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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Vorteile, Flüsse zu kreuzen!« rief der Mann. »Aber genug davon. Ich bin Harkle. Was kann ich für euch tun?«
    »Harkle Harpell?« fragte Regis kichernd. Der Mann verbeugte sich.
    »Bruenor aus Eiswindtal«, stellte sich Bruenor vor, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte. »Meine Freunde und ich sind Hunderte von Meilen gereist, um die Worte der Zauberer von Langsattel…« Ihm fiel auf, daß Harkle seine Aufmerksamkeit auf den Dunkelelfen gerichtet hatte. Drizzt hatte ab sichtlich seine Kapuze zurückgeworfen, um zu sehen, wie die angeblich so weisen Männer von Langsattel auf ihn reagieren würden. Der Langreiter auf der Straße war zwar überrascht gewesen, aber nicht empört, und Drizzt mußte herausfinden, ob sich die Stadt im allgemeinen seiner Herkunft gegenüber ebenso tolerant verhielt.
    »Phantastisch«, murmelte Harkle. »Einfach unglaublich!« Auch Regweld hatte den Dunkelelfen bemerkt und wirkte zum ersten Mal am Erscheinen der Gruppe interessiert. »Ist uns der Zutritt erlaubt?« fragte Drizzt.
    »O ja, natürlich, kommt!« erwiderte Harkle, der vergeblich versuchte, seine Aufregung aus Höflichkeit zu verbergen.
    Wulfgar kam mit seinem Pferd nach vorne, um auf der Straße voranzureiten.
    »Nicht dort entlang«, sagte Harkle. »Nicht auf der Straße. Denn in Wirklichkeit ist das keine, oder vielleicht doch, jedenfalls kommst du da nicht durch.«
    Wulfgar hielt sein Pferd an. »Hör mit deiner Narretei auf, Zauberer!« fuhr er Harkle wütend an. In seinem Unbehagen konnte er sein jahrelanges Mißtrauen gegen Anwender der magischen Künste nicht mehr zurückhalten. »Dürfen wir eintreten oder nicht?«
    »Das ist keine Narretei, das versichere ich dir«, erwiderte Harkle, der die Begegnung angenehm und friedlich gestalten wollte. Aber Regweld mischte sich ein.
    »Ausgerechnet so einer!« sagte der dicke Magier vorwurfsvoll
und erhob sich von seinem Schemel.
Wulfgar funkelte ihn wütend an.
    »Ein Barbar«, erklärte Regweld näher. »Ein Krieger, der ausgebildet worden ist, alles zu hassen, was er nicht verstehen kann. Mach schon, Krieger, nimm deinen großen Hammer vom Rücken!«
    Wulfgar, der einsah, daß seine Wut unbegründet war, zögerte und warf seinen Freunden einen hilfesuchenden Blick zu. Er wollte Bruenors Pläne nicht durch seine Kleinkrämerei vereiteln. »Mach schon!« drängte Regweld ihn. Er hatte sich jetzt mitten auf die Straße gestellt. »Nimm deinen Hammer und wirf ihn auf mich! Erfülle dir deinen Herzenswunsch, die Narretei eines Zauberers zu enttarnen! Und strecke dabei einen von uns nie der! Das ist doch ein Angebot, findest du nicht!« Er zeigte auf sein Kinn. »Genau hier«, verlangte er.
    »Regweld«, seufzte Harkle und schüttelte den Kopf. »Bitte gehorche ihm, Krieger. Verhilf ihm zu einem Lächeln auf seinem niedergeschlagenen Gesicht.«
    Wulfgar sah wieder zu seinen Freunden hinüber, die jedoch
immer noch keine Antwort für ihn hatten. Aber Regweld half
nach.
»Bastardsohn eines Karibus.«
    Noch bevor der dicke Magier seine Beleidigung zu Ende gesprochen hatte, schwirrte Aegisfang durch die Luft und hielt direkt auf sein Ziel zu. Regweld zuckte nicht zusammen. Aber anstatt über den Zaun zu segeln, schlug Aegisfang klatschend gegen etwas Unsichtbares, das stabil wie Stein war. Die durchsichtige Mauer hallte nach wie ein zeremonieller Gong, als sie erbebte und sich wellenartig bewegte, was die verblüfften Zuschauer lediglich als Verzerrung der Aussicht hinter der Mauer erkennen konnten. Erst jetzt begriffen die Freunde, daß der Zaun gar nicht wirklich, sondern auf eine durchsichtige Wand aufgemalt war.
    Aegisfang fiel in den Staub, als wäre ihm alle Kraft entzogen worden, und brauchte einen längeren Augenblick, bis er wieder in Wulfgars Hand erschien.
    Regweld lachte, aber es war ein siegreiches und kein belustigtes Lachen, während Harkle den Kopf schüttelte. »Immer auf Kosten anderer«, schimpfte er. »Du hattest kein Recht, so etwas zu tun.«
    »Aber diese Lektion kann nicht schaden«, gab Regweld zurück. »Auch für einen Krieger ist Demut eine wertvolle Eigenschaft.«
    Regis hatte sich auf die Lippen gebissen, solange er konnte. Die ganze Zeit über hatte er von der unsichtbaren Mauer gewußt, und jetzt platzte er vor Lachen. Drizzt und Bruenor konnten nicht anders, als in das Gelächter des Halblings einzustimmen, und selbst Wulfgar mußte über seine eigene »Narretei« grinsen, nachdem er sich von dem Schock erholt hatte. Natürlich blieb Harkle

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