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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Zeitpunkt dort. Denn in Cusco wurde ein Mann gekreuzigt und an die Mauer der Kathedrale gehängt.«
    »Die Kreuzigung«, sagte Helena. »Ich weiß davon.«
    »Wie kannst du davon wissen?«, fragte Wilson überrascht. »Das steht nicht in den Geschichtsbüchern.«
    »Ein Passagier im Zug hat mir davon erzählt.«
    Wilson deutete auf die eingeritzten Namen. »Der Gekreuzigte ist der Bruder von Juan Santillana. In der Zukunft, aus der ich komme, hat die Kreuzigung nicht stattgefunden. Und diese Tempelkammer, in der du stehst, wurde nie geöffnet.«
    »Nach Binghams Buch sah es zu seiner Zeit hier genauso aus wie jetzt, aber eine Kreuzigung wird nicht erwähnt.«
    »Du hast Hirams Buch?«
    »Ich habe es gelesen, während ich gewartet habe, ob du kommst.«
    Wilson rieb sich das Kinn. »In deiner Zukunft sind die Namen zu sehen?«
    Helena besah sie kritisch. »Unverändert.« Sie zeigte nach draußen. »Aber dieser keilförmige Klotz ist nicht mehr da. Auch nicht die Bäume und Bambusstauden. Alles ist freigelegt und rekonstruiert. Da drüben steht eine neue Mauer.« Sie zeigte hinüber.
    »Bin ich in Hirams Buch erwähnt?«
    Helena schüttelte den Kopf.
    »An welchem Tag entdeckt er Machu Picchu?«
    »Am 24. Juli 1911. Gut drei Jahre nach eurem Abenteuer.«
    »Dann ändert sich also der Gang der Geschichte«, sagte Wilson nachdenklich. »Das ist nicht gut. Ist von den Amazonen die Rede?«
    Helena schüttelte erneut den Kopf. »Mit keinem Wort.«
    »Sie sind die ursprünglichen Beschützerinnen Vilcabambas«, sagte Wilson. »Sie sind Nachfahren der Sonnenjungfrauen.«
    »Sie haben versucht, dich umzubringen«, erinnerte Helena.
    »Warum sagst du das?«
    »Ich war in den Ruinen und habe sie beobachtet. Diese Frauen hatten Gift an ihren Pfeilspitzen. Ich habe gesehen, wie sie es auftrugen. Sie wollten dich töten, ganz sicher. Einmal bin ich ihnen so nahe gekommen.« Helena zeigte mit Daumen und Zeigefinger eine Spanne von zehn Zentimetern an. »Wenn du nicht gerannt wärst, wärst du jetzt tot.«
    »Was ist mit der Frau, die oben auf dem Tempel stand? Aclla heißt sie. Sie scheint die Anführerin zu sein.«
    »Soviel ich gesehen habe, war sie wütend auf die anderen, nachdem du gesprungen warst. Wahrscheinlich weil sie dich nicht erwischt haben.«
    Wilson stellte sich Acllas Gesicht vor. »Sie wollte mich eigentlich zu den drei Mamaconas mitnehmen, wer immer die sind, zu einem Ort namens Pitcos.«
    Helena schüttelte frustriert den Kopf. »Ich sag dir, sie wollten dich umbringen! Da gibt es gar keinen Zweifel.«
    »Sie wissen etwas, was ich erfahren muss, Helena. Aclla sagte, der Inka-Würfel würde mit der Zeit immer mächtiger werden, und ich glaube ihr.« Wilson fuhr sich durch die Haare. Am fernen Horizont zuckte ein Blitz über den Himmel. »Ich weiß nur nicht, wie gut ich ihrer Spur werde folgen können.«
    »Wenn du ihnen durchs Gebirge nachgehst, kann ich nicht mit dir kommen«, sagte Helena.
    »Das müssen wir in Kauf nehmen.«
    »Ich halte das für die falsche Entscheidung.«
    »Eine andere Möglichkeit habe ich nicht. Ich muss nach Pitcos und erfahren, was sie über den Inka-Würfel wissen.« Wilson stand mit den Händen in den Hüften da. »Ohne den Würfel komme ich nicht mehr von hier weg, Helena. Ich muss ihn finden!«
    »Ich kenne den Weg nach Pitcos.«
    »Du kennst ihn?«
    »Er wird in Binghams Buch beschrieben. Er führt nach Westen, wo der Tincochaca in den Urubamba mündet. Dort gibt es einen Berg namens Amarupata, und auf dem Gipfel liegt die Festung. Der Aufstieg ist noch höher und steiler als hier. Es gibt nur einen Weg hinauf, und zwar von Westen aus.«
    »Danke, Helena.«
    »Du weißt, dass dies vielleicht das letzte Mal ist, dass wir uns sehen?«
    Wilson legte die Hand an dieselbe Stelle wie sie. »Ich brauche den Würfel, wenn ich je von hier wegkommen will. Ohne ihn sitze ich für immer hier fest!«
    »Warum bist du nicht gekommen, um mich zu holen?«, fragte sie überraschend.
    »Davon war nie die Rede. Ich habe nicht mal gewusst, dass ich es gekonnt hätte.«
    »Du hast zwar nicht davon gesprochen, aber du wusstest, dass ich darauf hoffe.«
    Wilson spürte von der Granitstufe Hitze in seine Fingerspitzen dringen und zog die Hand weg. Es hatte sich sonderbar angefühlt, wie ein leichter elektrischer Schlag. Zweifellos ein Rest Energie von dem Würfel.
    »Bevor ich gehe, muss ich dir etwas sagen.« Sie machte ein bedrücktes Gesicht. »Es ist vielleicht der Grund, warum das alles passiert. Auf

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