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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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alles immer noch dort lag, drehte er langsam den Kopf herum.
    Er befand sich in einem kleinen Raum, offenbar war es der einzige in diesem Haus, denn es gab nur eine Tür, und die schien nach draußen zu führen. Jene Frau, die er zuvor gesehen hatte — obwohl sich Bruenor bis zu diesem Augenblick nicht sicher gewesen war, ob er nicht vielleicht nur geträumt hatte — , stand neben der Tür und starrte aus dem einzigen Fenster in die Nacht hinaus. Ihr Haar war wirklich silbern. Bruenor konnte erkennen, daß die Farbe keine Täuschung durch den Schein des Feuers war. Und es war auch nicht das Silbergrau, das mit dem Alter kommt, sondern es war prachtvoll glänzend und von kraftvollem Leben.
    »Entschuldigung, gute Frau«, krächzte der Zwerg, dessen Stimme bei jeder Silbe überschnappte. Die Frau wirbelte herum und sah ihn neugierig an.
    »Kann ich etwas zu essen bekommen?« fragte Bruenor, der immer genau wußte, was jeweils am wichtigsten für ihn war.
    Die Frau schwebte durch das Zimmer und half Bruenor, sich aufzurichten. Wieder wirbelte eine schwarze Woge über den Zwerg, aber diesmal gelang es ihm, sie gleich wieder zu vertreiben.
    »Aber nicht einen Zwerg!« murmelte die Frau, die es offenbar immer noch nicht fassen konnte, daß Bruenor eine so schwere Prüfung überlebt hatte.
    Bruenor wandte den Kopf zu ihr um. »Ich kenne dich irgendwie, Lady, aber mir fällt dein Name gerade nicht ein.«
    »Das ist nicht wichtig«, erwiderte die Frau. »Du hast viel durchgemacht, Bruenor Heldenhammer.« Bei der Erwähnung seines Namens reckte er den Kopf noch höher und lehnte sich zurück, aber die Frau beruhigte ihn: »Ich habe deine Wunden versorgt, so gut ich konnte, obwohl ich befürchten mußte, daß ich zu spät gekommen bin, um die Verletzungen durch das Spinnengift zu heilen.«
    Bruenor sah auf seinen verbundenen Unterarm und durchlebte noch einmal die schrecklichen Augenblicke mit der Riesenspinne. »Wie lange?«
    »Wie lange du auf dem zerbrochenen Gitter gelegen hast, weiß ich nicht«, antwortete die Frau. »Aber hier hast du jedenfalls mehr als drei Tage geschlafen — zu lange für deinen protestierenden Bauch! Ich werde dir erst einmal etwas zu essen bereiten.« Sie erhob sich, aber Bruenor ergriff ihren Arm.
    »Wo sind wir?«
    Als die Frau lächelte, lockerte sich sein Griff. »In einer Lichtung nicht weit von dem Gitter entfernt. Ich hatte Bedenken gehabt, dich weit fortzubringen.«
    Bruenor verstand das alles noch nicht. »Dein Haus?«
    »O nein«, lachte die Frau und erhob sich. »Es ist eine Schöpfung, und auch nur eine vorübergehende. Falls du reisefähig bist, wird es mit dem Licht der Dämmerung verschwinden.«
    Dieser Hinweis auf Magie löste bei Bruenor plötzliches Erkennen aus. »Du bist die Herrscherin von Silbrigmond!« platzte er heraus.
    »Hellmond Alustriel«, bestätigte die Frau mit einer höflichen Verbeugung. »Ich grüße dich, edler König.«
    »König?« wiederholte Bruenor voller Abscheu. »Meine Hallen sind doch in der Hand von diesem Abschaum.«
    »Wir werden sehen«, sagte Alustriel.
    Aber Bruenor überhörte diese Bemerkung völlig. Seine Gedanken waren nicht bei Mithril-Halle, sondern bei Drizzt, Wulfgar, Regis und insbesondere bei Catti-brie, der Freude seines Lebens. »Meine Freunde«, fragte er die Frau, »weißt du etwas über meine Freunde?«
    »Sei unbesorgt«, antwortete Alustriel. »Sie sind den Hallen entkommen. Alle.«
    »Auch der Dunkelelf?«
    Alustriel nickte. »Es war Drizzt Do'Urden nicht bestimmt, in der Heimat seines besten Freundes zu sterben.«
    Daß Alustriel so genau über Drizzt Bescheid wußte, löste bei dem Zwerg eine andere Erinnerung aus. »Du bist ihm schon zuvor begegnet«, sagte er, »auf unserer Reise nach MithrilHalle. Du hast uns den Weg gewiesen. Und daher kennst du meinen Namen.«
    »Und ich wußte, wo ich dich suchen mußte«, fügte Alustriel hinzu. »Deine Freunde halten dich für tot und sind in tiefer Trauer. Aber ich bin als Zauberin nicht unbegabt und kann mit anderen Welten in Verbindung treten, die oft überraschende Enthüllungen zu bieten haben. Als der Geist von Morkai, einem alten Freund, der vor einigen Jahren aus dieser Welt verschied, mir ein Bild von einem gestürzten Zwerg zukommen ließ, der zur Hälfte aus einer Öffnung an einer Felswand herausragte, wußte ich, wie es wirklich um Bruenor Heldenhammer stand. Ich konnte nur hoffen, nicht zu spät zu kommen.«
    »Pah! Gesund wie immer!« schnaubte Bruenor und schlug sich

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