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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Uns war allen klar, dass es jetzt sicher nicht mehr lange dauert, bis wir in unsere Winterkneipe umziehen müssen. Deswegen hat jeder den Abend unter freiem Himmel noch einmal in vollen Zügen genossen.«
    »Können Sie sich an eine Geschichte erinnern, die Herr Siebert erzählt hat?«
    »Ach, es ging meistens um die Leute, die bei ihm im Haus wohnen. Nur ganz selten waren da auch mal Geschichten über seine Ex dabei.«
    Hackenholt nickte ihm aufmunternd zu.
    »So genau weiß ich das auch nicht mehr, es war vor allem witzig, wie Peter die Frauen beschrieb.«
    »Hat er denn in letzter Zeit auch mal etwas von einer neuen Freundin erzählt?«
    Der Mann schüttelte schon den Kopf, hielt dann aber plötzlich inne. »Doch«, sagte er langsam, »irgendetwas hat er erzählt. Es klang so, als ob er gerade eine anbaggern würde, aber ich habe nicht genauer darauf geachtet.«
    »Wann war das?«
    »Nicht gestern. Es muss wohl letzte oder vorletzte Woche gewesen sein.«
    Mehr wusste der Mann nicht zu sagen.
     
    »... falls Sie mich unter der angegebenen Nummer nicht erreichen, hinterlassen Sie mir bitte eine Nachricht, wo ich Sie zurückrufen kann. Es ist wirklich sehr wichtig, dass ich Sie so schnell wie möglich spreche.«
    Hackenholt sah seinen Kollegen Wünnenberg fragend an, nachdem der aufgelegt hatte.
    »Ich habe gerade versucht, das Alibi von Frau Rhom zu überprüfen, aber unter der Handynummer, die sie uns genannt hat, ist nur die Mailbox zu erreichen«, schnaubte Wünnenberg empört, als ob das alles erklärte.
    »Wo ist Manfred?«
    »Der sitzt drüben in seinem Büro und tippt Protokolle. Was hast du denn bis jetzt gemacht?«
    »Ich hatte gerade noch ein Gespräch mit einem von Peter Sieberts Freunden. Er konnte mir ein paar Informationen über den gestrigen Kneipenbesuch geben. Und Christian ist mit den Eltern zur Leichenhalle gefahren, aber er müsste bald wieder zurück sein. Wir können uns in einer halben Stunde zusammensetzen und die Ergebnisse vergleichen. Sagst du Manfred Bescheid?«
    Wünnenberg stand auf und ging zu Stellfeldt ins Zimmer. Er hatte den Wink verstanden. Hackenholt wollte allein sein. Das kam manchmal vor, wenn er sich vor Besprechungen einen Überblick verschaffen oder in Ruhe nachdenken wollte und Wünnenberg ihn mit seinem Gezappel störte.
     
    Ein leises Klopfen an der Tür riss Hackenholt fünfundzwanzig Minuten später aus seinen Überlegungen, die er hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs der Tat angestellt hatte. Er schaute auf: Christian Berger stand in der Tür.
    »Ich wollte nur sagen, dass ich wieder zurück bin.«
    »War es schlimm?«
    Berger seufzte. »Heute Morgen haben beide ja recht gefasst gewirkt, aber jetzt war es eine Tragödie. Zumindest ist inzwischen ihre Tochter bei ihnen zu Hause und hilft ein bisschen.«
    Gemeinsam gingen sie zum Besprechungszimmer, in dem Stellfeldt und Wünnenberg schon warteten. Auch Christine Mur saß an ihrem angestammten Platz und zerlegte hochkonzentriert einen ihrer Kugelschreiber.
    »Siebert scheint bei keinem in der Hausgemeinschaft sonderlich beliebt gewesen zu sein. Alle waren zwar schockiert, aber eher darüber, dass in ihrem Haus überhaupt jemand umgebracht wurde und weniger über die Tatsache, dass Peter Siebert das Opfer war. Um ihn als Mensch hat keiner der Nachbarn getrauert«, fasste Stellfeldt die Ergebnisse ihrer Befragungen zusammen, während er seine Glatze massierte.
    »Keine der Frauen hat ein Alibi«, übernahm Wünnenberg. »Nur Frau Rhom hat behauptet, eins zu haben, aber das konnte ich noch nicht nachprüfen. Außerdem wissen wir, dass Frau Rhom sich gerne mit Siebert anlegte und sie sich öfters gestritten haben.«
    »Dann musst du aber auch sagen, dass Frau Jakobi auf ihn sauer war, weil er eins ihrer Bilder ruiniert hat, und Frau Rauch nervlich am Ende ist, weil sie ihr Geld in einen sinnlosen Ausbau investiert hat. Frau Teck ist die einzige, die sich nur über seine nächtlichen Eskapaden beschwert hat. Und von den Schwartz’ wissen wir noch gar nichts«, wies ihn Stellfeldt zurecht.
    »Aber an der Rhom ist was, das spüre ich. Ich kann nur noch nicht sagen was. Habt ihr das nicht auch gemerkt?«, kam Wünnenberg wieder auf seine Lieblingsverdächtige zurück.
    Christine Mur sah ihn an und sagte dann mit Bedacht: »Ralph, kann es sein, dass du die Frau einfach nicht magst, weil sie im Keller recht forsch aufgetreten ist und ein paar ironische Bemerkungen gemacht hat? Ich meine, es ist doch allen bekannt, dass du

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