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Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Titel: Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ihn herum. Das graue Gras wich Büschen und Bäumen, die Umgebung wurde hügeliger und dichter bewachsen.
    Nicht lange, bevor sich die Sonne in die Nacht verabschiedete, erkannte er einen Pass, zu dem sich der Weg die Steigung hinaufschlängelte. Auf der Kuppe, wo drei Felsbrocken wie große, vergessene Dracheneier aufragten, harrte ein Alb aus. Er war damit beschäftigt, ein Feuer in Gang zu setzen, und abgelenkt genug, den kommenden Widersacher nicht zu bemerken.
    Lrashàc schlug sich sofort seitlich ins Unterholz, duckte sich und kroch sogar, was man einem Koloss in einem solchen Harnisch schwerlich zutraute. Er schlich sich vorwärts, um das Schwarzauge zu überraschen, was nicht die leichteste Aufgabe bedeutete.
    Doch der Alb schien arglos und sich sicher zu sein. Wer Flammen an dieser Stelle des Passes entfachen wollte, weithin sichtbar und als Signal gedacht, hegte kaum Argwohn.
    Lrashàc pirschte sich geduldig an. Die Sohlen, die vorhin den breiten Kopf eines Stieres zerstampften, schmiegten sich geradezu mit einer unglaublichen Leichtigkeit an den Boden, drückten sich vorsichtig ab. Behutsam erklomm er den Pass und rückte an den Feind.
    Der Alb hatte sein Feuer entzündet und nährte es mit trockenen Zweigen und Ästen, die er zusammengesammelt hatte. Er trug im Gegensatz zu den ersten Gegnern eine Metallrüstung und schien ihr Befehlshaber zu sein, der auf die Rückkehr seiner Späher wartete.
    In den eiförmigen Steinbrocken, die einen gewissen Schutz gegen zu starken Wind boten, waren Eisenbolzen getrieben, die keinen Sinn ergaben und schon lange darin zu stecken schienen. Vielleicht war vor unzähligen Sonnenreisen etwas angebunden gewesen?
    Lrashàc kam bei ihrem Anblick eine Eingebung.
    Der Alb sah in den roten Glutball am Horizont. Er schien ungeduldig zu werden und konnte sich die Verspätung seines Trupps nicht erklären.
    Der Acïjn Rhârk erhob sich und trat ohne Scheu auf ihn zu.
    Sein Gegner hörte ihn und riss das Schwert aus der Hülle, erst dann wandte er sich um – und erschrak sichtlich. Er hatte eher mit einem Fflecx oder einem Ork gerechnet. »Ihr Unauslöschlichen!«, entfuhr es ihm, und er zog seinen Dolch dazu. Lrashàc ragte so dicht vor ihm auf, dass er den Kopf halb in den Nacken legen musste; es wirkte unfreiwillig komisch. »Ich glaubte … ihr seid tot!«
    Die purpurfarbenen Augen schimmerten auf, er grollte ankündigend und hob die Keule – um dann blitzschnell das Knie hochzureißen, das den Alb mitten ins Gesicht traf. Dessen Ausweichbewegung vor dem vermeintlichen Angriff mit der schweren Waffe hatte ihn genau in die Beinattacke getrieben.
    Der Gegner flog rückwärts, prallte gegen den Stein und sackte bewusstlos daran herab.
    Lrashàc löschte das Feuer und zog die Bolzen mit den bloßen Fingern aus dem Gestein. Danach legte er die Keule zur Seite, hob den ohnmächtigen Alb auf und rammte ihm die langen Eisenstücke durch die Rüstung, um ihn mit dem Brocken dahinter zu verbinden. Knackend glitt das Metall durch Harnisch, Fleisch und Knochen. Er musste fest drücken und hinterließ Dellen in der Panzerung.
    Das Schwarzauge erwachte schreiend und konnte sich dennoch nicht rühren. Gleich einem aufgespießten Insekt hing er am Gestein. Die Bolzen gingen ihm durch Stellen an Schultern, der Brust sowie dem seitlichen Hals, die schmerzten, aber ihn auf absehbare Zeit nicht töten würden.
    Lrashàc begutachtete sein Werk und fand es passabel. So wurde der Anschein erweckt, der Alb wartete stehend auf die Rückkehr der Späher; dann zog er sich hinter einen der Felsen zurück und wartete.
    Kurz nach Einbruch der Dämmerung kam ein weiteres Schwarzauge kam den Weg hinauf. Es hatte sich seiner Lederrüstung entledigt, ächzte und wirkte vollkommen entkräftet. Mit rasselndem Atem gelangte der Alb auf die Kuppe und hielt wankend auf seinen seinen Befehlshaber zu, der vermeintlich an einem der Felsbrocken lehnte.
    Lrashàc musste sich beherrschen, nicht aufzulachen und sich zu verraten.
    »Phinoïn!«, rief der Alb schwach und näherte sich. »Ich … Im Nordwesten, beim Grenzposten der Fflecx …« Der Schreck beim Anblick seines Vorgesetzten raubte ihm die Stimme, der Blicke richtete sich auf die Blutlache, die sich zu dessen Füßen gebildet hatte. Erst jetzt durchschaute er die Falle.
    Der verletzte Alb ächzte. »Lauf…!«, seufzte er qualvoll. » Warne Dsôn vor ihnen! Wenn es dir nicht gelingt…«
    Lrashàc fand, dass es an der Zeit war, den siebten Späher zu

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