Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
die Meerjungfrau«, sagte er. »Ich will sehen, was sich machen läßt.« Damit wandte er sich um und trottete den Hügel hinunter auf das Südtor zu.
    »Du bist mit ihm ja problemlos fertig geworden«, stellte Drizzt fest.
    »Ich habe alle Vorteile auf meiner Seite«, erklärte Khelben. »Orlpars Bruder unterhält in der Stadt ein Freudenhaus. Zuweilen erweist sich dieser Umstand für Orlpar als äußerst günstig. Aber andererseits ist es eine Behinderung, denn er muß vorsichtig sein, daß er seine Familie in der Öffentlichkeit nicht in Verlegenheit bringt. Aber genug davon. Ihr könnt mir eure Pferde überlassen. Geht jetzt zum Südtor. Die Wachen werden euch den Weg zur Hafenstraße zeigen, und von dort habt ihr keine Schwierigkeiten, die Taverne Zur Meerjungfrau zu finden.«
    »Kommst du nicht mit?« fragte Wulfgar, während er sich aus dem Sattel schwang.
    »Ich habe andere Geschäfte zu erledigen«, erklärte Khelben. »Es ist besser, wenn ihr allein geht. Ihr werdet dort gut aufgehoben sein. Orlpar wird mich nicht reinlegen, und Kapitän Deudermont ist mir als ehrlicher Seemann bekannt. Fremde sind nichts Außergewöhnliches in Tiefwasser, insbesondere nicht im Hafenbezirk.«
    »Aber Fremde, die von Khelben, dem Maler, begleitet werden, könnten Aufmerksamkeit erregen«, überlegte Drizzt mit gutgemeinter Ironie.
    Khelben lächelte, gab aber keine Antwort.
    Drizzt stieg vom Pferd. »Die Pferde werden nach Langsattel zurückgeschickt?«
    »Natürlich.«
    »Wir danken dir, Khelben«, sagte Drizzt. »Du hast unserer Sache sehr geholfen.« Drizzt dachte einen Augenblick nach, während er prüfend die Pferde betrachtete. »Du mußt wissen, daß der Zauber, mit dem Malchor die Eisen versehen hat, nicht von Dauer ist. Orlpar wird aus dem Geschäft, das er heute macht, keinen Gewinn ziehen können.«
    »Gerechtigkeit«, kicherte Khelben. »Er hat schon viele unehrliche Geschäfte abgeschlossen, das versichere ich dir. Vielleicht wird ihn diese Erfahrung Demut lehren und die Augen über seine eigenen Methoden öffnen.«
    »Vielleicht«, gab Drizzt zurück, und mit einer Verbeugung machte er sich mit Wulfgar auf den Weg.
    »Seid wachsam, aber bewahrt die Ruhe!« rief Khelben ihnen nach. »Grobiane sind im Hafenviertel nichts Ungewöhnliches, aber die Polizei ist immer zugegen. Viele Fremde verbringen die erste Nacht in den Stadtverliesen!« Er beobachtete die zwei, wie sie den Hügel hinuntergingen, und dachte, wie schon Malchor sich vor ihm erinnert hatte, an jene Tage vor langer Zeit, als er es war, der auf der Suche nach Abenteuern in die Ferne gewandert war.
    »Er hat den Mann aber gewaltig eingeschüchtert«, bemerkte Wulfgar, als er und Drizzt außer Hörweite waren. »Ein einfacher Maler?«
    »Eher ein Zauberer — ein mächtiger Zauberer«, erwiderte Drizzt. »Und wieder sind wir Malchor zu Dank verpflichtet, daß er uns mit seinem Einfluß unsere Reise erleichtert hat. Denke an meine Worte, er ist kein einfacher Maler, wenn er Leute wie Orlpar bändigt.«
    Wulfgar schaute zu dem Hügel zurück, aber Khelben und die Pferde waren nicht mehr zu sehen. Selbst mit seinem begrenzten Wissen über die schwarzen Künste begriff Wulfgar, daß Khelben und die drei Pferde nur mit magischer Hilfe so schnell verschwunden sein konnten. Lächelnd schüttelte er den Kopf und staunte wieder darüber, was für ausgefallene Menschen er in der großen weiten Welt traf.
    * * *
    Nachdem sie den Anweisungen gefolgt waren, die sie von den Wachen am Südtor erhalten hatten, schlenderten Drizzt und Wulfgar bald die Hafenstraße hinunter, eine lange Straße, die sich auf der südlichen Seite der Stadt am Hafen entlangzog, Fischgeruch und Salzluft stiegen ihnen in die Nase, Möwen beklagten sich über ihren Köpfen, und Seeleute und Söldner aus allen Teilen der Welten wanderten herum. Einige waren mit ihrer Arbeit beschäftigt, aber die meisten genossen ihren letzten Aufenthalt an Land, bevor sie ihre weite Reise zu südlichen Zielen antraten. Die Hafenstraße war für derartige Unterhaltungen und Belustigungen gut gerüstet: An allen Ecken waren Tavernen zu finden. Aber anders als Luskans Hafenviertel, das die Herrscher der Stadt vor langer Zeit dem Pöbel überlassen hatten, war die Hafenstraße von Tiefwasser kein übler Ort. Tiefwasser war eine Stadt der Gesetze und Vorschriften, und Angehörige von Tiefwassers berühmter Stadtwache schienen allgegenwärtig zu sein.
    Verwegene Abenteurer waren zahlreich vorhanden, kampferfahrene

Weitere Kostenlose Bücher