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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und Drizzt waren schnell an seiner Seite und stützten ihn.
    »Was ist los?« fragte Drizzt.
    »Zwergendarrows«, antwortete Bruenor mit einer Stimme, als käme sie aus weiter Ferne. Er zeigte auf Gestein, das sich am Fuß des nächsten Berges auftürmte.
    »Kennst du den Ort?«
    Bruenor antwortete nicht. Stolpernd setzte er den Weg fort und wies jede Unterstützung von sich. Seine Freunde zuckten hilflos die Achseln und folgte ihm.
    Eine Stunde später kamen die Bauten in Sicht. Wie gigantische Kartenhäuser waren große Steinplatten geschickt zu Wohnhäusern zusammengesetzt worden, und obwohl sie vor mehr als hundert Jahren im Stich gelassen worden waren, hatten die Jahreszeiten und der Wind sie nicht in Mitleidenschaft ziehen können. Es konnten nur Zwerge sein, die die Steine mit einer solchen Kraft erfüllt hatten und so vollkommen gemauert hatten, daß diese Bauwerke über Generationen und über die Lieder der Barden hinaus wie das Gebirge selbst überlebten, so daß künftige Rassen voller Ehrfurcht und Verwunderung darauf schauen konnten, ohne die leiseste Ahnung zu haben, wer sie wohl geschaffen hatte.
    Bruenor erinnerte sich. Er wanderte in das Dorf hinein, so wie er es vor Jahrhunderten getan hatte. In seinen Augen standen Tränen, und er zitterte am ganzen Körper, als er an die Dunkelheit dachte, die seine Sippe heimgesucht hatte.
    Seine Freunde ließen ihn eine Zeitlang herumgehen. Sie wollten ihn in seinen ehrfürchtigen Gefühlen, die ihren Weg durch seine rauhe Schale gefunden hatten, nicht stören. Als sich schließlich der Nachmittag dem Ende zuneigte, ging Drizzt zu ihm hinüber.
    »Kennst du den Weg?« fragte er.
    Bruenor sah zu einem Paß hinauf, der an der Seite des nächsten Berges verlief. »Ein halber Tag«, antwortete er.
    »Sollen wir hier unser Lager aufschlagen?« fragte Drizzt.
    »Es würde mir guttun«, sagte Bruenor. »Es gibt vieles, worüber ich nachdenken muß, Elf. Keine Angst, ich werden den Weg nicht vergessen.« Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, während er auf den Weg starrte, auf dem er am Tag der Dunkelheit geflohen war, und er flüsterte: »Diesen Weg werde ich niemals wieder vergessen.«
    Bruenors hektisches Tempo hatte sich für die Freunde als günstig erwiesen, denn Bok war der Spur des Dunkelelfen vor Silbrigmond mühelos gefolgt und hatte seine Gruppe ebenfalls mit großer Hast angetrieben. An der Feste gingen sie ahnungslos vorüber — die Schutzzauber des Turms hätten ihnen sowieso den Zutritt verwehrt —, und daher hatten sie beachtlich aufgeholt.
    Nicht weit entfernt stand Entreri mit seinem bösartigen Lächeln in dem Lager der Verfolger und starrte auf den dunklen Horizont. Er wußte, daß der Lichtpunkt, den er in der Ferne erkennen konnte, das Lagerfeuer seines Opfers war.
    Auch Catti-brie sah das Licht und wußte, daß ihr am nächsten Tag ihre größte Herausforderung bevorstand. Die meiste Zeit ihres Lebens hatte sie unter Bruenors Anleitung bei den kampferfahrenen Zwergen verbracht. Er hatte sie Disziplin und Vertrauen gelehrt. Keine Maske der Großspurigkeit, hinter der sich tiefere Unsicherheit verbarg, sondern echtes Selbstbewußtsein und wohlabgewogene Einschätzung ihrer Fähigkeiten. Ihre Schwierigkeiten, in dieser Nacht Schlaf zu finden, waren nicht aus der Angst, zu versagen, geboren, sondern aus ihrem Eifer, sich dieser Herausforderung zu stellen.
    Frühzeitig brach Sydneys Trupp das Lager ab und erreichte kurz nach Einsetzen der Dämmerung bereits die Ruinen. Sie waren nicht weniger aufgeregt als Bruenors Gruppe, stießen jedoch nur auf die Reste des Lagers der Gefährten.
    »Eine Stunde, vielleicht auch zwei«, stellte Entreri fest, der sich gebückt hatte und die Wärme der Glutasche überprüfte.
    »Bok hat bereits die neue Spur gefunden«, erklärte Sydney und wies auf den Golem, der sich auf die Ausläufer des nächstgelegenen Berges zu bewegte.
    Ein Lächeln zog sich über Entreris Gesicht, als ihn das prickelnde Gefühl der Jagd überlief. Catti-brie schenkte dem Meuchelmörder jedoch keine Aufmerksamkeit. Sie war eher damit beschäftigt, die Gefühle zu beobachten, die Jierdans Gesicht enthüllte.
    Der Soldat schien sich seiner selbst unsicher zu werden. Er hatte sich Sydney und Entreri angeschlossen, als diese Bok folgten, aber mit gezwungenen Schritten. Es war klar, daß er Sydneys und Entreris Freude über die bevorstehende Auseinandersetzung nicht teilte.
    Diese Beobachtung gefiel Catti-brie sehr.
    Den ganzen Morgen über

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