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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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einmal auf uns abgesehen haben, ziehen wir die Segel auf und suchen das Weite. Nur wenige Schiffe können es mit der Seekobold aufnehmen, wenn wir unter vollen Segeln fahren.«
    »Und wenn sie euch doch einmal einholen?« fragte Wulfgar.
    »Dann seid ihr an der Reihe, euch die Überfahrt zu verdienen«, sagte Deudermont. »Ich schätze, daß die Waffen, die ihr tragt, einem plündernden Piraten schnell die Lust nehmen werden, seiner Beschäftigung nachzugehen.«
    Wulfgar holte Aegisfang hervor. »Ich hoffe, daß ich mich bis dahin an die Schiffsbewegungen gewöhnt habe, falls es dazu kommen sollte«, sagte er. »Eine unberechenbare Bewegung könnte mich über die Reling schleudern!«
    »Dann schwimmst du zum Piratenschiff«, schlug Drizzt vor, »und kippst es um!«
    * * *
    Von einer verdunkelten Kammer in seinem Turm in Baldurs Tor aus beobachtete der Zauberer Oberon, wie die Seekobold den Hafen verließ. Angestrengt blickte er in die Kristallkugel, um ein genaues Bild von dem Elfen und dem großen Barbaren zu bekommen, die neben dem Schiffskapitän an Deck standen. Sie waren nicht aus dieser Gegend, das erkannte der Zauberer sofort. Der Kleidung und Gesichtsfarbe nach war der hochgewachsene Barbar wohl eher ein Angehöriger der Stämme im fernen Norden, weit hinter Luskan und um den Grat der Welt herum, ein Bewohner jener Ödnis, die als Eiswindtal bekannt war. Wie weit er von seiner Heimat entfernt war, und wie ungewöhnlich war es obendrein, einen Angehörigen seiner Rasse auf dem offenen Meer reisen zu sehen!
    »Welche Rolle spielen diese beiden wohl bei der Rückkehr von Pascha Pooks Edelstein?« fragte sich Oberon laut. Er war wirklich fasziniert. War Entreri auf der Suche nach dem Halbling etwa bis in diese abgelegene Tundra vorgedrungen? Und verfolgten die beiden ihn jetzt etwa in den Süden?
    Aber das war nicht sein Problem. Oberon war nur froh, daß er seine Schuld bei Entreri mit einem so einfachen Gefallen hatte begleichen können. Der Meuchelmörder hatte für Oberon vor vielen Jahren getötet — und das mehr als einmal —, und obwohl Entreri bei seinen zahlreichen Besuchen in Oberons Turm niemals auf diese Gefälligkeiten zu sprechen gekommen war, hatte der Zauberer immer das Gefühl gehabt, daß der Meuchelmörder ihn mit einer schweren Kette um den Hals festhielt. Doch in dieser Nacht würde er die seit langem ausstehende Schuld mit dem Knall eines einfachen Signals bezahlt haben.
    Aber seine Neugierde war zu stark, als daß er den Blick von der abfahrenden Seekobold abwenden konnte. Er konzentrierte sich auf den Elfen — Drizzt Do'Urden, wie Pellmann, der Hafenmeister, ihn genannt hatte. Für sein erfahrenes Auge stimmte mit diesem Elfen etwas nicht. Er war nicht einfach fehl am Platz wie der Barbar. Es war eher die Art, wie sich Drizzt verhielt oder wie er sich mit diesen einzigartigen blauvioletten Augen umschaute.
    Die Augen paßten einfach nicht zu der gesamten Persönlichkeit dieses Elfen Drizzt Do'Urden.
    Vielleicht ein Zauber, dachte Oberon. Eine magische Verkleidung. Der neugierige Zauberer hätte Pascha Pook gern mehr Informationen geliefert. Er überlegte, ob er sich auf das Schiffsdeck befördern lassen sollte, um weitere Nachforschungen anzustellen, aber für ein solches Unternehmen hatte er nicht die geeigneten Zaubersprüche vorbereitet. Und außerdem, erinnerte er sich wieder, war es nicht seine Angelegenheit.
    Und auf keinen Fall wollte er Artemis Entreri in die Quere kommen.
    * * *
    In derselben Nacht verließ Oberon seinen Turm und flog mit einem Zauberstab in der Hand in den schwarzen Himmel empor. Hunderte von Metern über der Stadt löste er die vielsagende Reihenfolge von Feuerkugeln aus.
    * * *
    Zweihundert Meilen weiter südlich schaute Artemis Entreri auf dem Deck eines Schiffes aus Calimhafen, der Teufelstän zer, zum Himmel empor. »Auf dem Seeweg«, murmelte er, während er auf die Reihenfolge der Explosionen achtete. Er wandte sich dem Halbling zu, der neben ihm stand.
    »Deine Freunde verfolgen uns auf dem Seeweg«, teilte er ihm mit. »Und ihr Abstand zu uns beträgt weniger als eine Woche! Sie haben gut aufgeholt.«
    Bei dieser Nachricht flackerten Regis' Augen aber nicht vor neuer Hoffnung auf. Mit jedem Tag und jeder Nacht war der Klimawechsel deutlicher zu spüren. Sie hatten den Winter hinter sich gelassen, und der warme Wind aus den südlichen Welten wirkte sich quälend auf das Gemüt des Halblings aus. Sie würden auf dem Weg nach Calimhafen nicht noch einmal

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