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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Blick ab und bemerkte, daß Pook ihn anstarrte. »Erzähl mir mehr!« drängte der Gildenvorsteher eifrig.
    LaValle zuckte hilflos mit den Schultern und legte eine Hand auf die Kristallkugel. »Ich habe bisher noch keinen Blick auf sie werfen können«, sagte er. »Artemis Entreri war schon immer in der Lage, sich meiner Wahrsagekugel zu entziehen. Aber nach Oberons Worten sind sie nicht weit entfernt. Sie sind auf einem Schiff nur wenig nördlich von Calimshan, falls sie die Grenze noch nicht passiert haben. Und sie fahren mit einem guten Wind, Meister. Ein oder zwei Wochen wird es noch dauern, nicht länger.«
    »Und Regis ist bei ihm?« wollte Pook noch einmal wissen.
    »Ja.«
    »Lebendig?«
    »Sehr lebendig«, antwortete der Zauberer.
    »Gut!« knurrte Pook. Wie sehr er sich danach sehnte, den verräterischen Halbling wiederzusehen! Dann würde er endlich seine plumpen Hände um Regis' kleinen Hals legen können! Die Gilde hatte harte Zeiten durchgemacht, nachdem Regis mit dem magischen Anhänger davongelaufen war. Im Grunde rührten die meisten Probleme aus Pooks eigener Unsicherheit her, denn er konnte kaum noch ohne den Stein mit Personen verhandeln, nachdem er ihn so lange benutzt hatte. Ein Problem war auch seine besessene — und kostspielige — Jagd nach dem Halbling. Aber für Pook lag die ganze Schuld allein bei Regis. Er gab ihm sogar die Schuld für sein Bündnis mit der Gilde der Werratten, denn mit dem Anhänger hätte er Rassiter nicht nötig gehabt.
    Aber jetzt würde sich alles zum Besten wenden, das wußte Pook. Im Besitz des Anhängers und mit Einfluß über die Werratten konnte er sogar daran denken, mit seinen hypnotisierten Mitarbeitern und den verbündeten Werratten seine Macht über Calimhafen hinaus auszudehnen. Bald würden sie überall im Süden Gilden leiten.
    LaValle wirkte besorgt, als Pook ihn wieder ansah. »Was glaubst du, wie Entreri über unseren neuen Partner denkt?« fragte er grimmig.
    »Ach ja, er weiß das ja noch gar nicht«, gab Pook zurück, dem allmählich die Folgen bewußt wurden. »Er war zu lange unterwegs.« Er dachte einen Augenblick nach, dann zuckte er mit den Achseln. »Trotz allem sind sie nun mal im gleichen Geschäft. Entreri wird sie akzeptieren müssen.«
    »Rassiter belästigt jeden, dem er begegnet«, wandte der Zauberer ein. »Nehmen wir mal an, er kommt Entreri in die Quere.«
    Pook lachte. »Ich bin sicher, daß Rassiter Artemis Entreri nur einmal in die Quere gerät, mein Freund.«
    »Und dann kannst du mit dem neuen Vorsteher der Werratten ein Abkommen schließen«, kicherte LaValle.
    Pook klopfte ihm auf die Schulter und steuerte auf die Tür zu. »Finde so viel wie möglich heraus«, wies er den Zauberer an. »Wenn du sie in deiner Kristallkugel siehst, ruf mich sofort. Ich kann es kaum erwarten, einen Blick auf das Gesicht von Regis, dem Halbling, zuwerfen. So viel schulde ich ihm.«
    »Und wo wirst du sein?«
    »Im Harem«, antwortete Pook und zwinkerte LaValle zu. »Nervöse Spannungen, verstehst du?«
    Nachdem Pook gegangen war, ließ sich LaValle auf seinen Stuhl fallen und machte sich Gedanken über die Rückkehr seines Hauptrivalen. Er hatte in den Jahren seit Entreris Aufbruch viel erreicht und war als Pooks erster Mitarbeiter sogar in dieses Zimmer in der dritten Etage aufgestiegen.
    Dieses Zimmer war aber eigentlich Entreris Zimmer.
    Doch der Zauberer hatte mit dem Meuchelmörder niemals Probleme gehabt. Sie waren gute Kollegen, wenn nicht sogar Freunde gewesen und hatten sich in der Vergangenheit gegenseitig oft geholfen. LaValle hatte Entreri unzählige Male den schnellsten Weg zu einem Ziel gezeigt.
    Und da war jene entsetzliche Auseinandersetzung mit Mankas Tiveros, einem anderen Magier, gewesen. ›Mankas der Mächtige‹ hatten die Zauberer in Calimhafen ihn genannt, und sie hatten LaValle bemitleidet, als er und Mankas in Streit um die Urheberschaft für einen bestimmten Zauberspruch geraten waren. Beide hatten für sich in Anspruch genommen, ihn als erster entdeckt zu haben, und alle hatten damit gerechnet, daß ein gnadenloser Krieg mit magischen Mitteln ausbrechen würde. Aber plötzlich war Mankas ohne Erklärung verschwunden und hatte lediglich eine Notiz zurückgelassen, in der er seine Rolle als Schöpfer des Zauberspruchs widerlegte und ihn LaValle zuschrieb. Mankas war nie wieder gesehen worden — weder in Calimhafen noch anderswo.
    »Ach ja«, seufzte LaValle und wandte sich wieder seiner Kristallkugel zu. Artemis

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