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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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erwachte, erinnerte er sich an den Traum und fand an der Idee Gefallen.
    Am gleichen Tag erforschte Kessell die dritte Ebene des Turms. Wie die anderen Räume war er aus glattem, steinhartem Kristall und mit zahlreichen Instrumenten zum Wahrsagen eingerichtet.
    Plötzlich überkam ihn der Drang, eine bestimmte Handbewegung zu machen und einen geheimen Befehl auszusprechen. Er vermutete einfach, daß er ihn bei Morkai schon einmal gehört hatte. Er gab dem Bedürfnis nach und beobachtete erstaunt, daß plötzlich in den Tiefen eines der Spiegel, die in dem Zimmer standen, ein grauer Nebel zu wirbeln begann. Nachdem sich der Nebel gelichtet hatte, zeigte sich klar und deutlich ein Bild.
    Kessell erkannte die Landschaft in dem Spiegel wieder. Es war das Tal, in dem sie entlanggezogen waren, bevor Eideluc, Dendybar der Bunte und die anderen ihn zum Sterben zurückgelassen hatten. Jetzt war dort ein Trupp von Goblins zu sehen, der emsig mit dem Aufbau eines Lagers beschäftigt war. Es waren wohl Nomaden, denn kriegerische Banden nahmen selten ihre Frauen und Kinder auf ihre Raubzüge mit. Die Felswände waren mit Hunderten von Höhlen übersät, doch reichten die nicht aus, um alle Stämme der Orks, Goblins, Oger und anderer kräftiger Ungeheuer zu beherbergen. Der Kampf um die Höhlen wurde sehr hitzig geführt, und wie üblich wurden die schwächeren Goblinstämme unterworfen, versklavt oder niedergemetzelt.
    »Wie praktisch«, dachte Kessell und fragte sich, ob sein Traum wohl Zufall oder Prophezeiung gewesen war. Aus einer plötzlichen Regung heraus versuchte er die Goblins durch den Spiegel mit seinem Willen zu erreichen. Die Wirkung versetzte ihn in Staunen. Die Goblins drehten sich gleichzeitig mit verwirrten Gesichtern in die Richtung, aus der die unsichtbare Kraft wirkte. Als würden sie verstehen, zogen die Krieger ihre Keulen und Äxte, und die Frauen und Kinder schlossen sich der Gruppe an.
    Ein größerer Goblin, wahrscheinlich der Anführer, hielt seine Keule schützend vor sich und machte ein paar vorsichtige Schritte vor seine Soldaten.
    Kessell kratzte sich am Kinn und grübelte über das Ausmaß der Macht nach, die er neu bei sich entdeckt hatte. »Komm zu mir«, rief er dem Goblinhäuptling zu. »Du kannst mir nicht widerstehen!«
    Als der Stamm kurze Zeit später die Senke erreichte, hielt er einen sicheren Abstand zu dem Turm ein. Offenbar versuchten die Goblins zu begreifen, was er zu bedeuten hatte und wie er dorthin gekommen war. Kessell gestattete ihnen, über die Pracht seines neuen Heims zu staunen. Dann sprach er wieder den Häuptling an und befahl ihm, Cryshal-Tirith zu betreten.
    Gegen seinen Willen verließ der große Goblin die Reihen seines Stammes. Er mußte sich offensichtlich zu jedem Schritt zwingen, doch schließlich stand er direkt am Fuß des Turms. Eine Tür war nicht zu sehen, denn ein Eingang existierte nur für die Bewohner von fremden Ebenen und für diejenigen, denen Crenshinibon oder sein Besitzer den Zutritt erlaubten.
    Kessell führte den verängstigten Goblin auf die erste Etage des Turms. Dort rührte sich der Häuptling nicht mehr von der Stelle. Seine Augen schossen nervös hin und her, denn er suchte nach einem Zeichen der überwältigenden Kraft, die ihn in dieses Gebäude aus glänzendem Kristall gerufen hatte.
    Der Zauberer (ein Titel, der dem Besitzer von Crenshinibon rechtmäßig zustand, wenn Kessell ihn auch mit eigenen Taten niemals hätte erlangen können) ließ die jämmerliche Kreatur eine Weile warten, um ihre Angst zu steigern. Dann trat er durch eine geheime Spiegeltür und stellte sich auf die oberste Stufe einer Treppe. Er sah auf den Goblin hinunter und kicherte belustigt.
    Sobald der Goblin Kessell erblickte, begann er sichtlich zu zittern. Wieder spürte er, wie der Zauberer ihm seinen Willen auf zwang, und er fiel auf die Knie.
    »Wer bin ich?« fragte Kessell den Goblin, der wimmernd vor ihm auf dem Boden kroch.
    Dem Häuptling wurde die Antwort durch eine Kraft entrissen, der er sich nicht entziehen konnte.
    »Der Herrscher.«

Eines Tages
    Bruenor stieg mit gemessenen Schritten den steinigen Hang hinauf. Wie immer setzte er seine Stiefel stets auf die Stellen auf, die er schon früher benutzt hatte, wenn er zu der hohen Spitze am südlichen Ende des Zwergentals hinaufstieg. Die Bewohner von Zehn-Städte hatten dieser Felsensäule auf dem unwirtlichen Kamm den Namen Bruenors Berg gegeben, da sie den Zwerg dort oft nachdenklich stehen sahen. Genau

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