Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
nichts anderes übrig, als mit dem Schimpfen aufzuhören und sich der allgemeinen Belustigung anzuschließen. »Kommt herein«, bat er die Freunde. »Der dritte Pfahl ist echt, und dort findet ihr das Tor. Aber steigt zuerst von euren Pferden und sattelt sie ab.«
    Unverzüglich stiegen in Wulfgar erneut Zweifel auf, und ein finsterer Blick legte sich über sein Lächeln. »Warum?« fragte er Harkle.
    »Jetzt mach schon!« befahl Regis. »Sonst wirst du eine noch größere Überraschung erleben als gerade.«
    Drizzt und Bruenor, die von dem freundlichen Harkle Harpell fasziniert waren und keinerlei Bedenken hatten, hatten sich bereits aus dem Sattel geschwungen. Wulfgar warf hilflos die Arme hoch, sattelte sein Pferd ab und führte es mit Regis' Pony hinter den anderen her.
    Regis fand schnell das Tor und schob es für seine Freunde auf. Furchtlos traten sie herein, als sie plötzlich von blendenden, aufblitzenden Lichtern geblendet wurden.
    Als sie wieder etwas erkennen konnten, waren die Pferde und Ponys auf Katzengröße zusammengeschrumpft.
    »Was?« platzte Bruenor heraus, aber Regis lachte wieder, und Harkle tat so, als sei nichts Ungewöhnliches passiert. »Nehmt sie in die Hand und kommt weiter«, wies er sie an. »Bald ist Essenszeit, und heute abend gibt es im Wirtshaus Zum Fusseligen Bauernspieß etwas besonders Köstliches!« Er führte sie um das skurrile Herrenhaus herum zu einer Brücke, die sich über den Hügel spannte. Bruenor und Wulfgar kamen sich albern vor, ihre Pferde zu tragen, während Drizzt es mit einem gleichmütigen Lächeln hinnahm. Regis dagegen genoß das ganze unerhörte Spektakel über alles, da er bei seinem ersten Besuch gelernt hatte, daß Langsattel ein Ort war, wo man alles leicht nehmen und die Eigenarten und außergewöhnlichen Wege der Harpells um der Belustigung willen schätzen sollte.
    Regis wußte, daß die hohe Brücke vor ihnen die nächste Überraschung darstellte. Wenn ihre Spannweite über den kleinen Fluß auch nicht sehr groß war, war trotzdem verblüffend, daß sie offensichtlich keine Pfeiler hatte. Die schmalen Planken waren ganz schlicht, und überdies fehlte ein Geländer. Noch ein Harpell in einer Robe, der unglaublich alt war, saß auf einem Schemel, hielt das Kinn in die Hand gestützt, murmelte vor sich hin und schien von den Fremden überhaupt keine Notiz zu nehmen.
    Kaum hatte sich Wulfgar, der vorne neben Harkle ging, dem Flußufer genähert, als er keuchend und stotternd zurückwich. Regis kicherte, denn er wußte, was der große Mann gesehen hatte, und auch Drizzt und Bruenor verstanden bald den Grund. Der Fluß zog sich den Hügel hinauf und verschwand, kurz bevor er den Gipfel erreichte, obwohl die Gefährten wirklich das Wasser vor sich rauschen hörten, tauchte dann oberhalb des Hügelkamms wieder auf und floß auf der anderen Seite hinunter.
    Plötzlich sprang der alte Mann auf und stürmte auf Wulfgar los. »Was kann das bedeuten?« schrie er verzweifelt.
    »Wie ist das möglich?« In seiner Erregung schlug er dem Barbaren auf die breite Brust.
    Wulfgar sah sich hilflos um. Er wollte den alten Mann nicht einmal anfassen, um ihn zurückzuhalten, da er befürchtete, ihm die zerbrechlichen Knochen zu brechen. Doch so plötzlich wie er gekommen war, rannte der alte Mann zu seinem Schemel zurück und nahm seine ruhige Haltung wieder ein.
    »O weh, armer Chardin«, sagte Harkle düster. »In seiner Zeit war er sehr mächtig. Er war es, der den Verlauf des Flusses nach oben hin verändert hat. Aber seit fast zwanzig Jahren ist er davon besessen, das Geheimnis der Unsichtbarkeit unter der Brücke herauszufinden.«
    »Was ist denn an dem Fluß so anders als an der Mauer?« fragte Drizzt. »Diese magische Ausstrahlung ist der Zauberergemeinschaft doch gewiß nicht unbekannt.«
    »O ja, es gibt einen Unterschied«, erwiderte Harkle schnell. Er war freudig erregt, jemanden von außerhalb des EfeuHerrenhauses zu finden, der sich offensichtlich für ihre Werke interessierte. »Ein unsichtbarer Gegenstand ist nicht so außergewöhnlich, aber ein unsichtbares Feld…« Er fuhr mit der Hand zum Fuß. »Alles, was in den Fluß führt, nimmt die gleiche Eigenschaft an«, erklärte er. »Aber nur so lange, wie es sich in dem Feld aufhält. Und für eine Person in dem verzauberten Bereich – ich weiß es, weil ich es selber ausprobiert habe – ist alles jenseits des Feldes unsichtbar, obwohl das Wasser und die Fische im Fluß normal erscheinen. Es entzieht sich

Weitere Kostenlose Bücher