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Die vergessene Insel

Die vergessene Insel

Titel: Die vergessene Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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tatsächlich verraten habensollte!
»Damit kommt er nicht durch!« sagte Ben entschlossen. »Er hat nur ein paar Minuten Vorsprung. Los,
wir schnappen ihn uns!«
    Mike wurde einfach mitgerissen, als sie losstürmten
und hintereinander die Treppe hochpolterten. Sie
kam ihm viel steiler vor als auf dem Weg nach unten,
und auch viel länger. Mit Ausnahme Singhs waren sie
alle außer Atem, ehe sie auch nur den halben Weg
hinter sich gebracht hatten. Sie
wurden
immer
langsamer - und blieben schließlich ganz stehen,
kurz, bevor sie das Ende der Treppe erreichten. Allerdings nicht vor Erschöpfung oder Schwäche.
Wo vorher ein offener Durchgang gewesen war, da
verwehrte ihnen nun eine Barriere aus Trümmern,
Holz, Steinen und allerlei Abfällen den Weg. Sie war
sichtbar in aller Hast errichtet worden und machte
keinen sonderlich massiven Eindruck - aber als Mike
als erster an dem Hindernis zu rütteln begann, drohte
der ganze Trümmerberg ins Wanken zu geraten und
auf sie herabzustürzen.
Singh schob Mike mit sanfter Gewalt zur Seite, bedeutete ihm und den anderen aber gleich darauf, ihm zu
helfen. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, das
Hindernis aus dem Weg zu räumen, aber sie mußten
sehr vorsichtig sein,
damit ihnen der ganze Kram
nicht auf die Köpfe fiel, was auf der Treppe fatale Folgen gehabt hätte. So verloren sie weitere wertvolle
Zeit, in der Pauls Vorsprung abermals wuchs.
Weit genug, wie sich zeigte. Sie stürmten weiter,
kaum daß sie so viele Trümmer aus dem Weg geräumt hatten, um sich durch die entstandene Öffnung
zu quetschen. Mit Riesenschritten durchquerte Singh
die Maschinenhalle und jagte zum Strand hinunter.
Mike und die anderen folgten ihm dicht auf den Fersen.
Sie kamen zu spät. Die Segeljacht lag nicht mehr dort,
wo sie sie zurückgelassen hatten, sondern hatte sich
schon ein gutes Stück vom Ufer entfernt, und sie
    schwenkte genau in diesem Moment herum und richtete den Bug auf die Mitte des Sees aus. Das große Segel hing schlaff vom Mast, aber Mike hörte das
Tuckern des kleinen Motors, mit dem Paul das Boot
in Bewegung gesetzt hatte.
Singh rannte, so schnell er konnte. Er stürmte den
Strand hinunter und ins Wasser hinein, und für einige Augenblicke sah es sogar fast so aus, als könne er
die Jacht noch einholen.
Doch auch das Schiff wurde schneller, und Singh würde das Rennen
verlieren. Singh watete weiter, so
rasch er konnte, warf sich schließlich nach vorne und
versuchte, das Schiff mit kraftvollen Kraulbewegungen zu erreichen. Für einige Augenblicke hielt er sogar mit dessen Tempo mit, doch im Gegensatz zu ihm
kannte der Motor des Schiffes keine Erschöpfung,
während Singhs Kräfte rasch erlahmten. Schließlich
gab er es auf. Einige Augenblicke lang verharrte er
noch wassertretend auf der Stelle, dann machte er
kehrt und kam zu ihnen zurückgeschwommen.
Auch Mike und die anderen waren bis an die Hüften
ins Wasser hineingewatet. Mit vereinten Kräften halfen sie dem völlig erschöpften Sikh ans Ufer zurück.
»Dieser verdammte Verräter!« schimpfte Ben. »Ich habe ihm nie getraut, aber ihr habt ja nicht auf mich
gehört!«
Die Worte trafen Mike wie Hiebe. Er konnte es nicht
glauben, daß er sich so sehr in Paul getäuscht haben
sollte; auch wenn er soeben gesehen hatte, was geschah.
In seinen Augen war plötzlich ein heißes Brennen.
»Hoffentlich läuft er auf den Riffen auf und
ersäuft,
ehe sie ihn auffischen können«, fuhr Ben haßerfüllt
fort. »Vielleicht fressen ihn ja auch die Fische.«
»Dann müßten sie schon an Land kommen«, sagte eine Stimme hinter ihnen.
Überrascht fuhren sie herum - und nicht nur Mikes
Augen weiteten sich ungläubig, als er die Gestalt erblickte, die sich taumelnd und die rechte Hand gegen
die Schläfe gepreßt aus dem Unterholz hinter ihnen
erhob.
»Es tut richtig gut, wenn man hört, wie beliebt man
ist«, sagte Paul gepreßt. Ein wenig Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor und lief über sein Gesicht. Als er auf sie zukam, stolperte er und wäre beinahe wieder gestürzt.
»Paul!« murmelte Mike fassungslos. »Du? Aber wer ist
dann -?!«
»Na, wer fehlt denn noch?« murmelte Paul. »Dreimal
darfst du raten.«
Mike verstand nichts mehr. Die Antwort auf Pauls
Frage war klar, aber das war doch... »Unmöglich!« flüsterte er. »Miß McCrooder?«
»Ich habe gemerkt, daß sie sich davonschlich!« bestätigte Paul, »und bin ihr nach. Als ich sah, daß sie
auf die Jacht wollte, habe ich sie zur Rede gestellt.«
»Und?« fragte

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