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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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mit den Schultern. »Es sieht komisch aus, wie er da liegt. Ich glaube nicht, dass das wirklich ein Unfall war. Deswegen wollte ich ja auch, dass du herkommst und dir alles anschaust.«
    »Was meinst du genau damit?«, fragte Hackenholt sofort nach. Er war immer sehr an ihren Einschätzungen interessiert. Die Antwort blieb sie ihm jedoch schuldig, denn in dem Moment wurde die Haustür hinter ihnen schwungvoll aufgestoßen.
    »Guten Abend allerseits, oder sollte ich guten Morgen sagen?« Puellen sprühte nur so vor Elan.
    »Hallo Maurice. Komm, wir müssen in den zweiten Stock.« Hackenholt wandte sich schnell dem Mediziner zu, damit er Mur mit seiner guten Laune nicht zu sehr auf die Nerven gehen konnte.
    Das Treppenhaus war inzwischen hell erleuchtet, die Kriminaltechnik hatte Scheinwerfer aufgebaut. Dr. Puellen stellte seinen Koffer ab und trat er auf den Toten zu, nachdem er seine Schuhe mit einfachen Plastiküberziehern versehen hatte, die Mur ihm wortlos in die Hand gedrückt hatte.
    »Die Bilder haben Sie schon alle im Kasten werte Frau Kollegin?«, fragte er, während er in Einweghandschuhe schlüpfte.
    »Wir hatten ja lange genug Zeit dafür«, schnaubte Mur.
    Hackenholt warf ihr einen warnenden Blick zu, den sie jedoch geflissentlich ignorierte. Stattdessen hielt sie dem Hauptkommissar einen kleinen durchsichtigen Plastikbeutel entgegen. »Seine Wohnungsschlüssel. Ich dachte, ihr wollt euch vielleicht schon einmal umsehen.«
     
    Sobald die Beamten die Wohnung betreten hatten, stellten sie fest, dass es sich um eine komplette Etage mit sicherlich mehr als hundertvierzig Quadratmetern handelte.
    »Uns bleibt auch nichts erspart«, stöhnte Wünnenberg genervt. »Wie kann eine Person allein in so einer großen Wohnung leben?« Dabei dachte er an seine eigene kleine Dreizimmerwohnung, in deren drangvoller Enge er und seine Freundin sich ständig auf die Füße traten.
    Die Ermittler verschafften sich einen ersten groben Überblick von den Räumlichkeiten. Als sie einmal durch waren und wieder zurück ins Treppenhaus traten, streifte sich Dr. Puellen gerade seine dünnen Latexhandschuhe wieder ab.
    »Ich bin soweit fertig.«
    »Und? Was ist Sache, Maurice?«, fragte Hackenholt.
    »Fremdeinwirkung kann ich im Moment nicht ausschließen. Er hat eine Platzwunde an der Schläfe, an der Stelle, mit der er auf der Stufe aufgeschlagen ist und ein gebrochenes Genick. Wie aber kann er sich das Genick gebrochen haben, wenn er mit der Schläfe aufgeschlagen ist? Außerdem fallen alkoholisierte Personen normalerweise so, dass sie nicht übermäßig viel Schaden nehmen – wegen der Reflexe, die nicht mehr so gut funktionieren.« Puellen hob abwehrend die Hände, als er sah, dass Wünnenberg seinen Mund öffnete. »Er war sicher noch nicht lange tot, bevor er gefunden wurde, aber darüber reden wir nach der Obduktion. Wegen dem Termin gebe ich euch noch Bescheid.« Mehr war aus Dr. Puellen nicht herauszuholen.
    Mur, die auf dem Treppenabsatz gestanden und das Gespräch mitangehört hatte, nickte zustimmend. »Schaut mal genau in die hintere Ecke der Stufe.« Sie wies mit dem Finger auf eine Stelle in der Höhe, auf der die Knie des Toten lagen. Wenn man ganz genau hinsah, konnte man erahnen, dass es dort auf der alten, unebenen Stufe feucht schimmerte. »Als wir kamen, hat es nicht geregnet, die Straßen waren trocken«, gab sie zu bedenken. »Und es wird sicher auch niemand um Mitternacht die Hausordnung erledigt und gewischt haben.«
    Hackenholt nickte ihr anerkennend zu.
    »Wir haben Proben davon genommen, bevor Dr. Puellen kam. Auch die Stufen darüber und darunter waren feucht. Sobald die Treppe frei ist, werde ich sie mir noch einmal genau ansehen.«
     
    Die zwei Kriminalisten begaben sich wieder in die Wohnung des Toten und überließen es Mur, den Abtransport der Leiche zu überwachen. Der Hauptkommissar setzte sich im Esszimmer an den Tisch und begann, das Telefonverzeichnis, das er dort bei seinem ersten Rundgang entdeckt hatte, genauer zu studieren. Wünnenberg nahm sich unterdessen ein winziges angrenzendes Arbeitszimmer vor, das von einem Computer und diversem Zubehör ausgefüllt war. Sie würden den Rechner mitnehmen und alle herumliegenden Datenträger dazu, aber die Auswertung war Aufgabe eines Spezialisten. Hackenholt beendete unterdessen die Durchsicht des Telefonregisters.
    »Der scheint Gott und die Welt gekannt zu haben. Aber immerhin hat er alles ordentlich notiert, auch seine Familie steht in dem

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