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Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Die Vergessenen. Thriller (German Edition)

Titel: Die Vergessenen. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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Boden. Sie packt den Elektroschocker, dreht sich auf den Rücken und drückt den Auslöser.
    Der Maskenmann springt auf sie. Eva sieht noch die blauen Funken zwischen den goldenen Pins am Waffenkopf aufblitzen. Das, was sich aus ihm entlädt, trifft auf das Hemd ihres Angreifers.
    Wie war das noch mal – die Wirkung ist abhängig von der Dauer des Stromschlags. Aber eine Sekunde müsste ausreichen, um einen ausgewachsenen Mann kampfunfähig zu machen.
    Hat sie ihn eine ganze Sekunde lang erwischt? Und wo ist eigentlich das Messer abgeblieben?

31.
    Mittwoch, 30. April
    Mannheim
     
    Kimski fährt dreimal um den Block und sucht vergeblich einen Parkplatz. Schließlich stellt er sein Auto gegenüber der Popakademie ab und läuft ins Jungbuscher Zentrum zu seiner Wohnung. Auf halbem Wege will er sein Handy aus der Jackentasche ziehen, um Eva anzurufen, doch es ist nicht darin. Wo hat er es nur gelassen? Wahrscheinlich liegt es im Handschuhfach. Kimski bleibt stehen und überlegt, ob er zurück zum Auto laufen soll, um es zu holen. Aber lohnt es sich überhaupt? Seine alte Kiste klaut niemand und in zwei Minuten ist er zu Hause und kann Eva vom Festnetz aus anrufen. Also geht er weiter.
    Er biegt in die kleine Fußgängerzone ein, in der sich seine Wohnung befindet. Vor ihm liegt die Straße im orangefarbenen Schummerlicht der Laternen. Es ist ungewöhnlich ruhig, denn normalerweise hängen dort bis spät in die Nacht Menschen herum. Jugendliche im Rudel, Trinkerpärchen mit Wein in Tetrapacks, Punks aus den anliegenden Clubs und natürlich die ganz normalen Kneipengänger.
    Wie spät ist es eigentlich? Er sieht auf seine Armbanduhr. Kurz vor halb eins. Kimski geht weiter zu dem Tor, das zum Hinterhof seines Hauses führt. Als er den Schlüssel ins Schloss stecken will, merkt er, dass das Tor offen steht. Vielleicht sollte er mal seinem Vermieter eine Nachricht aufs Band sprechen und ihn bitten, nach dem Hoftor zu sehen, damit es endlich wieder schließt, wenn man es zuzieht. Kimski drückt das Tor auf und lacht stumm. Natürlich wird er den Vermieter nicht anrufen. Wozu auch? Dass er wegen des Lochs in der Küchendecke immer der Erste im Haus ist, der feststellt, dass es draußen regnet, hat er auch weitergegeben. Wie lange ist das schon her? Ein Jahr? Gerührt hat sich jedenfalls noch niemand.
    Kimski geht durch den Durchgang zum Hof. Der Treppenhauseingang liegt auf der Rückseite des Hauses. In dem Moment, als er die Tür öffnen will, durch die man den Flur betritt, nimmt er hinter sich im Hof ein sonderbares Geräusch wahr.
    Erst knackt es, gefolgt von einem kurzen Rauschen, wie von einem Funkgerät. Kimski dreht sich um und lässt seinen Blick über den Hof schweifen, der in Dunkelheit getaucht ist.
    Sollte er dem Vermieter jemals aufs Band sprechen, wird er gleich noch die kaputte Hofbeleuchtung erwähnen, denkt er, und lässt seine rechte Hand vorsichtig unter seine Jacke zur Waffe im Halfter wandern. Als er deren Griff packen will, wird die Tür neben ihm aufgerissen und eine maskierte, schwarze Gestalt stürmt auf ihn zu.
    Kimski sieht den Angreifer erst nur aus dem Augenwinkel heraus, schon spürt er den Lauf einer Waffe an seinem Kopf.
    Er dreht sich um, lässt von seiner eigenen ab und greift in die Luft. Er bekommt den waffenführenden Arm des Maskierten zu fassen und drückt diesen nach oben.
    Im selben Moment hört er hinter sich im Hof das Getrampel von Stiefeln. Verdammt! Es gelingt ihm aber, den Arm seines Angreifers zu verdrehen. Ein Schrei. Dann packt er ihn am Hals und schlägt dessen Kopf an die Hauswand.
    Kimski selbst springt zurück.
    Noch mehr Stiefel. Wie viele sind es? Zwei Maskierte rennen genau auf ihn zu. Er wird sie sich nicht beide auf einmal vom Hals schaffen können, selbst wenn er sich konzentriert. Er dreht sich nach rechts und tritt einem von ihnen in den Magen. Der Angreifer torkelt zurück und Kimski geht in Kampfstellung.
    Noch bevor der Zweite ihn erreicht, wird Kimski von einem Arm zurückgerissen, der sich um seinen Hals legt. Instinktiv packt er mit beiden Händen danach, um sich aus dem Griff zu befreien. Eine Faust saust in seinen Magen.
    »Auf den Boden!«
    Der nächste Schlag. Noch mehr Schritte.
    Kimski tritt noch einmal zu und trifft sogar. Ein Fluch. Jemand zerrt an seinen Beinen und dann geht er tatsächlich zu Boden.
     
    Eva irrt planlos durch die Straßen der Heidelberger Weststadt. Ihre Hände zittern. Was hatte Kimski ihr noch zu den Nachwirkungen erzählt,

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