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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auftauchen. Viele Gelehrte haben womöglich sogar etwas über Mithril-Halle gelesen, das aber mit einem anderen Namen bezeichnet wurde, so daß die Leser annahmen, das bezöge sich auf eines der vielen uralten Zwergenheimatländer, die der Welt inzwischen verlorengegangen sind.«
    Der Herold hielt einen Augenblick inne, um sich noch einmal alles in Erinnerung zu rufen, was geschehen war. »Ihr solltet sofort aufbrechen«, riet er ihnen. »Tragt den Zwerg, wenn es sein muß, aber bringt ihn nach Siedelstein, bevor die Wirkung des Tranks nachläßt. Solange Bruenor noch von seinen Erinnerungen beherrscht wird, kann er vielleicht den Weg zurückgehen, den er vor zweihundert Jahren vom Gebirge ins Tal der Hüter und zum Tor von Mithril-Halle genommen hat.«
    Drizzt studierte die Karte und die Stelle, die Altnacht als Standort von Siedelstein beschrieben hatte. »Zurück in den Westen«, murmelte er und wiederholte damit Alustriels Vermutung. »Nicht einmal zwei Tage von hier entfernt.«
    Wulfgar stellte sich zu ihm, um die Landkarte in Augenschein zu nehmen, und fügte in einem Ton hinzu, in dem sich Vorfreude und eine gewisse Traurigkeit mischten: »Unsere Reise geht dem Ende entgegen.«

Die Herausforderung
    Sie brachen bei Sternenlicht auf und hielten nicht eher an, bis die Sterne wieder am Himmel standen. Bruenor hatte keine Unterstützung nötig. Ganz im Gegenteil. Es war der Zwerg, der sie vorwärtstrieb, nachdem er kaum aus seinem Delirium erwacht war und die Augen endlich auf den richtigen Weg zu seinem lang ersehnten Ziel gerichtet hatte. Er schlug das schärfste Tempo an, das sie marschierten, seitdem sie Eiswindtal verlassen hatten. Er hatte glasige Augen und war gefangen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Bruenor wurde von seiner Besessenheit verzehrt. Beinahe zweihundert Jahre lang hatte er von dieser Rückkehr geträumt, und diese letzten wenigen Tage auf der Straße kamen ihm länger vor als die vorangegangenen Jahrhunderte.
    Die Gefährten hatten offensichtlich ihren ärgsten Feind, die Zeit, jetzt geschlagen. Falls ihre Schätzung in der Feste stimmte, lag Mithril-Halle nur einige Tage von ihnen entfernt, während der kurze Sommer noch nicht einmal seine Mitte überschritten hatte. Da die Zeit kein dringliches Problem mehr darstellte, hatten sich Drizzt, Wulfgar und Regis auf ein gemächliches Tempo gefreut, als sie von der Feste aufbrachen. Aber Bruenor ließ sich darauf nicht ein, nachdem er aufgewacht war und von den Erkenntnissen erfahren hatte. Einwände wurden jedoch auch von den anderen nicht erhoben, denn durch die Aufregung war Bruenor noch mürrischer geworden als je zuvor.
    »Beweg doch deine Füße!« fauchte er Regis ständig an, dessen kleine Beine dem hektischen Schritt des Zwerges nicht gewachsen waren. »Du hättest lieber in Zehn-Städte bleiben sollen mit so einem Bauch, der über den Gürtel hängt!« Dann murmelte er Unverständliches vor sich hin, beugte sich noch weiter nach vorne über seine stapfenden Beine und hetzte weiter. Giftige Bemerkungen von Regis oder Rügen von Wulfgar und Drizzt über sein Benehmen stießen bei ihm auf taube Ohren.
    Sie marschierten zum Rauvin zurück und folgten dem Verlauf des Flusses. Drizzt konnte Bruenor jedoch überreden, daß sie nach Nordwesten abbiegen würden, sobald die Gipfel der Gebirgskette in Sicht kämen. Der Dunkelelf verspürte nicht den geringsten Wunsch, noch einmal einer Patrouille aus Nesme zu begegnen, da er überzeugt war, daß aufgrund der Warnungen aus dieser Stadt Alustriel gezwungen gewesen war, ihm den Einlaß in Silbrigmond zu verwehren.
    An diesem Abend fand Bruenor im Lager keine Ruhe, obwohl sie eindeutig mehr als die Hälfte der Strecke zu den Ruinen von Siedelstein zurückgelegt hatten. Er stampfte im Lager umher wie ein gefangenes Tier und ballte seine schwieligen Hände. Währenddessen beklagte er unentwegt murrend den verhängnisvollen Tag, an dem sein Volk aus Mithril-Halle vertrieben worden war, und beschwor die Rache, die er nehmen würde, wenn er jetzt endlich zurückkehrte.
    »Kommt das von dem Trank?« fragte Wulfgar Drizzt ein wenig später, als sie etwas abseits vom Lager standen und den Zwerg beobachteten.
    »Zum Teil, vielleicht«, antwortete Drizzt, der um seinen Freund genauso besorgt war. »Durch den Trank mußte Bruenor das schmerzlichste Erlebnis in seinem langen Leben noch einmal durchmachen. Und da jetzt die Erinnerungen an diese Vergangenheit ihren Weg in seine Gefühlswelt finden, drängen sie

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