wangen. Ihr Atem ging keuchend Ein süßer Atem, wie er ihn nie zuvor gekostet hatte.
    Er ließ sie los, als hätte er sich an ihr verbrannt. Sein Atem kam in abgehackten Stößen, sein Blut glühte. Hätte er sie wirklich geschändet, als wäre sie eine billige Dirne? Hätte er tatsächlich seine Mission vergessen, ausgerechnet am Vorabend der Durchführung? Was war nur aus ihm geworden? Ein Mann, der sich allzu leicht ablenken ließ? Ein Mann, den sein Verlangen beherrschte? Ein Narr?
    Noch nie war ihm etwas Ahnliches passiert, und es durfte ihm nie wieder passieren.
    Seine Lenden pochten, und sein Herz hämmerte. Er fuhr sich mit der Hand über den Mund. »Das war falsch von mir, Guinevere«, murmelte er. »Ich hab mich wie ein Narr benommen, und das tut mir leid.«
    Sie hielt den Blick gesenkt. »Ihr wart nicht der einzige Narr.«
    »Ich habe noch nie ...« Dieses Mal fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich habe mich geirrt. Bitte vergebt mir.«
    Sie berührte mit den Lippen seinen Handrücken. »Was habt Ihr noch nie?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    »Mich einer ... einer Frau aufgedrängt, die nicht aus freiem Willen ...« Er schüttelte heftig den Kopf. »Es tut mir leid.«
    Sie richtete sich auf und begegnete seinem Blick. »Aber es wäre mein freier Wille gewesen.« Kleine wirre Löckchen fielen ihr in die Stirn, und sie strich sie zurück. »Es ist wahr, wir haben heute Nacht Dinge getan, die wir noch nie zuvor getan haben.«
    Sie machte eine Pause. »Zum Beispiel, dass Ihr mir das Leben gerettet habt.«
    »Ja.« Er ließ zu, dass seine Anspannung sich in einem befreienden Lachen löste.
    »Das habe ich noch nie gemacht.«
    »Darum können wir einander ein paar ...«
    »... Freiheiten gestatten«, vollendete er den Satz.
    Sie lächelte dieses bezaubernde feengleiche Lächeln, das ihn vergessen ließ, dass er kein Herz hatte. Die Erkenntnis, dass er durchaus bereit war, die ganze Nacht in der Hoffnung zu verharren, dass sie ihn noch einmal mit diesem Lächeln bedachte, bereitete ihm Unbehagen. Dieses Lächeln. Dieses Lächeln und das Seufzen und wie sie erst ihre Lippen öffnete und dann ihre Schenkel...
    »Und jetzt müsst Ihr gehen.« Sie sprach aus, was er schon längst hätte tun sollen.
    »Ja«, sagte er, ohne sich zu rühren.
    »Ihr habt Dinge zu erledigen. Wie ich auch.« Jedes Wort zerbrach in ihm wie ein Eissplitter. »Bitte«, fügte sie hinzu. »Geht.«
    Er gab ihr einen raschen Kuss auf den Mund, dann schwang er sich in den Sattel und ritt in den Wald, ohne ein letztes Mal zurückzublicken.
    Gwyn sah ihm lange nach. Ihr Atem ging schnell und unregelmäßig. Jeder Atemzug schwebte wie eine Ideine Wolke vor ihrem Mund. Sie stand dort so lange, bis Noirs Hufschlag sich mit dem Klang ihres heftig schlagenden Herzens vermischte. Dann war alles still.
    Sie war heute Nacht einen sehr gefährlichen Weg gegangen. Die Nacht vor Allerheiligen. Tore, die in jeder anderen Nacht des Jahres verschlossen waren, öffneten sich heute. Und sie musste einfach nur hindurchgehen.
    Dieser Aberglaube war natürlich Unsinn, auch wenn sie damit aufgewachsen war.
    Die Freunde ihrer Kindheit, schottische Dorfbewohner und Diener, hatten ihr davon erzählt. Aber eigentlich ging es nur um heidnische Bräuche, die nicht im Einklang mit den Geboten der Kirche standen ...
    Gwyn blieb stehen. O Gott. Pagan.
    Sie kehrte zur Hütte zurück. Ihr Schoß fühlte sich heiß und lebendig an. Das war absurd und lächerlich und höchstwahr—
    schemlich auch unmoralisch. Auf

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