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Die Vergangenheit des Regens

Titel: Die Vergangenheit des Regens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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zuzuführen. Auch den euch bekannten Magier Akamas schickten wir vor wenigen Tagen dorthin, aber auch von ihm erhielten wir kein Zeichen mehr.«
    Â»Akamas«, sagte Rodraeg. »Er hat Naenn geholfen, ihr Kind zur Welt zu bringen. Er hat uns in Warchaim erzählt, dass er euch aufsuchen möchte. Also ist er hier gewesen!«
    Â»Hier und wieder fort«, nickte der König. »Der Zeit war mehr als genug, dass die Rittersfrau zu uns hätte zurückkehren können. Jedoch der Rat ahnt, was geschehen ist. Der Alte König Rulkineskar rüstet zum letzten Feldzug.«
    Â»Ich dachte«, hakte Rodraeg nach, »Rulkineskar ist schon seit fast tausend Jahren nicht mehr am Leben …«
    Â»Die Höhle selbst ist Rulkineskar. Rul ist in den Wegen, Ki in den Wänden, Nes im Wasser hinter dem Fels und Kar in allem Gas, ob atembar, ob nicht. Die Fliegen summen mit seiner Kraft. Die Stimmen der Rätsel und der Lehren sind die seine. Überall dort ist sein Geist gegenwärtig. Es sind einzig seine Entscheidungen, die in dieser Höhle getroffen werden. Es ist sein Geist, welcher dem Zepter innewohnt und nun zum Riesen spricht. Und wie er im Feuermond schon, als das Mammut ihn aufsuchte, die Magie Eljatsokans für sich borgte, um die Höhle anzureichern, so hat er sich nun auch die Kraft der drei, die nur einer sind, angeeignet. Der Alte König hat sie weitergeleitet, wie er damals Bestarmekin weiterleitete. Ihn zu uns, und die drei, die nur einer sind, an einen Ort, wo sie den Tsekoh entgegentreten sollen. Und er nahm die Rittersfrau und ihre Gefährtin und leitete sie ebenfalls an jenen Ort. Und er nahm Akamas und eignete sich an von seiner Kraft und leitete ihn ebenfalls an jenen Ort. Der Geist des Alten Königs versucht, ein Bündnis gegen seine ihm bestimmten Feinde zu schmieden – doch ahnt der Rat, es ist zu schwach. Die Prophezeiungen lassen sich nicht aufhalten. Die drei sind nur einer, die anderen drei sind nur drei – die Siebenzahl wäre es, die heilige Zahl des Riesen, welche als Einzige Erfolg verspräche.«
    Â»Ich fürchte, ich kann nicht … ganz folgen«, stammelte Rodraeg. Bestar sah ebenfalls ziemlich überfordert aus. Tjarka fummelte an ihren Zähnen herum.
    Â»Wenn ihr drei, das Mammut , wie es sich neu hier formt, das Bündnis gegen die Tsekoh verstärktet – es wäre immer noch bei Weitem ohn’ Macht für einen Sieg. Aber mit dem Mammut könnte das Bündnis unterliegen und überleben.«
    Â»Ich verstehe immer weniger. Ihr geht davon aus, dass … Rulkineskar einen Fehler begeht?«
    König Turgenngranet schien zu altern, als er weitersprach. »Es ist nicht Rulkineskars Schuld allein. Es ist die Magie der Menschen, welche fortwährend in ihn dringen, die ihn zum Ungestüm verleitet. Erst Eljatsokans Licht, dann die drei, die nur einer sind, schließlich noch Akamas mit seinen Elementen. Sie alle führten das Zeitalter der Unruhe mit sich. Und der Geist des Königs spürt, dass die Tsekoh erwacht sind. Er wähnt, mit all dieser neuen Magie ihnen entgegentreten zu müssen und zu können, so wie es seit Unzeiten die angestammte Aufgabe des Riesen gewesen ist. Doch der Rat sieht dies mit den Augen der Bedächtigkeit. Für dieses eine Mal hat der Rat beschlossen, dass der Riese ohn’ Kampf bleiben und sich verbergen muss. Denn die Zahl des Riesen ist zu vergänglich nun. Stellte er den Tsekoh sich entgegen, würde kein einziger Riese überdauern. Deshalb muss der Kontinent zum zweiten Mal in seiner Geschichte ohne die Hilfe des Riesen sich der Tsekoh erwehren.«
    Â»Zum zweiten Mal?«, grübelte Rodraeg.
    Â»Das erste Mal ereignete sich, als der Riese müde war und den Menschen das Kriegführen der Menschen überließ, und euer König Irinweh in den Sonnenfeldern den Geisterfürsten schlug.«
    Â»In meiner Heimat, den Sonnenfeldern«, sagte Rodraeg beinahe andächtig. »Niemand dort hat dieses Gefecht vor beinahe achthundert Jahren jemals vergessen. Das also waren auch Tsekoh. Wie hat Eljazokad uns in seinen Warnungen geschrieben: Achtet auf drei silberäugige Tsekoh, einen Knaben, einen Mann und eine sehr schöne Frau – dies werden die Feinde der Zukunft sein. «
    Â»Eljatsokan hat viel gesehen und erfahren in seinen jungen Jahren«, bestätigte der König. »Es ist nicht ohn’ Wahrscheinlichkeit, dass es diesmal nur

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