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Die vergessene Frau

Die vergessene Frau

Titel: Die vergessene Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hayland
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Menschen um sich herum, die ihr versichern, wie wunderbar sie ist. Aber sie liebt dich trotzdem, selbst wenn sie nicht bei dir sein kann. Verstehst du das?«
    Noch nie hatte Cara ihre Großmutter so lange reden hören.
    »So, und nun komm, Schluss mit den Albernheiten.« Theresa kniff Cara liebevoll in die Wange. »Ich habe vorhin draußen ein paar Erdbeeren entdeckt. Geh raus, und sieh nach, ob du so viele sammeln kannst, dass wir später Marmelade kochen können.«
    Froh, den Trümmern ihres verpatzten Geburtstags zu entkommen, floh Cara nach draußen.
    Als sie später heimkam, abgelenkt durch die Erdbeersuche und eigenartig aufgemuntert, stellte sie fest, dass alles aufgeräumt war. Diese kleine freundliche Geste bedeutete ihr ungeheuer viel. Ihre Großmutter war vielleicht eine strenge, abweisende Frau, doch sie sorgte sich aufrichtig um ihre Enkelin. Wohingegen ihre Mutter sie trotz ihrer großen Worte und Versprechungen kein bisschen zu lieben schien.

Kapitel 20
    Die Hochzeit von Frances Fitzgerald und Maximilian Stanhope war nicht weniger stürmisch als ihre Romanze.
    Nachdem Max am Strand um ihre Hand angehalten hatte, fuhr er mit ihr in seine abgeschirmte weiße Marmorvilla in Holmby Hills, selbstverständlich der exklusivsten Wohngegend von Los Angeles. In seinem holzvertäfelten Arbeitszimmer hob er ein Gemälde im Renaissancestil von der Wand und legte darunter einen Safe frei – aus dem er einen Diamantring mit einem in Platin gefassten, quadratisch geschliffenen Sechskaräter holte. Er habe ihn nicht nach Paradise Cove mitgenommen, weil er eigentlich nicht vorgehabt habe, schon heute um ihre Hand anzuhalten, gestand er ihr mit einem verlegenen Lachen. Eigentlich habe er den perfekten Augenblick abwarten wollen, bevor er sie bat, seine Frau zu werden, aber dann hätten ihn auf dem windgepeitschten Strand die Gefühle so übermannt, dass er sie gleich dort und sofort fragen musste. Das Geständnis schien ihm fast peinlich zu sein, und Franny durchzuckte der Gedanke, dass sie ihn noch nie so unsicher erlebt hatte. Es berauschte sie, dass sie diese Macht besaß – diesen so kräftigen, selbstbewussten Mann aus der Fassung zu bringen.
    Auf der ledernen Chesterfield Couch sitzend verfolgte Franny mit klopfendem Herzen, wie sich Max vor ihr auf ein Knie niederließ und den Ring auf ihren Finger schob. Sie konnte kaum glauben, dass das wirklich passierte. Noch vor wenigen kurzen Monaten hatte Duke ihr die kalte Schulter gezeigt, und die Presse war über sie hergezogen. Jetzt schien alles wieder bestens für sie zu laufen. Duke hätte sich nicht im Traum mit Max messen können. Max sah gut aus, war mächtig und reich, und er behandelte sie wie eine Königin. Was konnte sie sich noch wünschen?
    Sie sah ihn vor der Couch knien und fühlte sich geschmeichelter und gerührter, als sie es je für möglich gehalten hätte.
    »Das hätte ich nicht erwartet«, sagte sie leise. »Nicht so schnell.«
    Er lächelte zu ihr auf. »Warum warten? Wir sind beide frei und ungebunden. Meine Kinder sind alt genug, um das zu verstehen. Und sonst haben wir niemanden, auf den wir Rücksicht nehmen müssten.«
    Franny schaute Max lange an. Gerade hatte sie ihm von Cara erzählen wollen, weil sie gehofft hatte, dass sie ihre Tochter nach ihrer Hochzeit zu sich holen könnte, da Max mit Sicherheit einflussreich genug war, um zu verhindern, dass die Presse über sie herfiel. Aber dann hatte er seine Kinder erwähnt und ihr damit den Wind aus den Segeln genommen. Schließlich hatte er ihr schon beim ersten Rendezvous von seinem Sohn und seiner Tochter erzählt, Gabriel und Olivia, die er mit seiner ersten Frau hatte. Musste er es nicht komisch finden, dass sie ihr Kind nie erwähnt hatte? Es könnte so aussehen, als wäre sie – na schön, als wäre sie ihm gegenüber nicht ganz aufrichtig gewesen.
    Ohne ihre düsteren Gedankengänge zu ahnen, setzte sich Max neben sie. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, legte die kühlen Fingerspitzen auf ihre nackte Haut und sah ihr tief in die Augen, genau wie vorhin am Strand. »Du bist mein Ein und Alles, mein Schatz«, erklärte er ihr voller Inbrunst. »Das sollst du wissen. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich je wieder so viel für einen anderen Menschen empfinden könnte. Und jetzt, wo ich dich gefunden habe, werde ich dich nie wieder gehen lassen.«
    Er zog Franny an seine Brust, suchte ihre Lippen und küsste sie hungrig und gierig, als könnte er nicht genug von ihr

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