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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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überquerten das Flußnetz des Dessarin, der sich wie eine glänzende Schlange durch die Felder wand. Schließlich erblickte Bruenor weiter nördlich ein großes Barbarenlager.
    Alustriel lenkte den feurigen Streitwagen weiter gen Süden, und nur wenige Minuten später kam das berühmte EfeuHerrenhaus auf dem Harpell-Hügel in Langsattel in Sicht.
    Eine Menge von neugierigen Zauberern versammelte sich auf dem Hügel, um die Ankunft des Streitwagens zu beobachten. Sie jubelte gedämpft — da sie versuchte, eine vornehme Miene zu wahren — wie immer, wenn Herrscherin Alustriel sie mit ihrer Anwesenheit beehrte. Ein Gesicht in der Menge erbleichte, als der rote Bart, die spitze Nase und der einhörnige Helm von Bruenor Heldenhammer sichtbar wurden.
    »Aber... du... bist... doch... äh... tot... äh... gestürzt«, stammelte Harkle Harpell, als Bruenor vom Streitwagen sprang.
    »Wie schön, dich wiederzusehen«, erwiderte Bruenor, der nur mit dem Nachthemd und seinem Helm bekleidet war. Er nahm seine Ausrüstung aus dem Streitwagen und ließ alles vor Harkles Füße fallen. »Wo ist mein Mädchen?«
    »Ja, ja... das Mädchen... Catti-brie... o wo? O da«, redete Harple drauflos, während er mit den Fingern einer Hand nervös auf seine Unterlippe trommelte. »Komm mit, ja komm!« Er nahm Bruenor an die Hand und führte ihn zum EfeuHerrenhaus.
    Sie schnitten Catti-brie den Weg ab, als diese, gerade aus dem Bett gestiegen, leicht bekleidet einen langen Korridor hinunterschlurfte. Die junge Frau riß die Augen auf, als sie Bruenor erkannte, der auf sie zurannte. Das Handtuch fiel ihr aus der Hand, und ihre Arme sackten ihr schlaff an der Seite hinunter. Bruenor vergrub das Gesicht in ihrem Haar und schlang die Arme so fest um ihre Taille, daß sie keine Luft mehr bekam. Sobald sie sich von ihrem Schock erholt hatte, erwiderte sie die Umarmung zehnmal so fest.
    »Meine Gebete«, stammelte sie, und ihre Stimme bebte von Schluchzern. »Bei den Göttern, ich dachte, du bist tot!«
    Bruenor versuchte sich zu beruhigen, konnte aber nicht antworten. Seine Tränen durchtränkten Catti-bries Morgenrock, und er spürte die Augen von mehreren Harpells auf seinem Rücken. Verlegen schob er die nächste Tür an seiner Seite auf und überraschte in dem Raum einen halbnackten Harpell.
    »Entschuldigt...«, begann der Zauberer, aber Bruenor packte ihn an der Schulter und dirigierte ihn in den Korridor, während er gleichzeitig Catti-brie in den Raum hineinschob. Die Tür schlug vor dem verdutzten Gesicht des Zauberers zu, als dieser sich zu seinem Zimmer umdrehte. Er sah hilflos auf seine Verwandten, aber ihr breites Lächeln und das ausbrechende Gelächter sagten ihm, daß er sich von ihnen keinen Beistand erhoffen konnte. Mit einem Schulterzucken zog sich der Zauberer weiter an, als sei nichts Ungewöhnliches geschehen.
    Es war das erste Mal, daß Catti-brie den gleichmütigen Zwerg wirklich weinen sah. Bruenor war es egal, und er hätte es sowieso nicht verhindern können. »Auch meine Gebete«, flüsterte er seiner geliebten Tochter zu, dem Menschenkind, das er vor mehr als fünfzehn Jahren aufgenommen hatte.
    »Wenn wir das gewußt hätten«, begann Catti-brie, aber Bruenor legte ihr sanft einen Finger auf die Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. Es war unwichtig. Bruenor wußte, daß Catti-brie und die anderen ihn niemals zurückgelassen hätten, wenn sie nur den leisesten Verdacht gehegt hätten, daß er noch am Leben sein könnte.
    »Jedenfalls weiß ich nicht einmal, wieso ich überhaupt überlebt habe«, erwiderte der Zwerg. »Meine Haut hat von dem Feuer nichts abbekommen.« Er erschauderte bei der Erinnerung an seine einsamen Wochen in den Minen von MithrilHalle. »Aber reden wir nicht mehr über diesen Ort«, bat er. »Er liegt hinter mir, und weit hinter mir bleibt er auch!«
    Catti-brie, die wußte, daß Armeen heranrückten, um die Zwergenheimat zurückzuerobern, schüttelte den Kopf, aber Bruenor wußte nicht, was das zu bedeuten hatte.
    »Meine Freunde?« fragte er die junge Frau. »Ich habe die Augen des Dunkelelfen gesehen, als ich hinuntergestürzt bin.«
    »Drizzt lebt«, antwortete Catti-brie, »und auch der Meuchelmörder, der hinter Regis her war. Er ist den Vorsprung hinaufgeklettert, gerade als du gestürzt bist, und hat den Kleinen weggeschleppt.«
    »Knurrbauch?« stöhnte Bruenor auf.
    »Ja, und auch die Katze vom Dunkelelfen.«
    »Tot...«
    »Nein, soviel ich weiß, ist er das nicht«, erwiderte

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