Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
jedoch die Neugierde und fand, daß er den Zauberern zumindest einige Stunden Unterhaltung schuldig war.
    Die Wirtsstube Zum Fusseligen Bauernspieß an der Rückseite des Efeu-Herrenhauses bestand aus einem kreisförmigen Raum. Wie eine Radnabe befand sich mitten im Raum die Theke, und innerhalb ihrer weiten Umgrenzung gab es noch eine Kammer, einen abgeschlossenen Küchenbereich. Ein behaarter Mann mit langen Armen und einer Glatze wischte mit seinem Lappen pausenlos über die Theke, doch eher zum Zeitvertreib, als um Flecken zu entfernen. Im hinteren Teil spielten auf einer erhöhten Bühne Musikinstrumente von alleine und wurden von einem weißhaarigen Zauberer in schwarzer Hose und schwarzer Weste dirigiert, der seinen Zauberstab mit ruckartigen Kreisbewegungen schwang. Wenn die Instrumente zu laut wurden, zeigte der Zauberer mit dem Zauberstab in eine Richtung und schnalzte mit den Fingern seiner freien Hand, und aus allen vier Ecken der Bühne stob eine Salve bunter Funken. Die Gefährten entschieden sich für einen Tisch mit Blick auf den Unterhaltungszauberer. Sie hatten freie Auswahl, denn soweit sie es beurteilen konnten, waren sie die einzigen Gäste. Auch die Tische waren rund und aus Edelholz und protzten mit einem reich facettierten, großen, grünen Edelstein auf einem silbernen Sockel als Mittelstück.
    »Der Ort ist so merkwürdig, daß ich noch nie von einem seltsameren gehört habe«, brummte Bruenor, der seit der Unterbrücke ein ungutes Gefühl hatte, aber stets daran dachte, wie wichtig es war, mit den Harpells zu reden.
    »Ich auch nicht«, stimmte der Barbar zu. »Und von mir aus können wir so schnell wie möglich wieder verschwinden.« »Ihr legt euch beide selber lahm, weil eure Gehirnkammern so winzig sind«, schimpfte Regis. »Dies ist einfach ein Ort, an dem man sich vergnügt – und ihr wißt genau, daß hier keine Gefahren lauern.« Er zwinkerte, als sein Blick auf Wulfgar fiel. »Jedenfalls keine ernsthaften.«
    »In Langsattel können wir eine Erholungspause einlegen, die wir dringend brauchen«, fügte Drizzt hinzu. »Hier können wir in aller Ruhe den weiteren Verlauf unserer Reise festlegen und dann erfrischt auf die Straße zurückkehren. Es waren zwei Wochen vom Tal bis nach Luskan, und fast die gleiche Zeit, um hierher zu kommen, und alles ohne Atempause. Erschöpfung wirkt sich auf die Wachsamkeit aus und beraubt einen geübten Krieger seines Vorteils.« Er sah ganz bewußt Wulfgar an, als er den Gedanken zu Ende führte. »Ein müder Mann macht Fehler. Und Fehler sind in der Wildnis in der Regel tödlich.«
    »Laßt uns also entspannt die Gastfreundschaft der Harpells genießen«, sagte Regis abschließend.
    »Einverstanden«, gab Bruenor nach und blickte sich um, »aber nur eine kurze Rast. Und wo in den neun Höllen ist das Barmädchen, oder muß man sich selber um Essen und Trinken kümmern?«
    »Dann sag doch einfach, was du möchtest«, ertönte eine Stimme von der Tischmitte. Voller Argwohn sprangen Wulfgar und Bruenor auf. Drizzt sah, daß der grüne Edelstein aufflackerte, musterte ihn näher und erriet sofort den Zweck dieser Einrichtung. Er sah über die Schulter zum Wirt hinüber, der neben einem ähnlichen Edelstein stand.
    »Eine Art Sprechgerät«, erklärte der Dunkelelf seinen Freunden, die jedoch inzwischen selbst dahintergekommen waren und sich etwas dümmlich vorkamen, mit den Waffen in den Händen mitten in einer leeren Taverne zu stehen.
    Regis hielt den Kopf gesenkt, und seine Schultern zuckten von einem Lachanfall.
    »Pah! Du hast es die ganze Zeit gewußt!« brummte Bruenor ihn an. »Du amüsierst dich auf unsere Kosten, Knurrbauch. Aber ich frage mich dann doch, wie lange auf unserem Weg noch Platz für dich ist.«
    Regis sah zu seinem Zwergenfreund auf und begegnete dessen finsterer Miene mit einem entschlossenen Blick seinerseits. »Wir sind gemeinsam mehr als vierhundert Meilen marschiert und geritten!« gab er zurück. »Und haben kalte Winde und Orküberfälle, Schlägereien und Schlachten mit Geistern überstanden. Nun laß mir doch für eine kurze Weile mein Vergnügen, guter Zwerg. Du und Wulfgar, wenn ihr einmal die Fesseln an euren Gehirnen lockern und diesen Ort als das ansehen wür det, was er ist, dann würdet ihr wohl genauso lachen wie ich!«, Jetzt mußte auch Wulfgar lächeln. Dann riß er auf einmal den Kopf nach hinten und brüllte seine ganze Wut und seine ganzen Vorurteile aus sich heraus, damit er den Rat des Halblings annehmen

Weitere Kostenlose Bücher