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Die vergessene Frau

Die vergessene Frau

Titel: Die vergessene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hayland
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deshalb anfeindeten. Sie fühlten sich benachteiligt, da Cara allem Anschein nach kommen und gehen konnte, wie es ihr gefiel.
    »Ich wurde aufgehalten«, murmelte Cara.
    Die Rothaarige lächelte zuckersüß. »Vielleicht sollte Danny eine Uhr an eure Schlafzimmerdecke montieren lassen. Dann kommst du vielleicht mal pünktlich.«
    Die anderen Mädchen kicherten, und Cara merkte, wie sie rot anlief. Die spitze Bemerkung hätte nicht so geschmerzt, wenn sie nicht ins Schwarze getroffen hätte.
    »Ach, halt doch den Mund«, schoss sie zurück. »Lass es nicht an mir aus, dass dich dein Macker sitzengelassen hat.«
    Die Worte waren heraus, bevor Cara sich bremsen konnte. Erst vor ein paar Wochen hatte Mel sich bei ihr ausgeweint, weil Tony, der vor sechs Monaten ihr Freund geworden war, mit ihr Schluss gemacht hatte. Und jetzt setzte sie diese Information gegen ihre Freundin ein. Cara wusste, dass das unverzeihlich war, aber dass Mel den Grund für Caras Verspätung so treffsicher erraten hatte, war ihr so peinlich, dass sie automatisch zum Angriff übergegangen war.
    Dabei hasste es Cara, sich mit den anderen Mädchen zu streiten. Sie hatte sich lang und intensiv darum bemüht, diese Freundschaften aufzubauen. Nun hatte sie in ein paar kurzen Monaten alles zunichtegemacht, was sie sich aufgebaut hatte. Und das Schlimmste daran war, dass das vor allem ihre Schuld war. Seit sie mit Danny zusammen war, hatte sie sich wirklich nicht besonders freundschaftlich verhalten. Die anderen waren so nett zu ihr gewesen, als Cara sie gebraucht hatte, doch sobald sie einen Freund gefunden hatte, hatte sie alle vor den Kopf gestoßen. Wenn die anderen sie fragten, ob sie mit ihnen ausgehen wollte, war sie immer schon unterwegs, um sich irgendwo mit Danny zu treffen. Aber genau das erwartete er von ihr, und sie wollte ihn keinesfalls enttäuschen. Sie war überzeugt, dass jedes der Mädchen genauso gehandelt hätte, wenn nur die vage Aussicht bestanden hätte, dass Danny interessiert sein könnte.
    Der Abend verlief grauenvoll. Mel war bei den anderen Mädchen beliebt, und nachdem sich der Streit in der Umkleide herumgesprochen hatte, wurde Cara von allen geschnitten. Mel, die an diesem Abend die Tische zuteilte, schickte sie ausschließlich zu jenen Gästen, die als unangenehm oder knausrig verrufen waren. Am Ende ihrer Schicht brachte Cara nicht mehr den Mut auf, sich in der Umkleide umzuziehen, sondern warf einfach einen Mantel über und flüchtete in ihrem Kostüm nach Hause.
    Als sie dort ankam, wartete Danny bereits auf sie. Er bestand darauf, ihr eine Tasse Tee und ein Sandwich zu machen. Sie hatte das Gefühl, dass er sich damit für seine groben Worte entschuldigen wollte. Sie entspannte sich und beging den Fehler, ihm zu erzählen, was in der Arbeit vorgefallen war.
    »So geht das nicht«, urteilte er, nachdem sie verstummt war. »Soll ich hingehen?«
    »Nein«, lehnte sie hastig ab. Das brauchte sie auf keinen Fall – dass sich Danny einmischte und alle dazu erpresste, nett zu ihr zu sein. Das wäre noch schlimmer, als die kalte Schulter gezeigt zu bekommen. »Ich werde schon allein damit fertig.«
    Er schüttelte den Kopf. »Mir will wirklich nicht in den Kopf, warum du überhaupt noch dorthin gehst. Was glaubst du, was es für ein Licht auf mich wirft, dass du in diesem Loch arbeitest? Bestimmt glauben alle, dass ich nicht für dich sorgen kann.«
    »Aber du bist schon mit vielen Mädchen ausgegangen, die dort gearbeitet haben«, wandte Cara ein. »Damals hat dir das nichts ausgemacht.«
    »Schon, aber mit denen habe ich es nicht ernst gemeint. Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass ein anderer Kerl mein Mädchen ansabbert.«
    Es gefiel ihr, wie er das mein betonte – so als würde sie ihm gehören.
    »Eines Tages heiraten wir, oder, Dan?«, brach es aus ihr heraus.
    Er wuschelte ihr durchs Haar. »Klar tun wir das, Kleines.«
    Sie kuschelten sich auf der Couch aneinander, und schon bald ging es ihr besser. Sie hatte Danny, und das musste ihr reichen. Er war ihre Familie, ihr Freundeskreis, ihr Ein und Alles – und es war ihr gleich, was alle anderen dachten.
    Am nächsten Tag kündigte Cara im Eclipse. Danny freute sich – er hatte endlich seinen Willen durchgesetzt –, und auch Cara merkte, dass es sie glücklich machte. Bis dahin hatte sie sich Sorgen gemacht, was sie ohne Arbeit anfangen sollte, aber im Lauf der nächsten Monate entdeckte sie eine neue Beschäftigung, die ihre gesamte Zeit in Anspruch nahm: das

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