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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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seine Frau das nicht wollen würde. Ihr war klar, dass die Lage in der Stadt gefährlich war, aber im Grunde glaubte sie, dass es niemand wagen würde, in das Haus des ranghöchsten Offiziers von Cusco einzudringen. Unglücklicherweise war er nicht imstande gewesen, seiner Frau von seinen Befürchtungen in Bezug auf den Bischof zu erzählen. Er konnte ihr einfach nicht anvertrauen, was er dachte. Es ging nicht.
    »Danke für das Angebot, Capos. Ich werde mit Sarita sprechen.«
    »Dem Himmel sei Dank, dass wir den Bischof haben«, fügte Capos hinzu. »Er ist wie ein Fels in der Brandung. Er sagt, er weiß, wer die Mörder sind und warum sie so viele Unschuldige so grausam umbringen. Er will uns sagen, was wir tun müssen, um dem ein Ende zu machen. Wir brauchen Sie dabei, Capitán. Die Männer brauchen Sie. Sie haben jeden Tag gefragt, wann Sie wiederkommen.«
    »Gehen Sie, und sagen Sie den Männern, dass ich da sein werde. Und sagen Sie Ramiro, dass ich ihn hier brauche, damit er mein Haus bewacht, solange ich weg bin. Er soll sein Gewehr mitbringen. Keiner darf erfahren, dass ich ihn hierher befohlen habe, verstanden?«
    Capos nickte. »Jawohl, Capitán. Ich schicke ihn sofort her.«
    Die Verandatür knarrte, und der kleine Ortega erschien. Er war noch im Schlafanzug und strich seinem Vater um die Beine. Er strahlte ihn an, und das machte Gonzales’ Sorge umso größer. Wie sollte er das Kostbarste in seinem Leben jemand anderem anvertrauen? Insbesondere so einem jungen Mann wie Ramiro, der noch nie einen Schuss abgegeben hatte, nicht mal aus Ärger. Gonzales rang mit sich.
    »Guten Morgen, Señor Capos«, sagte der kleine Junge fröhlich.
    Capos tätschelte ihm den Kopf. »Sieh dich an ... wie sehr du gewachsen bist, seit ich dich zuletzt gesehen habe! Bald bist du größer als dein Vater.«
    »Ich bin schon fast so groß wie mein Bruder«, sagte Ortega und reckte sich. »Gucken Sie mal!« Er spannte seinen Bizeps an.
    »Sehr beeindruckend.« Capos nickte. »Ganz wie der Vater.«
    Gonzales nahm seinen Sohn auf den Arm, in der anderen Hand hielt er das Gewehr. »Wir sehen uns heute Mittag ... Gehen Sie jetzt. Sagen Sie Ramiro, er soll kommen, sobald er kann. Ich will nach Möglichkeit vorher noch ein bisschen schlafen.«
    Capos salutierte und ging dann die überflutete Gasse hinunter zur Straße. Im hellen Dunst des Morgens tanzten die Regentropfen in den Pfützen.

45.
    A NDEN , P ERU F ESTUNG P ITCOS O RTSZEIT : 8.25 U HR 22. J ANUAR 1908
    Als Wilson wach wurde, dachte er sofort an Lucho Gonzales und seine Familie. Wie war es möglich, dass ihm solch ein Verbrechen angelastet wurde? Er fand keine Erklärung ... trotzdem hatte Helena ihn genau davor gewarnt. In ihrer Zukunft galt er als Mörder, und um sein Schicksal zu ändern, musste er überlegen, wie es zu der schrecklichen Tat kommen konnte.
    Plötzlich fühlte er sich niedergeschlagen. In dem Schlafraum war es dunkel bis auf einen Streifen Licht unter der Tür. Aclla und Chiello waren nicht mehr da, ihre Sachen hatten sie mitgenommen. Sie mussten sich davongestohlen haben, nachdem er eingeschlafen war.
    Der Würfel ist gefährlich, dachte er.
    Er würde seine ganze Gerissenheit aufbringen müssen, wenn er nicht zu dessen Handlanger werden wollte. Das Entscheidende war, direkten Körperkontakt mit dem Würfel zu vermeiden, andernfalls wäre er nicht mehr Herr seiner selbst.
    Das Ding will mir den Willen rauben, dachte er.
    Er lag nackt auf dem Bett und hatte starkes Herzklopfen.
    So oder so würde Gonzales’ Familie sterben. Das schien ihr Schicksal zu sein, auch wenn es entsetzlich war. Die Frage war nur: Wer war der Mörder? Wenn Wilson den Dingen ihren Lauf ließ, würde er es sein.
    Er starrte in das Strohdach hinauf. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so unter Druck gefühlt. Am liebsten wäre er weggerannt, auch wenn das keinen Unterschied gemacht hätte. Der Lauf der Geschichte, wie er ihn sich eingeprägt hatte, war bereits verändert worden, und der Auftragstext half ihm deshalb auch nicht weiter.
    Wenigstens hatte er Helena. Mit ihrer Hilfe hatte er eine Chance. Er versuchte, optimistisch zu bleiben, konnte aber die Angst, zum Mörder zu werden, einfach nicht beiseiteschieben.
    Ich töte keine unschuldigen Menschen.
    Als er sich auf dem Bett umdrehte, stieg ihm plötzlich ein süßer Duft in die Nase – der unverkennbare Geruch von Sex und Pheromonen. Unwillkürlich griff er sich zwischen die Beine und nahm seine schmerzenden Weichteile in

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