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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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den Namen von diesem Schuft nicht aus«, gab Deudermont zurück. »Selten habe ich ein solch gutes Ergebnis bei meinen Geschäften mit ihm erzielt! Lebt wohl. Wenn ihr wollt, könnt ihr auf dem Schiff schlafen.«
    Drizzt und Wulfgar bewegten sich vorsichtig auf den Hafenmeister zu. Wulfgar ging voran, während Drizzt sich nach einem Hinterhalt umsah.
    »Wir sind die zwei, die du suchst«, begann Wulfgar kühl. Er überragte den drahtigen Mann um Haupteslänge.
    »Ich grüße euch«, sagte Pellmann mit einem entwaffnenden Lächeln. Er stöberte in seiner Tasche herum. »Ich habe einen Freund von euch getroffen«, erklärte er, »einen dunklen Mann mit einem Halblinglakaien.«
    Drizzt trat neben Wulfgar, und die beiden tauschten besorgte Blicke.
    »Das hat er für euch dagelassen«, fuhr Pellmann fort und reichte Wulfgar den kleinen Beutel, »und ich soll euch ausrichten, daß er euch in Calimhafen erwartet.«
    Wulfgar hielt zaghaft den Beutel fest, als erwarte er, daß er vor seinem Gesicht explodieren könnte.
    »Wir danken dir«, sagte Drizzt zu Pellmann, »und werden unserem Freund mitteilen, daß du deine Aufgabe großartig erfüllt hast.«
    Pellmann nickte und verbeugte sich. Dann drehte er sich um und kehrte zu seinen Pflichten zurück. Aber zuerst, fiel ihm plötzlich ein, mußte er noch etwas anderes erledigen und einen Befehl ausführen, dem er sich nicht hatte widersetzen können. Wie Entreri angeordnet hatte, verließ der Hafenmeister die Anlegestellen und machte sich auf den Weg in den oberen Teil der Stadt.
    Zum Haus von Oberon.
    Drizzt führte Wulfgar zur Seite, so daß niemand sie beobachten konnte. Als er sah, wie bleich das Gesicht des Barbaren war, nahm er ihm den kleinen Beutel ab. Vorsichtig löste er das Zugband und hielt den Beutel weit von sich. Während Wulfgar vorsichtig zurücktrat, hielt Drizzt den Beutel mit einem Achselzucken nach unten und spähte hinein.
    Wulfgar kam neugierig und besorgt näher, als Drizzt plötzlich die Schultern hängen ließ. Der Dunkelelf sah ihn hilflos und resigniert an, stülpte den Beutel um und zeigte ihm den Inhalt.
    Den Finger eines Halblings.

BUCH II
Verbündete

Bewegungen
    Als erstes fiel ihm auf, daß kein Wind wehte. Eine Stunde nach der anderen hatte er oben auf dem Kamingitter verbracht, und die ganze Zeit über hatte er in seinem halb bewußtlosen Zustand trotzdem die beständige Gegenwart des Windes wahrgenommen. Er hatte seine Gedanken nach Eiswindtal zurückgeführt, das beinahe zweihundert Jahre seine Heimat gewesen war. Aber Bruenor hatte keinen Trost in dem einsamen Heulen der Böen gefunden, da es ihn unaufhörlich an seine Notlage erinnerte und ihn glauben ließ, es sei das letzte Geräusch, das er hören werde.
    Aber der Wind hatte aufgehört. Nur das Knistern eines Feuers in der Nähe drang durch die Stille. Bruenor hob schwer eines seiner Lider, starrte geistesabwesend in die Flammen und versuchte herauszufinden, wie es um ihn stand und wo er eigentlich war. Ihm war schön warm, und eine schwere Decke war schützend über seine Schultern gezogen. Und er war in einem Haus — die Flammen brannten in einem Kamin und nicht in der Kuhle eines Lagerfeuers.
    Bruenors Blick wanderte vom Kamin aus weiter und blieb an einem ordentlich zusammengelegten Stoß von Ausrüstung hängen.
    Seine Ausrüstung!
    Der einhörnige Helm, Drizzts Krummsäbel, die Mithrilausrüstung, seine neue Streitaxt und sein glänzender Schild. Er selbst lag ausgestreckt unter einer Decke und trug nur ein seidenes Nachthemd.
    Er fühlte sich plötzlich sehr verwundbar und stemmte sich auf einen Ellenbogen hoch.
    Eine schwarze Woge wälzte sich über ihn, alles um ihn drehte sich. Von diesen abscheulichen Wirbeln benommen, ließ er sich auf den Rücken zurückfallen.
    Einen Augenblick lang konnte er wieder sehen, lange genug, um die Gestalt einer großen, schönen Frau wahrzunehmen, die sich über ihn beugte. Ihr langes Haar, das im Schein des Feuers silbern glänzte, streifte sein Gesicht.
    »Spinnengift«, sagte sie leise. »Es hätte jeden anderen getötet, aber nicht einen Zwerg.«
    Dann wurde alles schwarz.
    * * *
    Einige Stunden später wurde Bruenor wieder wach. Jetzt fühlte er sich kräftiger. Diesmal war er vorsichtiger. Er versuchte sich nicht zu bewegen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Aus halb geöffneten Augen studierte er seine Umgebung. Zuerst sah er zu dem Stapel mit seiner Ausrüstung hinüber, und nachdem er voller Zufriedenheit festgestellt hatte, daß

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