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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Meuchelmörder ab und studierte ihre Umgebung. Er war überzeugt, daß Entreri ihn schon längst getötet hätte, wenn es seine Absicht gewesen wäre. Sie waren noch in den Minen, soviel stand fest, denn die Mauern waren aus roh behauenen Steinen und wurden etwa alle zehn Meter von Holzpfeilern gestützt.
    »Wie tief sind wir wohl gestürzt?« fragte er den Meuchelmörder, denn er hatte das Gefühl, daß sie sich weit unterhalb von jenem Raum befanden, in dem sie gekämpft hatten.
    Entreri zuckte die Achseln. »Ich erinnere mich, daß ich nach einem kurzen Fall auf hartem Stein gelandet und dann einen steilen Schacht, der sich auch noch schlängelte, hinuntergerutscht bin. Es hat eine Zeitlang gedauert, bevor wir schließlich hier angekommen sind.« Er zeigte in einer Ecke auf eine Öffnung in der Decke, durch die sie herabgestürzt waren. »Aber ein Mensch, der zu sterben glaubt, hat ein ganz anderes Zeitgefühl, und die ganze Sache war vielleicht viel schneller vorbei, als es mir vorkam.«
    »Vertraue ruhig deiner ersten Reaktion«, meinte Drizzt, »denn meine Wahrnehmung sagt mir auch, daß wir wirklich einen langen Weg zurückgelegt haben.«
    »Und wie kommen wir hier wieder heraus?«
    Drizzt musterte die leichte Steigung in dem Boden und zeigte nach rechts. »Die Schräge verläuft in diese Richtung«, sagte er.
    »Dann steh auf!« befahl Entreri und streckte eine Hand aus, um dem Dunkelelfen zu helfen.
    Drizzt nahm die Hilfe an und erhob sich vorsichtig, ohne seinerseits ein Zeichen von Bedrohung zu geben. Er wußte, daß Entreris Dolch ihn aufschlitzen könnte, noch bevor er seinen ersten Schlag ausgeteilt hätte.
    Auch Entreri war sich dessen bewußt, aber in dieser Notlage erwartete er von Drizzt ohnehin keinen Ärger. Sie hatten in der Nische mehr als einen Schlagabtausch im Säbelkampf gehabt, und beide sahen sich mit widerwilligem Respekt an.
    »Ich brauche deine Augen«, erklärte Entreri, aber Drizzt hatte sich schon so etwas gedacht. »Ich habe nur eine Fackel gefunden, und die wird nicht ausreichen, um mich nach draußen zu bringen. Deine Augen, Nachtelf, finden dagegen den Weg in der Dunkelheit. Ich werde ganz in der Nähe sein und jeden deiner Schritte verfolgen, ganz in der Nähe, um dich mit einem einzigen Stoß zu töten!« Wieder drehte er seinen Dolch um, um seinen Standpunkt zu betonen, aber Drizzt verstand ihn auch ohne diese Geste gut genug.
    Beim Aufstehen hatte Drizzt festgestellt, daß er nicht so schwer verletzt war, wie er vermutet hatte. An einem Bein hatte er sich den Knöchel und das Knie verstaucht, und er wußte, daß jeder Schritt schmerzhaft sein würde, sobald er es belastete. Trotzdem durfte Entreri ihm nichts anmerken. Er war für den Meuchelmörder ohne jeden Wert, wenn er nicht mithielt.
    Entreri machte sich auf, um die Fackel zu holen, und Drizzt überprüfte kurz seine Ausrüstung. Einer von seinen Säbeln steckte in Entreris Gürtel, aber der andere, sein magischer Säbel, war verschwunden. Er spürte einen seiner Dolche im Stiefel, war aber nicht sicher, ob der ihm viel helfen konnte, sich gegen den Säbel und den Dolch seines geübten Gegners zu verteidigen. Sich Entreri derart benachteiligt im Kampf zu stellen, war etwas, was er sich für die verzweifelteste Situation reserviert hatte.
    Mit plötzlichem Entsetzen griff Drizzt nach dem Beutel, den er am Gürtel trug, und seine Angst wurde größer, denn die Bänder waren geöffnet. Noch bevor er mit der Hand in den Beutel gelangt hatte, wußte er, daß Guenhwyvar verschwunden war. Er schaute sich hektisch um, sah rundum aber lediglich Schutt und Asche.
    Entreri, dem Drizzts Unruhe nicht entging, grinste bösartig unter der Kapuze seines Umhangs. »Wir gehen!« teilte er dem Dunkelelfen mit.
    Drizzt blieb nichts anderes übrig. Er konnte Entreri auf keinen Fall etwas über die magische Statuette sagen und damit das Risiko auf sich nehmen, daß Guenhwyvar wieder in den Besitz eines schlechten Herrn fiele. Drizzt hatte den großen Panther schon einmal von diesem Schicksal befreit und würde es lieber sehen, wenn er für alle Ewigkeit unter Tonnen von Stein vergraben läge, als daß er wieder in die Hände eines unwürdigen Herrn fiel. Mit einem letzten trauernden Blick auf den Schutt fand er sich gleichmütig mit dem Verlust ab und tröstete sich mit der Tatsache, daß die Katze auf ihrer Existenzebene auf jeden Fall unversehrt lebte.
    Die Pfeiler in dem Tunnel zogen sich mit beunruhigender Regelmäßigkeit hin, als gingen

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