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Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Titel: Die Vergessenen. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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letzten Ermittlung nicht nur gegen diverse Dienstvorschriften verstoßen, sondern auch gegen diverse Gesetze. Und beim SEK war er ein Jahr zuvor ebenfalls suspendiert worden.
    »Nein«, denkt sich Kimski und dreht vor der Konrad-Adenauer-Brücke um. Es ist besser, wie es ist. Sein Vater hat recht, er eignet sich nicht als Polizist. Und momentan hat er einen lukrativen Auftrag, was ihn an seine Klientin denken lässt. Wenn er nach Hause kommt, sollte er sich umziehen und Eugen Kämper besuchen.
     
    Wenige Minuten später ist er wieder im Jungbusch. Als er in seine Straße einbiegt, fallen ihm zwei Männer auf, die vor seinem Wohnhaus stehen. Einer der beiden kommt ihm seltsam vertraut vor.
    »Ah, Kimski!«, ruft dieser unvermittelt und dreht sich in seine Richtung.
    Vor dem Haus kommt er zum Stehen und stützt die Arme auf seinen Oberschenkeln ab.
    »Kommissar Vollmer«, keucht Kimski.
    »Darf ich vorstellen«, sagt Vollmer und zeigt auf den anderen Mann. »Unser neuer Kollege im Dezernat, Kommissar Timmermann.«
    Kimski hat den Neuen noch nie gesehen, Kommissar Vollmer kennt er umso besser. Dieser hat bereits im Dezernat für Tötungs- und Vermisstenfälle gearbeitet, als er selbst noch Dienst tat.
    Vollmer ist ein Arschkriecher und Klinkenputzer, doch für seine Strebsamkeit hat Kimski ihn immer bewundert. Scharfsinn zählt allerdings weniger zu seinen guten Eigenschaften.
    »Wir warten schon ein paar Minuten auf dich«, fährt Vollmer fort.
    »Haben uns schon Sorgen gemacht, wo du steckst, Kimski.«
    »Hast mich wohl vermisst, was?«, fragt Kimski und richtet seinen Oberkörper auf.
    Vollmers Lippen formen sich zu einem schmalen Lächeln. »Nun ja, im Büro ist es tatsächlich etwas, wie soll ich sagen, langweilig ohne dich.« Vollmer nimmt sich eine vorgedrehte Zigarette aus seiner Jackentasche und zündet sie an. »Aber aus rein sentimentalen Gründen sind wir nicht hier.«
    »Na dann«, sagt Kimski und kramt seinen Haustürschlüssel aus der Tasche seiner Jogginghose. »War nett, dich wiederzusehen, Vollmer. Ich will euch auch gar nicht länger aufhalten, ihr beiden habt doch bestimmt irgendwo eine Leiche liegen, die ihr ein bisschen abstauben könntet.«
    Kimski wendet sich zum Gehen ab, macht einen Schritt auf die Tür zu und steckt den Schlüssel ins Schloss.
    »Oh, in der Tat«, sagt Vollmer und läuft Kimski hinterher. »Deswegen sind wir auch schon seit 7 Uhr auf den Beinen.«
    Vollmer steht jetzt so dicht neben ihm, dass Kimski seinen Atem im Gesicht spürt.
    »Wir haben da einen hübschen Mord. Sollte wohl eher wie ein Unfall aussehen, aber du weißt ja, wie das ist, Kimski. Irgendeine Kleinigkeit übersieht der Mörder immer.«
    »Es sind noch ein paar Fragen offen«, sagt Timmermann, der in diesem Gespräch zum ersten Mal den Mund aufmacht.
    Vollmer sieht zu ihm herüber, so als wollte er ihn rügen, dass er ihn unterbrochen hat. Doch dann nickt er nur stumm und wendet sich wieder Kimski zu. Das Lächeln auf seinen Lippen wird langsam aber sicher breiter.
    Kimski schiebt die Haustür auf und stellt sich in den Türrahmen.
    »Und jetzt kommt ihr beiden zu mir, weil ihr mit eurem Latein am Ende seid?«, fragt er und verschränkt die Arme.
    »So in etwa. Ja, es ist tatsächlich so«, sagt Vollmer.
    Er nimmt einen langen Zug von seiner Zigarette und bläst genüsslich eine kleine Rauchwolke in die Luft. Dann beugt er seinen Oberkörper zu Kimski vor und fragt ihn, ob ihm der Name Eugen Kämper etwas sagt.

 
    Zweiter Teil

17.
    Montag, 28. April
    Heidelberg
     
    »Glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?«
    »Ich denke, ich habe keine Wahl.«
    Eva sieht ihn an. Kimski starrt aus dem Autofenster. Die Kampowski-Villa liegt unbeleuchtet vor ihnen. Das Haupttor ist geschlossen.
    »Einbruch ist kein Kavaliersdelikt und du weißt nicht mal, ob diese Unterlagen, von denen der Pfleger dir erzählt hat, irgendetwas taugen.«
    »Es ist der einzige Anhaltspunkt, den ich im Moment habe, wenn ich mit meinen Ermittlungen weiterkommen will. Ich drehe mich schon seit drei Tagen im Kreis. Die Zeit läuft mir davon und ich bringe nur ungern einen Auftrag erfolglos zu Ende.«
    »Stimmt«, sagt sie. In dieser Beziehung ist er stur.
    »Außerdem ist Eugen Kämper ermordet worden. Die Pflegerin hat sich doch tatsächlich meinen Namen notiert, als ich dort angerufen habe, und den Zettel mit meinem Namen Vollmer unter die Nase gehalten.«
    »Aber der hat nicht wirklich was in der Hand, um dir ans Bein zu

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