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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nach seinem Schwert, aber Bruenor hatte keine Zeit für einen Zweikampf. Er stieß seinen Kopf zwischen die Knie des Duergar, zerschmetterte ihm dabei eine Kniescheibe mit dem Horn seines Helms, hievte ihn hoch und ließ ihn schließlich die Stufen hinunterpurzeln.
    Bruenor schaute sich um. Nur wenige Dunkelzwerge hatten den Zwischenfall bemerkt, aber unter den Duergarsippen waren Kämpfe an der Tagesordnung. Lässig stieg er weiter die Stufen hinauf.
    Aber der Soldat war noch bei Bewußtsein, als er auf dem Boden landet und noch klar genug, mit einem Finger auf die obere Reihe zeigen zu können und zu rufen: »Haltet ihn auf!«
    Bruenor verlor jede Hoffnung, unbemerkt zu bleiben. Er zog seine Mithrilaxt und lief die Stufen hinauf. Überall in der Schlucht wurden Alarmrufe laut. Eine allgemeine Unruhe machte sich breit, Schubkarren wurden umgeworfen, Waffen klirrten, und gestiefelte Füße stampften auf. Gerade als er die nächste Treppe erklimmen wollte, sprangen zwei Wachen auf ihn zu.
    »Was ist los?« schrie einer von ihnen, verwirrt darüber, daß dieser eine Zwerg, dem sie gegenüberstanden, die Ursache der Unruhe sein sollte. Als Bruenor seine Axt der einen Wache ins Gesicht schleuderte und die andere mit der Schulter von der Felsstufe stieß, erkannten sie voller Entsetzen, wen sie vor sich hatten.
    Dann sprang er die Stufen weiter hinauf, nur um wieder umkehren zu müssen, als am oberen Treppenabsatz eine Patrouille auftauchte. Hunderte von Dunkelzwergen rannten überall in der Unterstadt herum, und immer größere Aufmerksamkeit war auf Bruenor gerichtet.
    Bruenor fand eine andere Treppe und erreichte den zweiten Absatz.
    Aber dort mußte er anhalten. Er saß in der Falle. Ein Dutzend Duergarsoldaten rückte mit gezogenen Waffen aus beiden Richtungen auf ihn zu.
    Bruenors Blicke durchstreiften verzweifelt die Umgebung. Der Aufruhr hatte mehr als hundert Dunkelzwerge veranlaßt, auf die erste Treppe, die er gerade erst hinter sich gebracht hatte, loszustürmen und hinaufzusteigen.
    Ein breites Lächeln flog über das Gesicht des Zwerges, als er einen verzweifelten Plan faßte. Er sah wieder auf die heranrückenden Soldaten und wußte, daß ihm nichts anderes übrigblieb. Er salutierte vor den heranstürmenden Gruppen, richtete seinen Helm und sprang plötzlich von dem Felsvorsprung mitten in die Menge hinein, die sich auf der Ebene unter ihm versammelt hatte. Ohne seinen Schwung zu verlieren, setzte Bruenor seine Bewegung zum Rand hin fort, wobei er mehrere glücklose Dunkelzwerge nach unten auf die Gruppe am Boden mit sich riß.
    Bruenor erhob sich blitzschnell und kämpfte sich mit der Axt den Weg frei. Die überraschten Duergar in der Menge kletterten übereinander, um außer Reichweite des wilden Zwerges und seiner tödlichen Axt zu gelangen, und schon nach wenigen Sekunden lief Bruenor ungehindert über den Boden.
    Bruenor blieb stehen und sah sich um. Wohin sollte er jetzt gehen? Dutzende von Duergar standen zwischen ihm und jedem Ausgang aus der Unterstadt, und mit jeder Sekunde wurden ihre Reihen geordneter.
    Ein Soldat stürmte auf ihn los, nur um mit einem einzigen Schlag niedergemacht zu werden. »Dann kommt schon!« schrie Bruenor trotzig. Er war entschlossen, so viele Duergar wie möglich mit in seinen sicheren Tod zu nehmen. »Kommt schon, so viele wie möglich! Ihr werdet den Zorn des wahren Königs von Mithril-Halle kennenlernen!«
    Ein Armbrustgeschoß schlug in seinen Schild ein und minderte erheblich die Wirkung seiner Prahlerei. Eher unwillkürlich als bewußt flitzte der Zwerg plötzlich in die einzige unbewachte Richtung — auf die tosenden Öfen zu. Er wurde nicht langsamer, als er die Mithrilaxt in seiner Gürtelschlaufe verstaute. Auf dem Rücken des sterbenden Drachen hatte ihm Feuer nichts ausgemacht, und auch die heiße Asche, die er sich ins Gesicht gerieben hatte, hatte seiner Haut nicht geschadet.
    Als Bruenor mitten im Ofen stand, konnte er auch jetzt feststellen, daß er von den Flammen verschont blieb. Er hatte keine Zeit, über dieses Rätsel nachzudenken, und er konnte sich nur erklären, daß dieser Feuerschutz eine Eigenschaft der magischen Rüstung war, die er bei seiner Ankunft in Mithril-Halle angezogen hatte.
    Aber in Wahrheit war es die Wirkung von Drizzts verlorenem Krummsäbel, den der Zwerg ordentlich unter seinen Rucksack geschnallt und dann völlig vergessen hatte, der ihm wieder einmal das Leben rettete.
    Das Feuer zischte aus Protest auf und begann

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